Ansage

Text

von  Cathleen

Ansage

Ich hab genug von ungesungnen Liedern
und treibe diese Früchte nicht mehr ab,
nur, um dich wie ein Echo zu erwidern.
Es ist mein Ernst. Schau ruhig auf mich herab.

Sobald mein Selbst mal anklopft von tiefdrinnen,
benimmst du dich, als stünd der Tod bevor,
erwartest, dass mir Reuetränen rinnen.
Laut singen darf ich nur in deinem Chor.

Dein eitles Wesen glänzte in der Sonne,
als ich einst voll von dir bis obenhin.
Heut wünscht du mein Gepinsel in die Tonne
und grollst, weil ich kein Abziehbild mehr bin.

Ich muss die schöne Erde auch verlassen,
wenn irgendwann der Knochenfinger pocht.
Bis dahin will ich noch manch Lied verfassen,
bevor das, was ich in mir hab, verkocht.


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