Aufgespießt

Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag


Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"

Montag, 14. November 2016, 21:57
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Autobahnen sollen Banken retten

von  SchorschD


Einem Cleverle aus Schwaben fällt immer etwas ein. Das Urteil, ob seine Ideen wirklich brauchbar sind, überlässt er nicht anderen, sondern dafür ist er selbst zuständig. Diese Verallgemeinerung ist wie jede unzulässig, aber sie soll den Blick auf unseren Sparfinanzminister aus dem Schwabenland lenken. Clever, wie er in höchstem Maße sein will, erfindet er für die Ergebnisse seiner Maßnahmen vernebelungstaktisch wertvolle Begriffe. So prägte er für seine in einer für Schulden zinslosen Zeit unsinnigen Sparmaßnahmen die „schwarze Null“. Dass dabei Autobahnen, die schon längst saniert werden müssten, nicht sicher in Stand gesetzt werden können, ist ihm Wurst. Er hat ja seine „Schwarze Null“. Wenn ich CDUler wäre, wäre ich beleidigt. Ich wäre beleidigt, wenn ein Sozi die rote Null vor sich hertragen würde. Aber der Schäuble weiß schon, was er seiner Partei schuldig ist. Eine schwarze Null muss es sein. Genauso gut könnte man analog von grünen, gelben oder sonstigen unsinnigen und überflüssigen Nullen reden.
Aber ein Schäuble ist, wie gesagt, clever. Er denkt schon an die Instandsetzung unserer Highways. Privatisiert sollen sie werden. Damit hätte er mehreren Fliegen die Hintern geschmiert. Ein Unterhalt der Industrielagerhallen auf Rädern durch die Nutznießer wäre auch weiterhin abgeschmettert und renditehungrige Banken, denen die Zinsen fehlen, könnten wieder noch größere Gewinne an ihre Vorstände auswerfen. Dass private Investoren immer teurer sind als der Staat, würde der brave Bürger ausgleichen. Dazu müsste dieses geduldige Bürgerwesen keine Maut zahlen ( Nein! Nein! ), sondern eine Umweltschutzabgabe täte es auch. Es gibt eben doch noch eine gute Zusammenarbeit zwischen CDU und CSU. Gut, dass es auch einen Dobrindt gibt.
Wer nun meint, ich wäre parteipolitisch nicht neutral, der hat vollkommen recht. Als linker Sozialdemokrat packt mich schon der Ärger und die Wut, wenn ich an Hartz IV, Zeitarbeit, Mindestlohn, Rente denke. Das dachte sich der neoliberale Schröder aus. Aber es würde den Rahmen einer Kolumne sprengen. An Schäuble habe ich noch die dringende Bitte: „Kümmere Dich endlich um die Steuerhinterzieher. Das stünde Dir als Finanzminister gut an.“

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