Tunnelfahrer

Text zum Thema Menschen

von  Artname

Wie durch Tunnel rasen Menschen. Zügen
ähnlich, die sich ewig halten müssen
an der Straßen Muster. Alle lügen,
alle töten Leben, alle küssen

ihre Kinder, wenn sie zeitverzögert abends
diese wieder lieben, und das Kribbeln
spüren und genießen, Obacht habend,
wie  schöne Frauen mit den Highheels kippeln,

wenn heiße Filme ihre Nacht verkürzen.
Irrlichtpunkte sind sie alle, Geister.
Einer Schrift entsprungen, fromme Meister

spenden ihrer schwülen Zeit noch Schatten
wenn sie morgens ihre Autos starten
und sich wieder in die Tunnel stürzen.

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Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (18.08.20)
Eine andere Formatierung würde mich nicht so atemlos machen.
Dennoch gefallen mir Thema und Umsetzung ins Reimerische. Man sollte es dann meiner Meinung nach auch so lesen können, deklarieren kannst du es ja als Sonett, und das kaufe ich dir dann auch so ab. Aber es ist schwierig, ich gebs zu ... ;)

Liebe Grüße
Llu ♥

 Artname meinte dazu am 18.08.20:
Herzlichen Dank Llu, deine Kritik bringt es wohl auf den Punkt! Viele Sonette langweilen mich mit ihrer unaufgeregten Beschaulichkeit. Vielleicht ist mein Gedankenfluss unruhiger als bei den Meisten. Weshalb ich auch diese Form als fließend empfinde.

Wahrscheinlich muss ich mit diesem Makel leben, bis ein Zufall irgendwann die öffentliche Bereitschaft fördert, auch Enjambements im Sonett als normal zu empfinden.

lg
Cathleen (56)
(23.11.20)
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 Artname antwortete darauf am 22.10.22 um 11:21:
Danke! Zur Inspiration: Ich gehe auf das Wirrwarr meiner Gedanken ein. Ich ordne es mit der Sprache meines Wirrwarrs…
wikinger (68)
(28.07.21)
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 Artname schrieb daraufhin am 22.10.22 um 11:26:
Wenn ich zuerst den Text schreibe, versuche ich, automatische „Arbeitsmelodien“ zu ignorieren. Denn oft suche ich in der Vertonung eine konträre Stimmung.

Aber Tango ginge… schöner Einfall deinerseits!

Antwort geändert am 22.10.2022 um 11:27 Uhr
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