Alle 351 Texte von monalisa

denk dir einen der männer / wie sie von plakatwänden / herabsehen / um für kaffeemaschinen / oder lebensversicherungen / zu werben / diese art mann ist er nicht /

es nachtet um mich her und ich tage mit mir seit stunden in den neuen morgen hinein noch ist nichts entschieden

„es ist gefühlt 05:30 uhr kalt“, sage ich schläfrig ohne blick auf thermometer und uhr . du hebst die rechte augenbraue. „und kaffeeschwarz bewölkt“, setze ich noch eins drauf. „ja, und zum frühstück gibt’s wieder nur...

Ich wühlte neulich erst im Sockenschrank, und während meine Hand erschrocken sank, da fand sie unverhofft im Sockenhaufen: zwei Mäuse-Kids zusammenhocken, saufen und obendrein noch Pfeife rauchen. Da musst ich was von "wenig...

. noch kauert sie unter linden ausgesetzt nicht nur winden und regen und schnee dämpft feuerfarben jäh noch trauert sie im schatten kahlen astwerks langen wintern zu - geeistes rot auf spröden lippen krümelworte: . . . dauert...

Häuser stoßen sich am blauen Himmel, warten auf durchziehende Kundschaft. Wolkenkratzer

Unlängst las ich, dass wir Österreich binnen 200 Jahren vollständig „verbetoniert“ haben werden, wenn wir so weitermachen wie in den letzten Jahren. Statt Wälder gibt es dann neue Wohnsiedlungen, noch mehr große Einkaufszentren statt...

Der Tag hält hinterm Berg mit seinem Licht, die Sonne fest in einer Wolkenschicht. Der Himmel ist bedeckt und nicht ganz dicht, von irgendwo fällt Glockenregen ein, und ich lieg hier im Bett allein, zieh mir die Decke über beide...

Im Anflug deines Lächelns hast du mich aufgespürt, den wurzeltiefen Kuss in mir heraufbeschworen im Feuerabendlicht der letzten Sommertage. Der Herbst bedachte uns mit Birkenlaub, es zogen Nebel drüber hin, und Neuschnee schirmte...

wenn sich tage anfühlen wie kratzige naturschafwolle nur schludrig gewaschen noch ungekämmt und nicht versponnen wenn du unschlüssig bist ob deine füße noch so ein paar socken wie sie unweigerlich daraus entstehen würden ertragen könnten...

in die abgeschiedenheit des schnees schreibe ich spurengedichte in krähenfüßchen schreibe von uns und wovon wir nichts wissen

halbe sätze hängen ungebügelt im flur ein einzelner halbschuh starrt vor dreck und erschreckt hinter dir her die tür – halboffen – schlägst du endgültig zu dich ab jetzt allein durchs leben

. Zuletzt grummelte der greise Winter vergrämt durch Dachrinnen und Kanäle, brauste noch einmal zornig auf in Bächen und Flüssen, verdampfte kraftlos über schmutzig braunen Wiesen. Wir aber lassen längst schon wieder...

Unmöglichkeiten hat er sich schon vor dem Frühstück aufgetischt, die Krümelhoffnung fortgewischt, ist abgemagert bis zum Strich und übt sich lieber in Verzicht, als dass er mit dem Anspruch bricht, perfekt zu sein. Es...

papierschiffchen, gefaltet aus bilderbögen einer verschlüsselten innenwelt, über den ozean pusten in der hoffnung, sie treffen deine lieder; aus der tiefe geschöpft, sind sie geschöpfe, denen du stimme gibst und raum.

Du wähnst dich deinem Ich zum Greifen nah. Doch fast am Ziel musst du noch mal weit ausholen in die Randzonen deines Seins, um zur Mitte zu finden. März 2019

im halbrund des schlafes wirst du wieder zum kind dein atem spinnt wollweiche fäden zum unterschlupf für die sehnsucht die verloren geglaubte sehnsucht in mir

. Abend für Abend - kehrst du dann wieder, pochst ans Kristallglas vor blasslila Träumen, Grüße aus Anderwelt unter den Flügeln. Wunschwesenwünsche erscheinen in Räumen endloser Weite mit offenen Säumen....

Kommt ihr der Gast auch etwas ungelegen, stellt sie sich darauf ein und nicht dagegen, serviert wie immer Tee in feinen Tassen und nickt bei jedem Wort, das sie verschluckt. Die große Wanduhr tickt und schlägt gelassen die Stille in die Flucht....

_______________________________________________ Endlich stehe ich auf schmalen Worten, Stegen, die nach Morgen weisen. Hinter mir im Nebelreisen treiben an verwaisten Orten Gesternnester und ein Warten, das sie unaufhörlich speisen;...

von seen und bächen sammelt die blasse landstreicherin zerschlissene eisdecken auf windlichtert scheu durchs gehölz leckt gierig an vergammelten schneefladen - stochert warmfingrig in nassen wiesen nach ersprießlichem kommt zu neuen kräften...

ausgeatmet sind sommer und farben mit wütenden stürmen fallen winterdohlen auf luftwegen ein – scharren und picken raureif eist verzweigte ästchen bis in die letzten spitzen schmerzt die kälte deiner stimme hass in wort gepresst hagelt...

Nebel umhüllt den Morgen, und Regen verschüttet die Namen ungebändigter Lust. Leere, mir schmerzlich bewusst, lastet auf bracher Haut. Sie bewahrt die Küsse wie Samen, hofft auf Blüten im Mai; wünscht deine Lippen herbei: Lippen, prall von...

1.  aus der fremde Gedicht | 746 , 3 mit 1 
2.  im späten sprenkellicht Kurzgedicht | 636 , 1
3.  schenkelnah Kurzgedicht | 634 , 1
4.  unterm affenbrotbaum Kurzgedicht | 665 , 2
5.  land der dämmerung Gedicht | 802 , 6 mit 2 
6.  gegen schattenherden Kurzgedicht | 665 , 2

ich sehe dem tag zu wie er hinüberfließt ein dunkelsee nachströmt sich weitet konturen und schatten weichgespült ahne dich wie du die nachthaut umfängst mich darunter bettest dein atem schlaflieder wellt von...

die blüte des sommers soeben entfaltet, dem himmel ein schüchternes lächeln entlockt, ein zirpendes ahnen darübergeflockt, gerade noch taufrisch – schon wieder veraltet, so hielt sich der tag mit dem traumbild die waage, das alles versonnen...

und flocht sich dennoch tag für tag aufs sonnenrad verhängter pflichten, bestrebt das dunkel aufzulichten, das stumm auf ihrer seele lag, ihr keine ruhe gab, sich nacht für nacht in immer noch mehr dichtgepressten schichten zusammenzog und...

da fällt ein wort aus deinem mund gelangt ein blatt in meine hand es fällt mir zu und tut sich kund – bemerkenswert dass es mich fand – sinkt tief hinab zum lebensgrund und weitet sich und hat bestand erfasst mich ganz – brennt vehement...

nach so langer zeit liegen wir kichernd im bett und fühlen uns wie zwölf fühlen uns wie wir denken dass wir zwölfjährigen uns damals gefühlt haben und der moment ist vorbei Februar 2019

. Die Sonne ging im Osten unter, heute früh, denn blutrot sank dein Lebenslicht. Die lange Nacht ertrank in Stille, die blauen Lippen öffneten sich nicht. Ich wiegte dich und hielt dich warm. Ein schlaffes Bündel, an mein Herz...

durchs offene fenster / flötentöne von gegenüber / zum schnattern einer rasenschere /

ich suchte unterschlupf – vom wandern müde – ein obdach für die dunkelwetterstunden der viel zu frühen nacht. der wind riss rüde an meinem rock, biss zu – gleich wilden hunden. ich fror und lief und fiel – dann mit der...

Von gestern ist sie nicht, kein Märchentraum, mit beiden Beinen ganz auf dieser Erde, viel Arbeit, wenig Zeit und gar kein Raum bleibt ihr für Schwärmerei und Steckenpferde. Doch manchmal heizt sie sich ein Pfeifchen an, entzündet Lust im...

Du sprachst von Neumond, bevor du gingst, und mein Blick hing fest in den schütteren Wipfeln der Großvatertannen vorm Haus. Du schriebst, die See rausche tannengrün, wenn du an mich dächtest, röche die Luft nach Wald,...

„du hast im schlaf gelacht heut nacht!“ sagst du. „ach was, am tag, da kam ich nicht dazu.“

Sie kauert am Boden und fühlt sich so klein, sucht stammelnd nach Namen und findet sie nicht. Was wollte sie fragen? Es fällt ihr nicht ein, und durch die Gardinen dringt Vorgesternlicht. Erinnerung flimmert im mageren Schein, streift kurz ihre...

. Als Vagabund durch Kunterbuntgefilde, die Taschen voller Kupferklimperreden, schon vorgeprägt nach altbewährtem Bilde, so kommst du angeschlendert; blendest jeden mit Strahleblick und weißverzahntem Lachen, das sich durch Herzen...

und sei es nur um anzuklagen einem allmächtigen gott seine ohnmacht vorzuwerfen einem ’vater unser’ er hätte nicht aufgepasst er würde nicht genug lieben wenn er all die gräuel zuließe stumm und fern jetzt – wenn man beten könnte –...

ich erlaube mir heute / nicht zu funktionieren /

mit lautlosen schneeküssen die aus wattewolken schweben kommt zur sprache was wir nicht sagen können schmilzt haut an haut und sickert unaufhörlich ein

I azurblau spiegelt sich auf erstarrtem see die welt steht kopf eiszeit II buntmützen tummeln sich auf dem schneefeld wird die ernte eingefahren winterblüten III zeitungen von gestern dienen als schlafplatz weder weich noch warm kälteeinbruch...

bis ans ende der liebe sagst du und ich denke – . . . . . . . . . . .............. – darüber hinaus hinterm horizont geht sie weiter und weiter wenn sie am ende ist ist es keine liebe

meinst du wirklich es könnte helfen, engel, im kleidersaum eingenäht, mit sich zu tragen, oder sie unter die haut implantieren zu lassen? bräuchten sie nicht schutz vor dir? weißt du, gestern sah ich einen aus deinem atem wachsen,...

siebenmal entsiegelt, ungedulde ich dich herbei. Lies mit Augen, Händen, Lippen. Lies mir vor und schreib dich ein.

am morgen schon müde / vom kommenden tag / der x-ten auflage von gestern /

Nieselregen muss ich echt nicht haben, ohne Nebelschwaden gings doch sicher auch? Vorverlegtes Dämmern schlägt mir auf den Bauch. Eiseskälte zählt zu seinen Gaben, Mieselwetter, Stürme, kahle Gärten bieten wenig...

gedanken kehren zurück wärmen sich an den hängen des sommers gleiten in täler und mulden in winkel der heimseligkeit in grübchen auf wangen dein apfelgesicht so weit bist du voraus und holst mich immer wieder ein

Sie stritten engagiert für ihre Rechte, um ihre Würde und gerechten Lohn und kämpften mutig gegen Übermächte, belächelt, oft bedacht mit Spott und Hohn. Sie gaben standhaft alles, auch ihr Leben, denn hundertneunundzwanzig sind verbrannt....

. wie sich blindschleichen nachts zwischen steinen die nachglut all täglicher sonne einverleiben, so wandle ich traum in das üppige schwemmland, das wir uns in stunden der wohl lust erwarben, und finde die mulde noch warm, die uns barg. .

mit händen versunken in einer anderen ewigkeit tastest du dich durch staub und vergessen folgst der erkalteten spur in der hoffnung zum herzschlag zu finden tauchst du lippen errötend in schweigen küsst scheu mein mädchen-ich...