Modus Vivendi

Verordnung zum Thema Lebenseinstellung

von  Terminator

Du lebst entweder im Modus der Angst oder im Modus der Liebe. Per default lebt jeder zunächst einmal im Modus der Angst; ins Pathologische übertrieben bedeutet das Paranoia, Hass und Narzissmus. Die scarcity mentality ist typisch für den Modus der Angst.


Ich werde nicht ums Überleben kämpfen, sondern der eventuellen Nötigung zum Suizid folgen, denn die Alternative wäre Hypervigilanz und ständiger Kampf ums Überleben: ich hätte dann ein Leben lang nur ums Überleben gekämpft, um letztlich doch zu sterben: leben um zu überleben um zu sterben. Ich lebe im Modus der Liebe, also werde ich nicht um das bloße Leben, sondern um das hohe Leben kämpfen. Ist nicht mehr möglich, glücklich zu leben, will ich nicht mehr leben.


Im Modus der Liebe nehme ich den Tod zu jedem Zeitpunkt dankbar an, doch ich lebe gern und glücklich mit dem Lebensmotto: "Jetzter als jetzt wirds nicht!" Ich habe keine Angst, etwas zu verlieren oder zu verpassen. Ich lebe in Glück und Dankbarkeit und nicht in Sorge und Verzweiflung. Habe ich keine Aussicht auf ein glückliches Weiterleben, nehme ich die damit einhergehende implizite Aufforderung zum Suizid dankbar an.


Liebe genügt sich selbst, muss keine Ziele erreichen: Liebe ist Selbstzweck. Wer im Modus der Liebe lebt, lässt sich nicht instrumentalisieren. Liebe ist nicht Selbstaufopferung, nicht Masochismus; Liebe ist nicht vom unmittelbar empfundenen Glück zu trennen. Ich gebe, weil ich glücklich bin; ich gebe nicht, um glücklicher zu werden. Ich bin gut zu sentient beings nicht aus Pflicht (Kants KI), sondern weil ich es liebe, mich am Anblick glücklicher Wesen zu erfreuen.


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Kommentare zu diesem Text


 Aron Manfeld (04.05.24, 00:52)
Eine wirre Anhäufung von christlich-esoterischen Phrasen, lieber Jack, die einen noch ängstlicher machen.

 Terminator meinte dazu am 04.05.24 um 00:59:
Aus der Froschperspetive vielleicht. Aber das ist die grundlegende Frage: kann der bloße Mensch Nietzsches Übermenschen verstehen? Oder wird er, parabolaistisch gesprochen, alles auf sein IQ von 100 runterbrechen, was der IQ-160-Denker nunja, auch in derselben Sprache hat ausdrücken müssen. Was zur Frage führt: Bedarf es für höhere Menschen einer anderen Sprache? Menschensprache ist letztlich Bullshit und Smalltalk. Danke für den Denkanstoß, Aron. Und:

Ist es christlich, zu sagen: "Wenn mein Leben nicht mehr geil ist, habe ich das Recht auf Freitod?" Das wäre Todsünde. Und das verstieße gegen Gebote 1 und 2: "Der Gott in mir ist höher als der Gott der Christen".

 Aron Manfeld antwortete darauf am 04.05.24 um 01:49:
Nietzsche schreibt, die deutschen Gelehrten hätten sich zuschanden gelesen - wir beide wohl leider auch.

Warum sollte das Leben geil sein? Mit jungen Frauen Sex haben, Kaviar und Champagner und Steaks, durch die Welt fliegen, von den Lesern beklatscht werden, um dann doch zu sterben?

 Terminator schrieb daraufhin am 04.05.24 um 02:25:
Aron, Alkohol und Nutten sind nicht geil. Das Leben wird nicht durch kurzes Vergnügen (Erich Fromm), das sich meistens unmittelbar 100-fach durch Leid und Krankheit rächt, geil, sondern durch eine unendliche Fülle der Erfahrungen des Bewusstseins, durchs Erobern des eigenen Seins, durch Selbstwerdung und dadurch Selbst- und Weltgenuss. Da wir sterblich sind, sind wir schon tot, und sollten an den Tod im Leben keine Zeit verlieren.

 Aron Manfeld äußerte darauf am 08.05.24 um 23:54:
Dann müsstest Du doch eigentlich ein glücklicher Mensch sein, mein Großer, da Du alles weisst.
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