Aufgespießt

Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag


Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"

Samstag, 08. September 2012, 20:52
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Psychedelische Raumtopologie

von  Matthias_B


(14. Liedtextkolumne - ursprünglicher Text ersetzt)Die Sorrows aus England waren eine der ersten Beatbands, die härtere Klänge als die Konkurrenz ertönen ließen. Wer ihren bekanntesten Song "Take a heart" hört, fühlt sich beim Gesang sicher an Don Fardon ("Indian reservation") erinnert - ganz zurecht; selbiger war Mitglied in der Gruppe. Wir befassen uns mit einer (relativ) ruhigen, aber textlich intensiven Nummer aus dem Jahr 1967.

Bei "Pink, purple, yellow and red" stellt sich das Sprecher-Ich zunächst als von der Konventionalität sowie von der Gesellschaft entfremdet vor. Lapidar bemerkt es, dass selbst "[alle seine Freunde es lieber tot sehen würden]" , womit jene "[zustimmen]" würden, dass die "[Farben]", die es sieht - was wohl ebenfalls auf den Konsum von LSD zurückzuführen ist - ihm geholfen hätten, seinen Platz zu finden, der, wie gesagt, am äußersten Rand angesiedelt ist. Lakonisch zieht es Bilanz, was das Dasein betrifft: "My life is wasted, the fruits I have tasted have turned sour and then let me down". Nicht einmal Trost in der Liebe? Nein, "[his] girl has left [him]". Dem wird jedoch mit sarkastisch anmutender Gleichgültigkeit ins Gesicht gelacht: "[...] [ T]hat do[es]n't upset me, I'll keep both my feet on the ground"- fragt sich nur, auf welchem. "[Trotz leerer Whiskyflaschen findet die Sprechinstanz ein Lächeln, da die Farben in ihrem Kopf ein gutes Rauschsurrogat ergeben.]" Letztendlich geht sie ganz in diesem "[Traumzustand]" auf: "I look at the ceiling as I lie alone on my bed [and] there's what I'm after: The rooms full of laughter and pink, purple, yellow and red" - eine farbenfruchtige Raumsemantik der Innerlichkeit.

Zitiert aus: The sorrows - Pink, purple, yellow and red
http://www.youtube.com/watch?v=NeNI-TIESxI

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