Leise zirpen die Grillen im Gras hinter
der Ruine des
verlassenen Fabrikgebäudes. Du liegst unter
heißer Augustsonne
im Zenit,
und bleich, grau und tot strahlt deine leblose Aura in rissige Lehmerde –
als wolltest
in diesem Schoß du
neues Leben empfangen! Ich beuge mich
behutsam wie ein entpuppter Schmetterling,
so hungrig fast,
zu dir hinab zur Erde und küsse
zärtlich in
den Nacken dich, - die Wunde klafft
und Ameisen fressen
dein geronnenes Blut.
Wie ich dich liebte
unter sternenklaren Himmeln, wieviele Welten
wir fanden dort, als sei
unsere Flucht mehr
und wahrer als Träume hilfloser Kinder in Ascheregen;
so hoffnungsfroh, so vage;
und getränkt von Mondseen hybriden Lichts.
Leise betend halte ich
dann meinen Penis in der Faust und uriniere auf deine Leiche.
Du badest im Licht der Sonne;
selbst die Körperfresser
versuchen sich zu retten
- so do I -
auf dem rechtmäßig
ihnen zustehenden
verrottenden Kadaver.
Es war die Zeit der Starre,
Reglosigkeit regierte in jedem Molekül. Kein Staubkorn regte sich
unter den Höllenwinden des Saturn. Eine elementare Stasis zerrt an den Seelen aller Kreatur
und die Visionen endeten
abrupt.
Ich kehre diesem Ort den Rücken und fliehe
in die Abendröte der Öfen.
© Rainer M. Scholz