Des Sommers letzte Strophe

Gedicht zum Thema Jahreszeiten

von  Galapapa

Die Beerendolden hängen schwarz und reif,
am Holderbusch, dort zwischen Schlehenhecken.
In Stoppelackerhalmen, gelb und steif,
ist reichlich Körnerfutter zu entdecken.

Des Apfelbaumes reiche, schwere Tracht
hat seine Zweige tief hinab gebogen.
Die Schwalben sind verschwunden über Nacht ,
auf ihre lange Reise abgeflogen.

Voll blauer Früchte steht der Pflaumenbaum,
die meisten Vogellieder sind verklungen.
Wie müde fließt der Bach, man hört ihn kaum.
Des Sommers letzte Strophe wird gesungen.

Die Nächte sind schon lange nicht mehr warm.
In späten Farben leuchten Sonnenstrahlen,
um mit dem melancholisch-zarten Charme
die Welt mit Herbst ganz langsam zu bemalen.

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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (29.08.18)
Gut geschrieben und trägt eine Stimmung die mir gefällt
LG TT

 Galapapa meinte dazu am 30.08.18:
Danke, lieber TassoTuwas!
Ein schon etwas älterer Text von mir, was die Jahreszeit angeht jedoch passend. Irgendwann beginnt der Sommer zu schwächeln.
Wir hier in Calw verdörren langsam; seit acht Wochen kein Regen mehr...
Liebe Grüße!
Galapapa

 juttavon (03.09.18)
Der Herbst wurde durch die Trockenheit etwas angetrieben; nun bereitet er sich tatsächlich vor... - wieder feine Bilder gefunden, vor allem in den beiden letzten Strophen: "Wie müde fließt der Bach", "In späten Farben leuchten Sonnenstrahlen" ...

In der 2. Strophe holpert es m.E.; sollte es dort nicht heißen: "Die Schwalben, sie sind verschwunden über Nacht" - oder?

HG Jutta

 Galapapa antwortete darauf am 03.09.18:
Liebe Jutta,
danke für Deinen Kommentar! Es freut mich, dass Dich die Bilder ansprechen.
2. Strophe, 3. Vers: Beim Jambus, der hier vorliegt, wechseln sich regelmäßig eine unbetonte und eine betonte Silbe ab. Bei Deinem Vorschlag wären an der Stelle "Schwal- b e n - s i e - sind..." oder bei "s i n d - v e r ..."zwei unbetonte Silben nebeneinander und eben das würde holpern.
Wenn man unbetonte Silben mit "x" und betonte mit "X" bezeichnet, dann würde sich der Vers im Text so darstellen:
xXxxXxxXxXx. Nach dem Komma könnte man aber auch das "sie" betonen und dann würde das heißen: xXxXxXxXxXx.
Es kommt also darauf an, wie man es liest. Somit besteht aber, wie Du sagst, an der Stelle die Gefahr, beim Lesen zu stolpern.
Deshalb werde ich den Vers ändern in:
"...Das Schwalbenvolk ist über Nacht verschwunden..."
Dann ist das Holpern vermieden.
Danke für Deinen Hinweis!
Liebe Grüße!
Galapapa

 juttavon schrieb daraufhin am 08.09.18:
... und der Reim "Tracht - Nacht" ?

HG Jutta

 Galapapa äußerte darauf am 08.09.18:
Ups, auf die Reime habe ich gar nicht mehr geachtet. Das zeigt immerhin, dass mir die Reime gar nicht so wichtig, sondern für mich nur Verzierung sind. Nebenbei zeugt es aber auch von einer gewissen Oberflächlichkeit. Mea culpa!
Vielen Dank, liebe Jutta, für Deinen Hinweis!
Liebe Grüße!
Galapapa
Cathleen (56)
(25.10.18)
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Cathleen (56)
(01.11.18)
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 Galapapa ergänzte dazu am 01.11.18:
Liebe Cathleen,
ein schönes Gedicht, in der Tat! Vor allem die letzte Strophe finde ich besonders gelungen.
Danke für dieses Geschenk!
Liebe Grüße!
Galapapa
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