Aufgespießt

Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag


Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"

Montag, 29. Oktober 2007, 23:48
(bisher 4.917x aufgerufen)

Kampf dem Trinken

von  AlmaMarieSchneider


Kampftrinken gab es schon immer. Man nannte es früher Maßkrugrennen oder hatte andere Namen für das „Sichbesaufen“. In vorderster Front standen auch damals Jugendliche. Bedenklich war das genauso und etliche kamen nicht mehr los vom Alkohol. Der große Rest wurde bürgerlich und brav.
Doch hat sich etwas verändert. Das Alter, das Geschlecht und auch die Menge der „harten“ Getränke, die konsumiert wird. Kampftrinken wurde vom Komasaufen abgelöst. Heute sieht man zwölfjährige Kinder mit der Wodkaflasche in der Hand und der Anteil der trinkenden Mädchen hat stark zugenommen. Natürlich liegen die männlichen Trinker immer noch vorne. Doch das beruhigt kaum. Heute können sich viel mehr junge Leute ein Auto leisten. Der Gesetzgeber begegnete dieser Gefahr mit Herabsetzung der zulässigen Promillegrenze und für Anfänger heißt es sauber bleiben.
In der Altersgruppe der 15 bis 24 jährigen spielt Alkohol bei 50% der Todesfälle eine Rolle (Unfälle, Suizide, Tötungsdelikte). Doch Verbote beseitigen kaum die Ursachen, warum Jugendliche und immer mehr Kinder Alkohol trinken.
Leistungsdruck, Familienverhältnisse oder auch nur das Gefühl zu einer Gruppe zu gehören, können nicht allein Auslöser sein. Da spielt Zukunftsangst eine große Rolle. Wäre es nicht einmal an der Zeit, dass sich Gesellschaft und Politik darauf besinnen Kindern und Jugendlichen wieder echte Perspektiven und Chancen, auch außerhalb der Leistungsgesellschaft, zu vermitteln anstatt mit Verboten das Problem in Zimmer, Partykeller und Gartenhäuschen zu verbannen.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag


 AlmaMarieSchneider (02.11.07)
Alle diese Mut-Spielchen (in welcher Form auch immer) haben mit Ängsten zu tun.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram