Bücher und Menschen
Gedanke zum Thema Beziehung
von Graeculus
Kommentare zu diesem Text
So eine schöne Schrift!❤️
Ist alles kategorisierbar? Alter Kantianer
Ist alles kategorisierbar? Alter Kantianer
Bin ein Linkshänder, der in der Schule gezwungen worden ist, mit rechts zu schreiben. Das Ergebnis ist eine schöne Schrift? Ich fühle mich verkrampft dabei.
Später habe ich dann aus eigenem Antrieb gelernt, auch mit links zu schreiben, sodaß ich tatsächlich zwei sehr unterschiedliche Handschriften habe. Eine Herausforderung für jeden Graphologen. Vielleicht kommt als Ergebnis heraus, daß ich eine multiple Persönlichkeit bin?
***
Nein, alles kann man nicht kategorisieren, aber mir ist heute diese Analogie ein- bzw. aufgefallen. Ist sie letztlich erstaunlich? Nun, Bücher stehen für Menschen. Jedenfalls bei mir - und zumindest dies nicht, weil ich Kantianer, sondern weil ich Bibliomane bin.
Später habe ich dann aus eigenem Antrieb gelernt, auch mit links zu schreiben, sodaß ich tatsächlich zwei sehr unterschiedliche Handschriften habe. Eine Herausforderung für jeden Graphologen. Vielleicht kommt als Ergebnis heraus, daß ich eine multiple Persönlichkeit bin?
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Nein, alles kann man nicht kategorisieren, aber mir ist heute diese Analogie ein- bzw. aufgefallen. Ist sie letztlich erstaunlich? Nun, Bücher stehen für Menschen. Jedenfalls bei mir - und zumindest dies nicht, weil ich Kantianer, sondern weil ich Bibliomane bin.
Das eine schließt das andere nicht aus. Ich bin auch beides. Aber nicht beim Schreiben. Meine "Maus" liegt immer links, Kochlöffel mit links, usw. Nur nicht der Griffel, der wird rechts gehalten.
Antwort geändert am 28.04.2024 um 23:26 Uhr
Siehst Du das denn anders ... bei Büchern und bei Menschen?
Ich denke, wir sind auf der Suche nach rechts unten ... und werden dabei selten fündig.
Ich denke, wir sind auf der Suche nach rechts unten ... und werden dabei selten fündig.
Doch, schon. Ich finde, Bücher sind meine Luft zum Atmen, Menschen nicht.
Auch Du bist Linkshänderin, aha. Hat man auch Dich gezwungen, gefälligst das "gute Händchen" zu nehmen?
Nein, nicht gezwungen. Mario war ein "Linker" und ich habe mich angepasst in den 16 Jahren. Scheren vorallem Obwohl, ich weiß es nicht, kann mich nicht erinnern.
Menschen nicht. Also bei aller Liebe zu Büchern, nur mit Büchern käme ich nicht aus. Da fehlt mir oft die Antwort wie bei einem Gespräch unter leibhaftigen Menschen.
So ist es nicht gemeint, eher so, dass ich die Erfahrung gemacht habe, dass Bücher länger bei mir sind. Natürlich sind Menschen wichtiger, klar.
Kann man testen. Wie fängst Du einen Ball auf, wie wirfst Du ihn, wie trittst Du einen Ball?
***
P.S.:
Haben heute einen Film im Kino gesehen: "Die Herrlichkeit des Lebens" über Kafkas letztes Lebensjahr und seine letzte Liebesbeziehung, zu Doria Diamant. Sie haben in Berlin gelebt, und die Aufnahmen des damaligen Berlin sind entstanden in ... Wien. Eine alte Kopfsteinstraße in Berlin-Steglitz, und in Wahrheit war es irgendeine Gasse in Deiner Lieblingsstadt. Berlin und Wien zu vertauschen, das ist ja schon beinahe ein Kulturbruch.
***
P.S.:
Haben heute einen Film im Kino gesehen: "Die Herrlichkeit des Lebens" über Kafkas letztes Lebensjahr und seine letzte Liebesbeziehung, zu Doria Diamant. Sie haben in Berlin gelebt, und die Aufnahmen des damaligen Berlin sind entstanden in ... Wien. Eine alte Kopfsteinstraße in Berlin-Steglitz, und in Wahrheit war es irgendeine Gasse in Deiner Lieblingsstadt. Berlin und Wien zu vertauschen, das ist ja schon beinahe ein Kulturbruch.
Bücher sind länger bei einem, kein Zweifel. Das macht: sie haben keine Beine.
Ich trete mit rechts und werfe mit links.😂😂😂
Dann weiß ich nicht recht, vor welcher Seite ich mich bei Dir besonders in acht nehmen müßte.
(Aber: Deine Photos zeigen Dich immer von links! Das ist mir schon aufgefallen. Das ist mehr, als der Zufall es erlauben würde.)
(Aber: Deine Photos zeigen Dich immer von links! Das ist mir schon aufgefallen. Das ist mehr, als der Zufall es erlauben würde.)
Graeculus, dein Lehrer, der ... Mensch. Bei mir, ich saß in der ersten Reihe. Da kam sofort, nimm den Stift in die rechte Hand. Ein Kriegsinvalide, der Direktor war das.
Siehst Du! Uns hat man immerhin noch eine Begründung gegeben: Wenn man von links nach recht schreibt, verwischt man mit der linken Hand die Tinte. Was Quatsch ist.
Im Arbeitsrecht gibt es da einen Schutz. Das darf der Vorgesetzte nicht.
Fallen Schüler unter das Arbeitsrecht? Heute schützt sie die Allgemeine Schulordnung (ASchO). Leider sagt sie nichts zu Linkshändern.
Nein, aber da funktioniert das Recht auf Linkshändler,
Das gilt wohl heute als selbstverständlich.
Du dividierst in deinem Werk. Bei eine Person, kann das zum Nachteil benutzt werden.
Ja, ich unterscheide sympathische von unsympathischen, interessante von uninteressanten Menschen. Mit allen kann man sich ja nicht abgeben.
Wenn andere es auch mir gegenüber so halten, ist das in Ordnung.
Wenn andere es auch mir gegenüber so halten, ist das in Ordnung.
Ich bin ein offenes Buch.
Das kann ich so nicht bestätigen, lieber Teichhüpfer. Freilich, Du lügst nicht, das stimmt ... falls Du das meinst.
Doch, ich wurde so von meinen Eltern genannt R.I.P.
Oh, für Deine Eltern warst Du sicher so.
So ist es, lieber Graeculus
Jeder Mensch ist irgendwo ein Buch, schwer oder leicht zu lesen, unterhaltsam oder todlangweilig, manche sogar hervorragende Kochbücher und wieder andere banale Comics
LG Tula
Jeder Mensch ist irgendwo ein Buch, schwer oder leicht zu lesen, unterhaltsam oder todlangweilig, manche sogar hervorragende Kochbücher und wieder andere banale Comics
LG Tula
Ja, jeder Mensch ist wie ein Buch. Und das Spektrum der Bücher ist weit.
Bücher haben gegenüber Menschen einige Nachteile, aber man kann sie zuklappen, ohne daß sie sich beklagen. Manche Menschen hingegen sind in ihrem ungebremsten Mitteilungsdrang nur schwer zu stoppen.
Bücher haben gegenüber Menschen einige Nachteile, aber man kann sie zuklappen, ohne daß sie sich beklagen. Manche Menschen hingegen sind in ihrem ungebremsten Mitteilungsdrang nur schwer zu stoppen.
Eine echte Analogiie.
Der Buchmennsch oder der Mensch als Buch, lässt sich mehrmals lesen.
Er wird nicht eifersüchhtig auf die Kollegen Bücher, die auch gelesen werden.
Er ist nicht sauer, wenn man ihn nicht am Stück liest.
....
Was meine ich damit? Der Mensch ist aktiv, das Buch passiv.
Der Buchmennsch oder der Mensch als Buch, lässt sich mehrmals lesen.
Er wird nicht eifersüchhtig auf die Kollegen Bücher, die auch gelesen werden.
Er ist nicht sauer, wenn man ihn nicht am Stück liest.
....
Was meine ich damit? Der Mensch ist aktiv, das Buch passiv.
Kommentar geändert am 29.04.2024 um 07:04 Uhr
Du nennst einige Vorteile des Buches. In gewisser Weise ist also ein Buch passiv; dennoch kann es sehr beunruhigend, gar bedrängend werden. Aber dem Leser läßt es seine eigene Entscheidung. Nicht so die Wasserfall-Menschen, die mit der Logorrhöe.
Vermutlich ist es gut, daß es beides gibt, und beides hat Vor- wie Nachteile.
Vermutlich ist es gut, daß es beides gibt, und beides hat Vor- wie Nachteile.
Ein Vorteil des Buches ist seine Langlebigkeit, in deinem Fall der Antike Jahrtausende. Das schafft kein Mensch.
Wenn das so wäre! Die Texte der Antike mußten abgeschrieben und wieder abgeschrieben und nochmal abgeschrieben werden. Denn Bücher sind allerlei Unfällen ausgesetzt, vor allem sind sie brennbar. Allein der Totalverlust der drei großen Bibliotheken der Antike (Alexandria, Pergamon und Rom) ist schrecklich.
Je nach Schätzung sind 90 bis 99 % der antiken Bücher für uns verloren.
Aber haltbarer als Festplatten, CD's usw. sind sie schon und nicht auf eine spezielle, sich rasch wandelnde Technik angewiesen!
Im Prinzip könnten wir attische Staatsausgabe der drei attischen Dramatiker (Aischylos, Sophokles und Euripides) noch heute lesen ... wenn wir sie denn hätten.
Je nach Schätzung sind 90 bis 99 % der antiken Bücher für uns verloren.
Aber haltbarer als Festplatten, CD's usw. sind sie schon und nicht auf eine spezielle, sich rasch wandelnde Technik angewiesen!
Im Prinzip könnten wir attische Staatsausgabe der drei attischen Dramatiker (Aischylos, Sophokles und Euripides) noch heute lesen ... wenn wir sie denn hätten.
Ich bin auch LInks. Linkshänder, gezwungenen Masse, nach einem Hirnschlag. Bis zu diesem Vorfall war ich Rechts. Das heisst: Ich war zwar Rechtshänder, aber dachte links.
Aber ein reiner Rechtshänder – ich bin mir dessen nicht sicher. Es gibt Situationen, in denen ich total linkshänderisch gehandelt habe. Fussball als schlechtes Beispiel, habe ich so lange links gekickt, bis ich beidseitig schlecht wurde. Aber Penalties schoss ich immer rechts. Den Besen oder den Golf Stock hielt ich immer verkehrt. Um so grosser war mein Schock, als ich erwachte und konnte nicht mit der rechten Hand den Arsch putzen und wurde so zum Moslim. Zeichnen, Malen, sowieso! Aber nach einem Jahr oder noch weniger lernte ich alles links, nur das Denken gleitete nach rechts! Aus beinahe Kommunist wurde ich fast wütender Verfechter rechtsradikaler Ideen, da ich mit meinem Handicap eingesehen habe, dass die Linke Theorien total falsch liegen. Heute würde ich wohl die rechte Parteien wählen, als ich noch gesund war, käme so etwas nie in Frage!
Was will ich mit diesem Beitrag sagen: Mensch ist umschulungsfähig und es hängt nur von jedem Subjekt ab, ob er Leonardo da Vinci oder nur ein Depp bleibt…
Das Gehirn ist überhaupt spannend.
Die rechte Gehirnhälfte soll für die linke Körperhälfte zuständig sein et vice versa. Ob das bei Linkshändern umgekehrt ist?
Daß sich jemand nach einem Schlaganfall umorientieren mußte, habe ich noch nicht gehört - glaube es aber.
Ja, das Gehirn ist spannend, schon deshalb, weil ohne Gehirn nichts mehr von uns übrigbleibt, was auch immer wir sein mögen.
Daß sich jemand nach einem Schlaganfall umorientieren mußte, habe ich noch nicht gehört - glaube es aber.
Ja, das Gehirn ist spannend, schon deshalb, weil ohne Gehirn nichts mehr von uns übrigbleibt, was auch immer wir sein mögen.
Und dann gib es noch die Bücher und Menschen, die man erst beim zweitern Lesen oder Kennenlernen richtig entdeckt. Es ist eben nicht alles immer von vorneherein klar!
Zur Entzifferung der Papyri von Herculaneum lieferte Heise online heute morgen diesen Link . Könnte Dich interessieren.
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Das stimmt wohl: man weiß weder bei einem Buch noch bei einem Menschen immer auf Anhieb, ob man mit ihm etwas anfangen kann. Allerdings ... nach fünf Minuten bzw. fünf Seiten habe ich eine ziemlich sichere Vorstellung.
Danke für den Hinweis auf neue Erkenntnisse zu der Bibliothek von Herculaneum; in diesem Falle war in unserem Antiken-Forum davon schon die Rede.
kV ist, was Foren angeht, nur die No. 2 in meinem Leben.
Diese Technik, verkohlte Papyri lesbar zu machen, ist faszinierend.
Danke für den Hinweis auf neue Erkenntnisse zu der Bibliothek von Herculaneum; in diesem Falle war in unserem Antiken-Forum davon schon die Rede.
kV ist, was Foren angeht, nur die No. 2 in meinem Leben.
Diese Technik, verkohlte Papyri lesbar zu machen, ist faszinierend.
Es gibt vielfältige Analogien zwischen Büchern und Menschen.
Ich halte den Umgang mit Menschen für anspruchsvoller, denn sie können sich gegen Kritik wehren.
Ich habe aus dem Umgang mit Menschen für die Rezeption von Büchern gelernt und aus dem Umgang mit Büchern für den mit Menschen.
Im Alter ist die Gefahr groß, dass man zum Bücherwurm verkümmert.
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Ich halte den Umgang mit Menschen für anspruchsvoller, denn sie können sich gegen Kritik wehren.
Ich habe aus dem Umgang mit Menschen für die Rezeption von Büchern gelernt und aus dem Umgang mit Büchern für den mit Menschen.
Im Alter ist die Gefahr groß, dass man zum Bücherwurm verkümmert.
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Du benennst den Vorteil von Büchern. Das stimmt so auch. Allerdings lernt man unter Menschen selten jemanden vom Format Homers, Platons usw. kennen. Dieser Umstand ist mir ziemlich wichtig. Beide Vorteile kann man - leider - nur dann kombinieren, wenn man wie Goethe in Weimar oder Wittgenstein in Wien das Vergnügen hat, bedeutende Menschen zum Tee zu treffen.
Die ursprüngliche Antwort wurde am 30.04.2024 um 06:14 Uhr wieder zurückgezogen.
Das stimmt, da hilft nur, den Anspruch zugunsten der lebendigen Begegnung zu senken.
Beide, Bücher und lebendige Menschen, haben ihre spezifischen Vorteile.
Ich bin nicht frei von Neid, wenn ich lese, wer bei den Wittgensteins in Wien als Gast zum Tee war.
Aber die Familie Wittgenstein, das waren die Krupps von Österreich; da kann unsereins nicht mithalten.
Ich bin nicht frei von Neid, wenn ich lese, wer bei den Wittgensteins in Wien als Gast zum Tee war.
Aber die Familie Wittgenstein, das waren die Krupps von Österreich; da kann unsereins nicht mithalten.
Antwort geändert am 30.04.2024 um 16:38 Uhr
Diese Analogien sind zwar nachvollziehbar, aber der Vergleich hinkt. Ein Buch gehört zur Kommunikation, es ist kein Mensch. Da fehlt noch eine Erörterung über den Unterschied.
Vorallem, das Buch wurd von einem Menschen geschrieben. Es steckt also mehr Mensch drin als Buch.
Ich hoffe, daß in dem gesamten Kommentarstrang dieser Unterschied deutlich geworden ist. Mir ist davon am wichtigsten, daß man unter seinen Mitmenschen selten jemanden vom dem Format kennenlernt, das einem durch Bücher zugänglich ist. Es gibt, um nur ein Beispiel zu nennen, für mich keine Möglichkeit, mich mit dem Buddha oder dem Zhuangzi zu unterhalten. Das wäre freilich wunderbar, aber sie sprechen zu mir nur durch Bücher. Immerhin!
Das ist ja einer der Unterschiede, dass man mit dem Buch nicht diskutieren kann.
Dem stimme ich zu - mit der Ergänzung, daß die Menschen, mit denen man diskutieren kann, also die leibhaftigen, eben in aller Regel keine Buddhas, keine Lao Tses, keine Platons sind.
"You give something up for ev'rything you gain." (Bob Dylan)
"You give something up for ev'rything you gain." (Bob Dylan)
Jetzt stell dir vor, ein Platon wäre kein guter Gesprächspartner, der kennt ja nicht so viel wie du. Ich glaube, da steckt viel Idealisierung dahinter.
Platon, der Erfinder des philosophischen Dialogs, kein guter Gesprächspartner? Das kann ich mir kaum vorstellen. Aristoteles, der war ein großer Monologist.
Wie auch immer - es ist (in der Phantasie) eine faszinierende Situation. Platon erklärt mir seine Ideenlehre und was ich daran alles nicht bzw. falsch verstanden habe ... und ich sage ihm etwas, das er nicht weiß: Wittgensteins knallharte Kritik daran. Dann geht aber die Post ab, dann brennt der Baum!
Oder stelle Dir vor, Du könntest Dich mit einem der großen römischen Juristen unterhalten. Da hättest Du, 1800 Jahre jünger, doch auch etwas zu zu sagen, oder? Allein zu dem Punkt, daß Sklaven unter das Sachenrecht fielen.
Selbstverständlich ist das alles unrealistisch und schon insofern idealisiert. Doch was für ein Stoff für die Phantasie!
Literaturgeschichtlich bildet diese Idee die Grundlage für die sog. Totengespräche, bei denen im Jenseits (Hades oder so) Tote verschiedener Epochen aufeinandertreffen und miteinander diskutieren.
Es könnte natürlich sein, daß Platon einen schrecklichen Mundgeruch hat o.ä.
Das erste Problem wäre freilich die Sprache, nicht wahr?
Wie auch immer - es ist (in der Phantasie) eine faszinierende Situation. Platon erklärt mir seine Ideenlehre und was ich daran alles nicht bzw. falsch verstanden habe ... und ich sage ihm etwas, das er nicht weiß: Wittgensteins knallharte Kritik daran. Dann geht aber die Post ab, dann brennt der Baum!
Oder stelle Dir vor, Du könntest Dich mit einem der großen römischen Juristen unterhalten. Da hättest Du, 1800 Jahre jünger, doch auch etwas zu zu sagen, oder? Allein zu dem Punkt, daß Sklaven unter das Sachenrecht fielen.
Selbstverständlich ist das alles unrealistisch und schon insofern idealisiert. Doch was für ein Stoff für die Phantasie!
Literaturgeschichtlich bildet diese Idee die Grundlage für die sog. Totengespräche, bei denen im Jenseits (Hades oder so) Tote verschiedener Epochen aufeinandertreffen und miteinander diskutieren.
Es könnte natürlich sein, daß Platon einen schrecklichen Mundgeruch hat o.ä.
Das erste Problem wäre freilich die Sprache, nicht wahr?
Bedenke, Cicero nervte extrem...😂😂😂
Deshalb wäre Cicero auch nicht meine erste Wahl.
Hast Du Vorstellungen, welche bereits toten Literaten Du gerne persönlich kennenlernen würdest? (Ich meine jetzt nicht den, den Du einst im Kaffeehaus getroffen hast, nach dem brauche ich ja nicht zu fragen.)
Ich denke, Mondscheinsonate, selbst wenn es schiefgehen sollte, was für eine Erfahrung wäre das! Begegnungen können immer scheitern, aber wenn, dann scheitere ich doch lieber mit Platon als mit ... nein, diesen Namen nenne ich jetzt nicht.
Hast Du Vorstellungen, welche bereits toten Literaten Du gerne persönlich kennenlernen würdest? (Ich meine jetzt nicht den, den Du einst im Kaffeehaus getroffen hast, nach dem brauche ich ja nicht zu fragen.)
Ich denke, Mondscheinsonate, selbst wenn es schiefgehen sollte, was für eine Erfahrung wäre das! Begegnungen können immer scheitern, aber wenn, dann scheitere ich doch lieber mit Platon als mit ... nein, diesen Namen nenne ich jetzt nicht.
Stefan Zweig, Kafka (war angeblich lustig), Bolano, ... viele!
Gut! Kann ich nachvollziehen.
Kafka vor allem, und vor allem nach dem Film, den wir gesehen haben. Ich weiß nicht, wie realistisch das war, aber ich war stark beeindruckt von dieser Person und ja, auch von ihrem Humor.
Als er photographiert wurde, sagte der Photograph: "So, und jetzt einmal bitte mit Lächeln!" Kafka darauf: "Das war mein Lächeln!"
Mir ist aufgefallen, wie er durch seine individuelle Sprache selbst in Alltagssituationen ganz und gar persönlich wirkte. Da war nichts Klischeehaftes an ihm, keinerlei Smalltalk, keine Plattheiten. Es war immer faszinierend, wie er sich ausdrückte - ohne prätentiös zu sein.
Da hatte er nun diese Doria Diamant in einem Erholungsurlaub an der Ostsee kennengelernt. Er mußte dann zurück nach Prag und schrieb ihr noch aus dem Zug einen Brief: "Ich sitze in einem Zug, der in die falsche Richtung fährt."
Ich war so gerührt!
Überhaupt, wie er sich dieser Frau genähert hat, das hatte nichts Präpotentes, nichts Gockelhaftes, nichts Bedrohliches ... und es wirkte. Es war einfach liebenswert.
Oja, Kafka kennenlernen!
Wie kommst Du auf Bolano? Was spricht Dich gerade an ihm an, das Dich auf seine Person neugierig macht?
Kafka vor allem, und vor allem nach dem Film, den wir gesehen haben. Ich weiß nicht, wie realistisch das war, aber ich war stark beeindruckt von dieser Person und ja, auch von ihrem Humor.
Als er photographiert wurde, sagte der Photograph: "So, und jetzt einmal bitte mit Lächeln!" Kafka darauf: "Das war mein Lächeln!"
Mir ist aufgefallen, wie er durch seine individuelle Sprache selbst in Alltagssituationen ganz und gar persönlich wirkte. Da war nichts Klischeehaftes an ihm, keinerlei Smalltalk, keine Plattheiten. Es war immer faszinierend, wie er sich ausdrückte - ohne prätentiös zu sein.
Da hatte er nun diese Doria Diamant in einem Erholungsurlaub an der Ostsee kennengelernt. Er mußte dann zurück nach Prag und schrieb ihr noch aus dem Zug einen Brief: "Ich sitze in einem Zug, der in die falsche Richtung fährt."
Ich war so gerührt!
Überhaupt, wie er sich dieser Frau genähert hat, das hatte nichts Präpotentes, nichts Gockelhaftes, nichts Bedrohliches ... und es wirkte. Es war einfach liebenswert.
Oja, Kafka kennenlernen!
Wie kommst Du auf Bolano? Was spricht Dich gerade an ihm an, das Dich auf seine Person neugierig macht?
Antwort geändert am 30.04.2024 um 17:26 Uhr
Ich finde, Bolano schreibt mit einer sprachlichen Brilianz der Sonderklasse und zieht einen stets in einen Sog, dass ich gar nie aufhören kann zu lesen.
Dann muß ich den wohl mal lesen. Drei Bücher habe ich von ihm hier stehen und keines davon gelesen. Schande über mich!
Beeindruckend übrigens an dem Markus Gasser, daß er immer wieder durchblicken läßt, er habe seine 22000 Bücher gelesen. Ob man ihm da glauben darf?
Wie auch immer, Bolano nehme ich mir vor. So ganz anders kann der ja auf mich nicht wirken.
(Gerade habe ich die Vision, wie meine ungelesenen Bücher mich mit heftigen Vorwürfen anklagen.)
Beeindruckend übrigens an dem Markus Gasser, daß er immer wieder durchblicken läßt, er habe seine 22000 Bücher gelesen. Ob man ihm da glauben darf?
Wie auch immer, Bolano nehme ich mir vor. So ganz anders kann der ja auf mich nicht wirken.
(Gerade habe ich die Vision, wie meine ungelesenen Bücher mich mit heftigen Vorwürfen anklagen.)
Hopp! Bolano lesen gehen! Er schreibt, übrigens, stets im Plauderton. Sehr nett, ich mag das.
Hier wird nicht gehoppelt!, sondern 1. ein Buch zuende gelesen und dann 2. gewürfelt, ob ich mit dem ganz dicken oder dem ganz dünnen Bolano-Buch anfangen soll.
Mit den Erzählungen, das 2666 ist grauenhaft gut, aber die Erzählungen genial.
Aber, gestern starb Paul Auster, ich sah ihn im Ronacher lesen und war dann zu faul, mich wegen einer Signatur anzustellen, ich ärgere mich jetzt, hätte ihm heute gerne gesagt, dass ich seine Bücher grenzgenial finde.
Aber, gestern starb Paul Auster, ich sah ihn im Ronacher lesen und war dann zu faul, mich wegen einer Signatur anzustellen, ich ärgere mich jetzt, hätte ihm heute gerne gesagt, dass ich seine Bücher grenzgenial finde.
Antwort geändert am 01.05.2024 um 14:23 Uhr
In einem der Nachrufe hieß es, daß Auster 40 Bücher veröffentlicht hat. Da stehe ich, der ich nur ein einziges kenne (4321), überwältigt vor. Du empfiehlst ja die New-York-Trilogie, aber das sind Kriminalromane, oder?
Auch von seiner Frau Siri Hustved habe und kenne ich nur einen Roman.
Ich kenne sovieles, was ich nicht kenne!
Auch von seiner Frau Siri Hustved habe und kenne ich nur einen Roman.
Ich kenne sovieles, was ich nicht kenne!
Eher so "Magnum" -Stories, schräg, kafkaesk.
"Magnum" sagt mir fast nichts, kafkaesk ... nun, ich schaue mir mal an, was ich darüber in Erfahrung bringen kann.
Privatdetektiv! Wo warst du in den 80'?
Ich habe damals noch keinen Fernseher besessen. Der ist erst relativ spät in mein Leben getreten.
New York Trilogie: 4,00 Euro plus Porto. Das nenne ich ein Argument. Soeben bestellt.
New York Trilogie: 4,00 Euro plus Porto. Das nenne ich ein Argument. Soeben bestellt.
Und Du hast in den 80ern schon ferngesehen, und dann auch noch "Magnum"? Das nenne ich frühreif.
Geh ja! 1989 war ich 14, zB
Ich habe gerade gesehen, daß "Magnum" von 1980 bis 1988 lief - für meinen Fernseher zu früh, für Dich offenbar früh genug.
Tom Selleck kenne ich übrigens, und zwar aus einer späteren, kürzeren Reihe: "Jesse Stone". Da erschien er mir als sympathischer Eigenbrötler. Zumindest spielte er einen.
Nun, jetzt sehe ich Austers "New York Trilogie" entgegen und habe Tom Selleck im Kopf; das kann was werden.
Tom Selleck kenne ich übrigens, und zwar aus einer späteren, kürzeren Reihe: "Jesse Stone". Da erschien er mir als sympathischer Eigenbrötler. Zumindest spielte er einen.
Nun, jetzt sehe ich Austers "New York Trilogie" entgegen und habe Tom Selleck im Kopf; das kann was werden.
Antwort geändert am 01.05.2024 um 23:27 Uhr
Zu Hause hatten wir weder ein Auto noch einen Fernseher. Ein Auto habe ich mir nie zugelegt, einen Fernseher spät. Diesen möchte ich heute nicht mehr missen. Z.B. gestern abend auf arte "Drive My Car" von Ryusuke Hamaguchi: ganz, ganz großes Kino!
Krakel (36)
(04.05.24, 12:09)
(04.05.24, 12:09)
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Lyrisch ist es wohl nicht! Es war schlicht ein Gedanke, und so habe ich es eingeordnet.