Legt man alles beiseite, ist doch alles unerklärlich.
Gott hat uns den Pass und das Sendschreiben für unsere Herzen
mit durch alle Tage gegeben. Auch ohne Pass lässt es sich leben.
Unter der mächtigen Schicht der Gewohnheit
schlägt aber noch immer wie wild ein wüstes Herz am Unerklärlichen
und versucht Einlaß zu bekommen.
Als Kind habe ich ganz ganz feste versucht mir das Nichts vorzustellen.
Keine Erde, keine Luft, kein Himmel, kein Mond, kein Ich,
Keine Mama, kein Kinderwagen, keine Waschmaschine, kein Auto,
kein Schwesterchen, kein Schokoriegel, kein Heuschober, kein Küchenherd,
keine Wachsmalstifte, kein Weltall, kein Punkt, kein Pünktchen,
kein Davor und kein Danach und kein Jetzt, kein Raum, einfach
Nichts.
Und für den Hauch, den Bruchteil eines Augenblicks glaubte man
es sich vorstellen zu können, dieses Nichts, nach leichtem Schwindel aber
öffnete man die Augen, blinzelte in die Sonne, lief rüber zur Schaukel
und schwang sich in eine Welt mit Hochzeiten, Begegnungen, Gesetzen
und Gebeten, Gewittern und Sommernächten, einer Welt,
in der nichts fehlte außer dem Verstehen.