Als Deutsche in Verdun
Kurzprosa zum Thema Historisches
von eiskimo
Kommentare zu diesem Text
Exakt dein letzter Satz bringt es auf den Punkt, eisi.
1994 war ich mit meinen Jungs in Verdun. Trotz umfänglichen Versuches der dortigen Verantwortlichen, diesen Ort zu erhalten, vermag ein Besucher nicht einmal zu erahnen, was sich dort abgespielt haben muss. Das Grauen, das ober- und unterirdisch abgelagert ist, wiederspiegelt eine Hölle, die niemand von uns mehr nachempfinden kann. Wir können nur auf die ausgestellten Knochen und Schädel glotzen, die dort aufgestapelt wurden.
Dein letzter Satz erzählt mehr als tausend Worte.
Sehr gut!
Lotta
1994 war ich mit meinen Jungs in Verdun. Trotz umfänglichen Versuches der dortigen Verantwortlichen, diesen Ort zu erhalten, vermag ein Besucher nicht einmal zu erahnen, was sich dort abgespielt haben muss. Das Grauen, das ober- und unterirdisch abgelagert ist, wiederspiegelt eine Hölle, die niemand von uns mehr nachempfinden kann. Wir können nur auf die ausgestellten Knochen und Schädel glotzen, die dort aufgestapelt wurden.
Dein letzter Satz erzählt mehr als tausend Worte.
Sehr gut!
Lotta
Kommentar geändert am 25.11.2020 um 09:31 Uhr
Danke für Deine so positive Rückmeldung. Ich sehe das wie Du: man kann sich dieses Inferno nicht wirklich ausmalen. "Im Westen nichts Neues" öffnet einem so ein bisschen die Augen...
Was ich mir immer wieder sage: Es geht uns verdammt gut heute!
lG
Eiskimo
Was ich mir immer wieder sage: Es geht uns verdammt gut heute!
lG
Eiskimo
hallo Eiskimo, das ist es, was ich an deinem Stil so mag. Du erzählst einfach, wo andere moralisieren und erreichst damit viel mehr Nachdenklichkeit.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
Danke, lieber Ekki!
Ich versuch´s . Ich habe ja immer Angst, dass mir einer "moralinsauer" drunter schreibt. Und ein bisschen hilft das auch.
heitere Grüße
Eiskimo
Ich versuch´s . Ich habe ja immer Angst, dass mir einer "moralinsauer" drunter schreibt. Und ein bisschen hilft das auch.
heitere Grüße
Eiskimo
Diese von Falkenhayn ausgedachte Taktik des Ausblutens hatte durch ihr völliges Scheitern etwas Gutes: Sie ist mit solcher Konsequenz und Brutalität nicht mehr angewendet worden.
Übrigens war mein Großvater dabei, den ich, Jahrzehnte später, als sehr in sich gekehrten, schweigsamen Menschen erlebt habe. Meine Großmutter sagte dazu: "Vor Verdun war er nicht so."
Übrigens war mein Großvater dabei, den ich, Jahrzehnte später, als sehr in sich gekehrten, schweigsamen Menschen erlebt habe. Meine Großmutter sagte dazu: "Vor Verdun war er nicht so."
Meines Wissen nach soll Falkenhayn erst im Nachhinein von einer "Taktik des Ausblutens" gesprochen haben, nachdem das monatelange Anrennen zuvor ergebnislos geblieben war. Wie auch immer: Ein Wahnsinn war es so oder so.
In Burgund komme ich immer an einer winzigen Lokalität vorbei, die trägt den Namen "Le Fou de Verdun" (Der Irre von V.) - offenbar hat es da einen Überlebenden dieses Wahnsinns hin verschlagen.
Und noch etwas in diesem Zusammenhang: Den Prix Goncourt in Frankreich 2014 bekam Pierre Lemaître für "Au revoir là-haut" (Wir sehen uns im Himmel wieder) - da beschreibt er, wie ein skrupelloser Armeeangehöriger aus dieser "Grande Guerre" richtig Kapital schlägt. Auch wieder ... Wahnsinn!
In Burgund komme ich immer an einer winzigen Lokalität vorbei, die trägt den Namen "Le Fou de Verdun" (Der Irre von V.) - offenbar hat es da einen Überlebenden dieses Wahnsinns hin verschlagen.
Und noch etwas in diesem Zusammenhang: Den Prix Goncourt in Frankreich 2014 bekam Pierre Lemaître für "Au revoir là-haut" (Wir sehen uns im Himmel wieder) - da beschreibt er, wie ein skrupelloser Armeeangehöriger aus dieser "Grande Guerre" richtig Kapital schlägt. Auch wieder ... Wahnsinn!
Für mich ist stets der Vergleich der mit Blumen geschmückten jungen Männer auf den Fotos - anlässlich ihrer Mobilmachung - mit den Endlosfriedhöfen das Allerschlimmste.
Dazu deren strahlende Freundinnen oder Frauen. Und die stolzen Eltern.
Liebe Grüße
der8.
Dazu deren strahlende Freundinnen oder Frauen. Und die stolzen Eltern.
Liebe Grüße
der8.
Dieser Kontrast - letztlich eine völlig verdrehte Reaktion - macht das Grauen noch heftiger. Irgendwie war es aber auch Voraussetzung dafür....
salut
Eiskimo
salut
Eiskimo
Ich bin ja der Meinung, dass solcher historischen Punkte in der Legende häufiger in den Schulen thematisiert werden sollten. Kurz und bündig, zur Kenntnisnahme - so wie dein Text beispielsweise.
Ob es alte Schlachten, das Mittelalter und die Kreuzritter, das World-Trade-Center, die Juden und Hitler oder oder oder sind - nichts davon sollte vergessen werden.
Gut erzählt - ohne emotional zu überladen. Ich kann beim Lesen selbst entscheiden, ob und was ich für Emotionen teile/hege oder ob ich mit Sachlichkeit mir einen Überblick über das Ausmaß verschaffen möchte.
Ich habe nur ganz wage am Rande irgendeiner anderen Geschichte von Verdun gehört/gelesen?! - doch werde ich mich auf jeden Fall noch näher damit befassen, angeregt durch deine Erzählung.
LG - Ava
Ob es alte Schlachten, das Mittelalter und die Kreuzritter, das World-Trade-Center, die Juden und Hitler oder oder oder sind - nichts davon sollte vergessen werden.
Gut erzählt - ohne emotional zu überladen. Ich kann beim Lesen selbst entscheiden, ob und was ich für Emotionen teile/hege oder ob ich mit Sachlichkeit mir einen Überblick über das Ausmaß verschaffen möchte.
Ich habe nur ganz wage am Rande irgendeiner anderen Geschichte von Verdun gehört/gelesen?! - doch werde ich mich auf jeden Fall noch näher damit befassen, angeregt durch deine Erzählung.
LG - Ava
Das sehe ich auch so. Wir dürfen unsere Geschichte nicht vergessen, egal, wie schrecklich sie war.
Am faszinierendsten ist für mich, mit Älteren (Zeitzeugen) zurückzuschauen und aus erster Hand das Erle bte vermittelt zu bekommen.
LG
Eiskimo
Am faszinierendsten ist für mich, mit Älteren (Zeitzeugen) zurückzuschauen und aus erster Hand das Erle bte vermittelt zu bekommen.
LG
Eiskimo
Da ist kein Hitler und kein lieber Gott, sorry.