Gescheitert
Travestie zum Thema Urteilsvermögen
von Terminator
Kommentare zu diesem Text
Taina (39)
(17.05.23, 06:19)
(17.05.23, 06:19)
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Das ist eine Persiflage des "Du Opfer"- bzw. "Du Loser"-Gaslightings. Es gibt covert narcissists, die selbst einer Anne Frank, im Bezug auf legendenbildendes Frühableben, ein "Immer sind die anderen schuld, nicht wahr?" hinterhergiften würden.
:)
Antwort geändert am 17.05.2023 um 07:27 Uhr
Taina (39) schrieb daraufhin am 17.05.23 um 07:39:
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Der Vorwurf des Scheiterns an Zielen, die angeblich jeder hat, ist noch perfider als victim shaming/blaming. Erst wird dir willkürlich ein Ziel unterstellt, und dann festgestellt, dass du es nicht erreicht hat.
Die Wahrheit ist, dass es unterschiedliche Lebensziele gibt, die hauptsächlich von der Intelligenz und Phantasie des Einzelnen abhängen. Nicht jeder hat realistische Ziele. Aber das ist etwas, das andere nicht zu bewerten haben.
Die Wahrheit ist, dass es unterschiedliche Lebensziele gibt, die hauptsächlich von der Intelligenz und Phantasie des Einzelnen abhängen. Nicht jeder hat realistische Ziele. Aber das ist etwas, das andere nicht zu bewerten haben.
Taina (39) ergänzte dazu am 17.05.23 um 08:47:
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Danke für den Text. Äußerst interessant, ist der Gedanke
Ich traue mich kaum darüber nachzudenken...
Tat es aber doch:
1) Kann man sich aussuchen darüber nachzudenken? Z.B. denke ich daran, das es teils anerzogen ist über gewisse Ereignisse im Leben nachzudenken. Um nicht in Zwangsgedanken zu Enden, wäre es gut dies nicht allzu genau zu nehmen.
2) Wie verhält es sich mit den oft propagierten Lehrsätzen, den Mut zu haben, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Der Verstand versteht; insbesondere das Leben. Dafür ist eine Art Reflektion erforderlich, an, mit oder durch dieser Reflektion kann man durchaus scheitern.
Der ursprüngliche Gedanke bleibt äußerst interessant, ich würde ihn aber sehr differenziert behandeln.
wer noch am Leben ist, ist gescheitert, wenn er es nötig hat, über sein Leben zu reflektieren.
Ich traue mich kaum darüber nachzudenken...
Tat es aber doch:
1) Kann man sich aussuchen darüber nachzudenken? Z.B. denke ich daran, das es teils anerzogen ist über gewisse Ereignisse im Leben nachzudenken. Um nicht in Zwangsgedanken zu Enden, wäre es gut dies nicht allzu genau zu nehmen.
2) Wie verhält es sich mit den oft propagierten Lehrsätzen, den Mut zu haben, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Der Verstand versteht; insbesondere das Leben. Dafür ist eine Art Reflektion erforderlich, an, mit oder durch dieser Reflektion kann man durchaus scheitern.
Der ursprüngliche Gedanke bleibt äußerst interessant, ich würde ihn aber sehr differenziert behandeln.
Das ist der Grundgedanke der Extranormativität, die von der Wertung ausgeht: "Extravertiert = glücklich, positiv, erfolgreich, attraktiv; introvertiert = unglücklich, schüchtern, ängstlich, grießgrämig, Loser, unattraktiv". "Wer (über das Leben) nachdenkt, hat schon verloren" ist ein weiterer extranormativer Spruch.
1) Man kann es sich nicht aussuchen. Wer es dennoch tut, hat halt Pech: Versager!
2) In der Extranormativität wird nicht die Intelligenz geschätzt, sondern nur ihr äußerer Schein oder ihre praktische Anwendung. Kant gilt heute (im Mainstream) als bedauernswerter Zwangsneurotiker.
1) Man kann es sich nicht aussuchen. Wer es dennoch tut, hat halt Pech: Versager!
2) In der Extranormativität wird nicht die Intelligenz geschätzt, sondern nur ihr äußerer Schein oder ihre praktische Anwendung. Kant gilt heute (im Mainstream) als bedauernswerter Zwangsneurotiker.
Extranormativität ist mir ein Fremdwort.
Google verrät nur:
Unter extranormativer Aktivität versteht man die Übereinstimmung von Handlungen, Einstellungen und Ergebnissen einer praktischen Tätigkeit des sozialen Subjekts (eines Kollektivs oder eines Individuums) mit moralischen Erwartungen, die von ihm jedoch nicht als etwas verlangt werden können, zu dessen Leistung es verpflichtet ist... (offiziell vorgeschrieben, gesetzlich geregelt, und...
Das hört sich eher nicht nach den Lehrsätzen und Grundgedanken an die Du mir weißmachst.
Der angeführte "Grundgedanke" beißt sich selber. Positivität, Erfolg usw. also Gewinn, ist gewissermaßen Resultat der Reflektion (über das Leben). Die Reflektion aber andererseits grundsätzlich als Niederlage anzusehen, macht das Ganze absurd.
Ich denke ich steige hier aus.
Google verrät nur:
Unter extranormativer Aktivität versteht man die Übereinstimmung von Handlungen, Einstellungen und Ergebnissen einer praktischen Tätigkeit des sozialen Subjekts (eines Kollektivs oder eines Individuums) mit moralischen Erwartungen, die von ihm jedoch nicht als etwas verlangt werden können, zu dessen Leistung es verpflichtet ist... (offiziell vorgeschrieben, gesetzlich geregelt, und...
Das hört sich eher nicht nach den Lehrsätzen und Grundgedanken an die Du mir weißmachst.
Der angeführte "Grundgedanke" beißt sich selber. Positivität, Erfolg usw. also Gewinn, ist gewissermaßen Resultat der Reflektion (über das Leben). Die Reflektion aber andererseits grundsätzlich als Niederlage anzusehen, macht das Ganze absurd.
Ich denke ich steige hier aus.
Antwort geändert am 17.05.2023 um 08:20 Uhr
Die extrovertierte Welt ist die Welt der Erscheinungen, so wie das extrovertierte Wesen bloß scheint. Was wir als Realität wahrnehmen ist eine Art extroverthiertheit der Dinge, die uns erscheinen, wenn wir hingucken.
Gucken wir nicht hin, sondern fangen wir an zu denken, finden wir uns in der introvertierten Welt, der transzendenten, der wahren Welt. Dass sich aber Menschen an den Erscheinungen weitaus mehr erfreuen als an den wahren Ursprüngen, ist im Grunde der Trostpreis für diejenigen, die nicht zu den transzendentalen Universen reisen können.
Der introvertierte will nicht - der extrovertierte kann nicht; und in dem „nicht-können“ des extravertiertem ist auch all seine Beschränktheit zu finden, die in der Welt der Erscheinungen und von extravertierten als Freiheit missinterpretiert wird.
Extraverthiertheit ist Trostpreis, eine Art Entschädigung für den versperrten Zugang zu den transzendentalen Universen. Sie mögen ihn aus Gold machen, oder aus Diamanten, um den Trostpreis aufzuwerten, das Wesen des Trostpreises, ihn können sie nicht ändern.
Gucken wir nicht hin, sondern fangen wir an zu denken, finden wir uns in der introvertierten Welt, der transzendenten, der wahren Welt. Dass sich aber Menschen an den Erscheinungen weitaus mehr erfreuen als an den wahren Ursprüngen, ist im Grunde der Trostpreis für diejenigen, die nicht zu den transzendentalen Universen reisen können.
Der introvertierte will nicht - der extrovertierte kann nicht; und in dem „nicht-können“ des extravertiertem ist auch all seine Beschränktheit zu finden, die in der Welt der Erscheinungen und von extravertierten als Freiheit missinterpretiert wird.
Extraverthiertheit ist Trostpreis, eine Art Entschädigung für den versperrten Zugang zu den transzendentalen Universen. Sie mögen ihn aus Gold machen, oder aus Diamanten, um den Trostpreis aufzuwerten, das Wesen des Trostpreises, ihn können sie nicht ändern.
Das ist eine vortreffliche intronormative Betrachtung. Sie ist "wahrer" als die Extranormativität, weil sie eine Tiefendimension offenlässt, die genutzt werden kann, aber nicht muss. Die Extranormativität verschließt die Tiefendimension, und stellt den, der sie vermisst, als "krank", "unfähig" oder "gescheitert" dar.
Für mich ist Extranormativität wie ein Leben, in dem es
◆ keine Nacht gibt
◆ keine Privatsphäre
◆ keinen Ort der Stille
d.h.:
◆ ständiger Kommunikationsterror
◆ nie zu sich kommen
◆ kein Qualitätsschlaf (ständige Unterbrechungsbedrohung)
Wer als stark introvertierter Mensch in einer Gesellschaft leben muss, die seine Grundbedürfnisse missachtet, ist nicht gescheitert, sondern lebt als stiller nachdenklicher Schwan unter gackernden Hühnern.
"So, welche Henne willst du ficken!? Haha, die werden dir alle einen Korb geben!" "Erstens will ich gar keine Henne, ich bin ein Schwan, kein Huhn, und zweitens will ich nicht ficken, sondern schlafen, um mich endlich von eurem Gegacker zu erholen".
Für mich ist Extranormativität wie ein Leben, in dem es
◆ keine Nacht gibt
◆ keine Privatsphäre
◆ keinen Ort der Stille
d.h.:
◆ ständiger Kommunikationsterror
◆ nie zu sich kommen
◆ kein Qualitätsschlaf (ständige Unterbrechungsbedrohung)
Wer als stark introvertierter Mensch in einer Gesellschaft leben muss, die seine Grundbedürfnisse missachtet, ist nicht gescheitert, sondern lebt als stiller nachdenklicher Schwan unter gackernden Hühnern.
"So, welche Henne willst du ficken!? Haha, die werden dir alle einen Korb geben!" "Erstens will ich gar keine Henne, ich bin ein Schwan, kein Huhn, und zweitens will ich nicht ficken, sondern schlafen, um mich endlich von eurem Gegacker zu erholen".
Im Gegensatz zu der vermeintlichen Travestie "Standgut" bei Kipper, die immerhin eine wunderschöne Schlusspassage enthält, liegt hier eine tatsächliche vor.
Außer dem Nerd habe ich von Kipper nichts gelesen. Der Nerd ist ein Wunschbild, das sich Kipper von bestimmten Menschenarten gemacht hat, um sich selbst im Vergleich besser zu fühlen.