hofschmiedsohn war herr quantz und früh schon waise doch ward ein musikus von erster güt' er wirkte gar bis in die höchsten kreise um ausbildung vor allem einst bemüht
vom kronprinz preußens, friedrich, im flöten was dessen vater zwar sofort verbot - dem konnte flötenspiel die nerven töten - doch bald war der soldatenkönig tot
und quantz sein schüler trug nunmehr die krone und machte ihn zum kammermusikus und komponist am hof – das blieb er ohne
unterbrechung dann auch bis zum schluss: er starb rund dreizehn jahre vor dem könig, dem alten fritz, der gerne flötentönig...
in die skulptur geriet tatsächlich leben des mitternachts einst - keine/r hat’s geseh’n: vom sockel tat herr schiller goethe heben um einträchtig mit ihm bummeln zu geh’n
durch weimar das davon echt nichts bemerkte das dichterpaar hielt sich eh schön bedeckt was zusätzliche finsternis verstärkte die stadtbeleuchtung war nämlich defekt
und kurz vor ihrem ausflug ausgefallen sie lebten fast wie auf kommando auf ja nebel fing sogar noch an zu wallen
herr goethe sprach zu schiller „fritz nun lauf doch nicht so schnell ich krieg’ schon lahme beine!“ „ist gut“ sprach der „ich merk’ bereits auch meine!“...
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ein mensch kann vieles sein, auch von den socken wie von der rolle oftmals außerdem und hintern ohren dito nicht ganz trocken - bei grünschnäbeln bekannt ist das problem
manch ein mensch hat's faustdick hinter den ohren manch ein mensch schreibt sich hinter die nicht viel nein ist am liebsten stur und unverfroren zumal ihm schreiben eh nie groß gefiel --
ein mensch kann durch den wind sein und am boden insgleichen leicht vor schwärmerei voll weg bisweilen über längere perioden
und zudem durchaus mal gelähmt vor schreck - ein mensch kann vieles sein doch liegt ihm gerne unmenschlichkeit statt näher eher ferne...
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wir sprechen gern von liebe und wir meinen sie wäre reines herz nur und gefühl dabei will es im gegenteil mehr scheinen daß sie kaum jemals ohne ist : kalkül --
sie zielt darauf geliebtes zu erringen erwartet für die liebe knallhart lieb’ strebt widerständiges stets zu bezwingen doch scheut zurück das vor dem bloßen trieb
die wahre liebe läßts dann auch gewähren versagt sich druck wo neigung sich nicht regt auf anhieb jedenfalls - es mag ja werden
so ist es mit der liebe hier auf erden die jung und alt oft lang und wild bewegt und deretwegen wir uns tief verzehren...
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der winter ist in eisherstellung meister - zu beidem hatte einer einst bezug ein bobweltmeister und de zordo heißt der den man vor ein paar jahr’n zu grabe trug
als wintersportler und als gelatiere war gleichermaßen renommiert der mann wobei herr winter noch berühmter wäre wenn er wie der eissorten machen kann
auf denen autos nicht ins schlingern kommen denn glatteis ist herrn winters fabrikat hat früchte auch als zutat nie genommen
ihm reichen frost und regen - in der tat kann ihn darin nie je wer überbieten dem sonst im leben sachen toll gerieten...
der zwergenkönig hatte eine buhle die stammte in der tat aus istanbul und ging dort ein paar jahre auch zur schule doch zog es sie dann fort nach poggenpfuhl
wo sie den zwergenkönig kennenlernte der fraß ihr binnen kurzem aus der hand selbst pflaumen die er nicht einmal entkernte was mancher schon echt mehr als gaga fand
die buhle wickelte ihn um den finger er las ihr von den lippen jeden wunsch das war'n bisweilen ausgefall'ne dinger
und ward der nicht erfüllt zog sie n flunsch - mit solchen launen muss ein lover leben ansonsten sollt' er ihr den laufpass geben...
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