Alles nahm damals seinen Anfang…

Alltagsgedicht zum Thema Leben

von  obar75

1983
Ein Graffiti
In der Innenstadt
Es war der Startschuss
Fünf Jahre später
Ein Zeitungsbericht mit Foto
Er wurde zum Vorbild
Für eine urbane Subkultur
Später sogar weltweit
War es vorhersehbar?


Anmerkung von obar75:

Dieses ist eine kritische Hommage an den Dortmunder Sprayer CHINTZ, welcher als der weltweit berühmteste Sprayer in der ganzen Sprayerszene bekannt ist.

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text

Natriem (31)
(29.05.06)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 obar75 meinte dazu am 29.05.06:
Ja, da kann ich dir nur recht geben. Viele versuchen auf seinen Spuren in Dortmund zu wandeln, aber man es einfach so sehen, das er der „Erste“ war und das er etwas in Dortmund bzw. weltweit erreicht hat, was heute nicht mehr so auf diesem Weg erreichbar ist. Denn die Graffiti-Subkultur ist vielschichtiger und differenzierter geworden. Heute gibt es mehr Möglichkeit sich selber darzustellen, als nur durch Pieces und Taggs. Wenn man alleine überlegt, welche Möglichkeiten Homepages über Graffiti bilden. Er ist einfach in alle möglichen Länder gefahren und hat dort zum Teil als Erster Graffitis auf Zügen gesprüht.
LG obar75
Bestdichter328 (14) antwortete darauf am 13.06.06:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 obar75 schrieb daraufhin am 13.06.06:
er hat einfach geschafft, aus der anonymität der masse heraus zutreten und deswegen konnte er überhaupt zu dem werden,was er heute ist. ein IDOL!!!!
LG obar75
s.strehle (28) äußerte darauf am 04.08.06:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 obar75 ergänzte dazu am 07.08.06:
Die Kultur der Zeichensetzung und Graffiti als Gegenpol zu dieser Kultur

1. Grundthese

In jeder menschlichen Kultur gibt es einzelne Mitglieder der Gemeinschaft, die aufgrund ihrer Stellung in dieser Gemeinschaft das Recht haben, im öffentlichen Raum Zeichen zusetzen. Dieses geht einher mit einer weltlichen, spirituellen oder ökonomischen Macht bzw. kann es passieren, dass diese einzelnen Mitglieder der Gemeinschaft mehrere Formen von Macht auf sich vereinen.
Diese Grundthese erklärt überhaupt, warum es überhaupt eine Zeichensetzung im öffentlichen Raum gibt.

2. Historische Beispiele für diese Grundthese

Eines der ältesten Beispiele für eine solche Zeichensetzung aufgrund von verliehenen Rechten sind die Pyramiden in Ägypten. Die Pharaonen wurden im alten Ägypten als Gottkönige angesehen, also besaßen sie per Definition eine weltliche bzw. spirituelle Macht. Diese weltliche bzw. spirituelle Macht führte auch dazu, dass ihnen das Recht der Zeichensetzung im öffentlichen Raum zugestanden wurde durch die Gemeinschaft.
Auch können alle Reiterstatuen im öffentlichen Raum, die weltliche Herrscher darstellen durch diesen Prozess erklärt werden. Überhaupt lassen sich alle Denk- und Mahnmale auf diesen Prozess zurückführen, nur wer eine gewisse Macht in sich vereinigt, kann ein Denk- bzw. Mahnmal anregen bzw. auch realisieren.
Als letztes historisches Beispiel ließen sich auch die ganzen sakralen Bauten, seien es Synagogen, Kirchen oder Moscheen auf diese Grundthese zurückführen und an diesem Punkt lässt sich auch festhalten, das diese Grundthese nicht nur auf den westlichen Kulturkreis beschränkt ist, sondern das dieser Mechanismus der Zeichensetzung im öffentlichen Raum sich auf jeden Kulturkreis anwenden lässt.

3. Zeichensetzung in der modernen Gesellschaft

In der modernen Gesellschaft hat sich neben der weltlichen und der spirituellen Macht immer stärker die ökonomische Macht als Legitimierungsgrund für das Recht der Zeichensetzung im öffentlichen Raum durchgesetzt. Jeder der eine gewisse ökonomische Macht hat, kann seine Zeichen im öffentlichen Raum setzen. Auch haben sich die Formen der Zeichensetzung im öffentlichen Raum verändert. So gibt es in der modernen Gesellschaft Plakatwände, die eine temporäre Zeichensetzung im öffentlichen Raum darstellen. Die Zeichensetzung im öffentlichen Raum wird in der modernen Gesellschaft nicht nur durch neue Formen beeinflusst, sondern auch durch neue Techniken, wie zum Beispiel die Neonwerbung.

4. Graffiti als Gegenpol

Zu diesen ganzen Formen von gemeinschaftlich legitimierter Zeichensetzung im öffentlichen Raum bildet Graffiti einen Gegenpol, weil die Urheber von Graffiti nicht durch die Gesellschaft das Recht verliehen bekommen haben, ihre Zeichen im öffentlichen Raum zu setzen. Daraus folgt, dass die Urheber von Graffiti sich außerhalb eines gemeinschaftlich akzeptierten Rahmens bewegen und Graffiti selber von der Gemeinschaft als Normbruch definiert wird.

5. Graffiti hat verschiedene Motivationen

Graffiti besitzt nicht eine einheitliche Motivationsstruktur. Die Motivationen der einzelnen Urheber sind grundverschieden, der eine politische Parole gegen Nazis an die Wand sprüht wird eine deutlich andere Motivation haben, als ein Urheber, welcher aus dem Reiz des Verbotenen heraus, einen Zugwaggon besprüht, damit viele Menschen seinen Namen sehen können. Man kann also nicht alle Graffitis auf eine einzige Motivationsstruktur beziehen, aber was bei allen Urhebern von Graffitis gleich ist, sie wollen, das ihre „Botschaft“ gesehen bzw. verstanden wird.

6. Graffiti als Waffe

Kann könnte es auch als Motivation verstehen, das Graffiti eine Waffe ist, um die Ästhetik der Zeichen im urbanen Raum zu stören bzw. im Extremfall zu zerstören. Diesen Urhebern wird es dementsprechend egal sein, ob ihre „Botschaft“ von einem Empfänger verstanden wird. Ihnen wird eher daran gelegen sein, möglichst viel und auffallend zu machen, um ihrem Ziel der Zerstörung bzw. Störung der urbanen Zeichenästhetik näher zukommen.
s.strehle (28) meinte dazu am 07.08.06:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 obar75 meinte dazu am 07.08.06:
Danke, das Manifest (?) steht auf gewissen Beobachtungen in der Geschichte und der sich daraus schlussfolgernden Grundthese. Ja, von Baudrillard habe ich schon mal ein Zitat gelesen in einem Buch über Graffiti, welches mich motiviert hat, über diesen Aspekt von Graffiti nachzudenken!
Graffiti ist, nach meiner persönlichen Definition, alles, was man mittels geeigneter Mittel auf die Wand auftragen kann, das können auch politische Parolen sein, die von einer Person X auf die Hauswände gesprüht werden. Außerdem muss man die Definition von Graffiti um den Tatbestand des Einritzens / Einkratzens erweitern. Das italienische Wort „sgraffare“ bedeutet übersetzt auch „kratzen“ und davon leitet sich auch das Wort Sgraffito ab.
So hat auch Johann Wolfgang von Goethe sich mittels Einritzens im Straßburger Dom verewigt! Dieser Tatbestand lässt uns erkennen, dass Ritzgraffitis also keine Erfindung der modernen Gesellschaft sind, das es sie schon früher gab, nur die Techniken bzw. die Oberflächen, haben sich verändert. So wird nicht mehr mit einem Messer ein Ritzgraffiti in einem Gemäuer hinterlassen, sondern die „Writer“ benutzen Kieselsteine, um die Scheiben der Züge zu kratzen.
Graffiti selber ist auch dem Zeitgeist unterworfen. So haben die politischen Graffitis der 20er und 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts nicht mehr viel gemeinsam mit den politischen Graffitis der Gegenwart! Damals hat man auf die Wände mit Wandfarbe „Wählt Thälmann“ gemalt und heute sind es zum Teil nur Anarchiezeichen oder Sprüche, wie „Keine Macht den Nazis!“
Ein schönes Beispiel der Wandelbarkeit von Graffiti stellt, meiner Meinung nach, Harald Nägeli oder auch der Bananensprayer da! Beide wurden am Anfang für ihre „Kunstwerke“ verachtet und gehasst und heute gelten diese Sachen als Kunst und hängen zum Teil sogar im Museum.
Liebe grüsse
Obar75
Gwin (25)
(28.06.06)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 obar75 meinte dazu am 28.06.06:
Genau da gebe ich dir Recht, dass es Anfang der Achtziger nicht einschätzbar war, welches immense Ausmaß diese Subkultur später einmal haben würde.
In den Achtzigern gab es zwar Kunstausstellungen, die graffitiinspiriert waren, aber diese Leute kamen alle aus New York, wo sie schon über 10, 20 Jahre lang gesprüht haben und die deutsche bzw. europäische Szene war zu diesem Zeit von dieser Qualität und dieser Quantität weit entfernt, welche zu dieser Zeit die Szene in New York schon inne hatte.
Später als Delta aus Amsterdam und andere europäische Sprüher, wie Daim und Loomit den 3D-Style entwickelten bzw. perfektionierten, war der Entwicklung in der Szene keine Grenzen mehr gesetzt, plötzlich war alles möglich und auch alles machbar.
Hiphop bzw. Graffiti ist aus meiner Sicht die Möglichkeit den urbanen Raum als Fläche der Gestaltung zu nutzen und sich selber kreativ zu reproduzieren. Der Einzelne tritt plötzlich aus der Masse der Menschen heraus und wird zum Individuum, welches mit mehr oder weniger Eifer und Kreativität selber reproduziert.
Da du selber aus Nordrhein-Westfalen kommst, wirst du sicherlich auch die Graffiti-Szene in Dortmund kennen bzw. mal einige Bilder an der Bahnlinie oder an der Autobahn in Dortmund gesehen haben. Die Dortmunder haben in den frühen neunziger Jahren das komplette Bahnsystem gesprengt, das heißt das kein Waggon, kein Zug der deutschen Bahn nicht besprüht war und überall Bilder und andere Graffitis auf den Zügen fuhren.
Liebe grüsse
Obar75
Gwin (25) meinte dazu am 28.06.06:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 obar75 meinte dazu am 30.06.06:
Hallo Gwin,
du sprichst in deinem Kommentar von den unterschiedlichen interkulturellen Hintergründen der Menschen, die sich in der Hiphop-Szene wieder finden. Da kann ich dir nur vollkommen Recht geben, an dieser Stelle denke ich an Advanced Chemistry aus Heidelberg, wo Torch, Toni L., Linguist zusammen Musik gemacht haben. Jeder von ihnen hatte einen eigenen kulturellen Hintergrund, so war Toni L. italienischer Abstammung und Linguist hatte afrikanische Wurzeln, während Torch Verwandte in Haiti hatte. Ihr bekanntestes Lied war Anfang der Neunziger „Fremd im eigenen Land“, welches die Misere der Migranten in Deutschland aufzeigen wollte.
Im Hiphop haben sich immer wieder viele Menschen wieder gefunden, die in der normalen Gesellschaft am Rande standen! So beschreibt Boulevard Bou (der aus dem näheren Umfeld von Advanced Chemistry kommt) in seinem Lied „Eski okul“ (türkisches Wort für „Alte Schule“) das viele Migrantenkinder im Hiphop einen Lebenssinn fanden.
An dieser Stelle möchte ich ein paar Textzeilen aus diesem Lied zitieren:
…sprach auch viele Türken und Kurden an,
denn man wurde bewertet nach dem, was man kann
nicht nach dem was man besaß oder war
und so war damals so mancher Bruder ein Breakdancestar…
Liebe grüsse
Obar75
Gwin (25) meinte dazu am 30.06.06:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 obar75 meinte dazu am 03.07.06:
Hallo Gwin,
du nennst in deinem Kommentar die Zulunation, auch ich kenne die Zulunation Deutschland. In Nordrhein-Westfalen gibt es ein paar Leute, die der Zulunation zugehörig sind, so zum Beispiel Squezzar Rock von der Rapgruppe Profilistix (Profilistix kommen aus dem Umfeld von der TCA Mikrophone Mafia).
Ich finde, dass die Ziele der Zulunation richtig und auch gut sind! Denn der Verzicht auf Alkohol, Drogen und Gewalt ist deswegen sinnvoll, weil solche Sachen einen Menschen auf Dauer innerlich kaputt machen. Es geht darum, sich selber zu schützen bzw. anderen nicht zu schaden! Aber man sollte auch sehen, dass diese Ziele damals als die Zulunation gegründet wurde, nötig waren. Den in den Armenvierteln von New York war damals der soziale Verfall so stark vorangeschritten, das man nur durch das konsequente Durchsetzen der Regeln auch wirkliche eine neue positive Struktur schaffen konnte. Die Zulunation betreibt in New York zum Beispiel auch Armenküchen, wo die wohnungslosen Menschen sich etwas zu essen holen können. Sie macht also praktische Sozialarbeit, welche sich darauf bezieht die grundlegenden Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen.
Ich selber habe über einen Freund auch Kontakte zu der Zulunation Holland, wo sie einmal im Jahr die Block Jam machen. Diese Jam findet in Haaksbergen bei Enschede statt und kostet keinen Eintritt, weil es eher eine Open-Air-Veranstaltung ist, wo Nachwuchsgruppen auftreten können bzw. es gibt eine Fläche für Breaker und es werden dort Wände aufgestellt, damit die Writer dort malen können und alles läuft dort friedlich und entspannt ab. Ich habe dort schon Leute aus allen Teilen von den Niederlanden getroffen. Auch Leute aus Belgien, den USA und einige Deutsche (Bielefeld, Hannover, Berlin, Köln, Braunschweig) kann man dort treffen. Es ist eine Form des friedlichen interkulturellen Austausches auf der Basis von der Hiphop-Kultur.
In den neunziger Jahren haben die Dortmunder Aktivisten als "spaßige" Gegenbewegung zu der Zulunation die Silonation gegründet, welche durch Too Strong massiv unterstützt bzw. gepusht wurde. Too Strong haben über sich mal selber in diesem Zusammenhang gesagt: „TOO STRONG sind Pioniere der Silo-Nation in Bezug auf Aufnahmebereitschaft und Speicherkapazität. Rap Musik ist Life Musik“. Das Problem war einfach, das die soziale Struktur in Deutschland eine andere ist, als in den USA und das die Hiphop-Aktivisten aus Deutschland nicht verstanden, warum sie die Regeln der Zulunation, die in ihrem ursprünglichen Kontext richtig waren, unreflektiert übernehmen sollten.
Liebe grüsse
Obar75
entblaettert (24)
(28.06.06)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 obar75 meinte dazu am 29.06.06:
Chintz hat mit Loomit zusammen in den 80er und 90er Jahren Länder auf jedem Kontinent bereist und dort zusammen mit Loomit als Erster Graffitis gesprüht. Dadurch wurde er überhaupt auch erst so berühmt bzw. diese Reisen haben seinen Bekanntheitsgrad extrem gesteigert. LG obar75
Gwin (25) meinte dazu am 30.06.06:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 obar75 meinte dazu am 30.06.06:
King Pin war mit einer der Ersten, der in Deutschland gemalt hat und deswegen ist er auch in dem Buch Spraycan Art als einziger aus Detuschland vertreten. Aber ein Faktum ist, das King Pin nie in diesem Ausmass Reisen unternommen hat und nie in dem Aussmass überall auf der Welt gemalt hat.
Auch andere haben Reisen gemacht, aber Loomit und Chintz sind wie Heuschrecken in die Länder eingefallen und haben dort massig Züge gemalt, wo es Graffiti als Phänomen noch nicht gab!
Du kannst dir auch mal die Reportage über Loomit auf ARTE ansehen, wo er über diese Reisen berichtet.
LG obar75

 HEMM (22.01.07)
JA

 obar75 meinte dazu am 23.01.07:
Ja, was?
Was für Gedanken kommen dir bei diesem Werk?
Liebe grüsse
Obar75

 HEMM meinte dazu am 23.01.07:
....kritische Hommage.... ist gut, habe mit schwer verdienten Geld meine Fassade um die Auslagenfenster neu gemacht. Hat viel Geld gekostet, 2 Tage danach 2 große unpassende Graffiti auf gelben Grund. Fassade neu überstrichen, Kosten 1500 €, drei Tage später neues Graffiti, habe se aufgegeben. Ist nicht schön aber aufgezwungen. Irgend wann lade ich alle Sprayer ein, mir eine Graffiti Fassade zu machen. LG HEMM

 obar75 meinte dazu am 23.01.07:
Meine Hommage sollte auch kritisch sein und zum nachdenken anregen, was sie anscheinend auch gemacht hat.
Ich glaube, dass dein Fall kein Einzelfall ist.
Es ist normal, dass die Graffitisprayer sich Stellen suchen, die ihnen lukrativ erscheinen und von möglichst vielen Menschen gesehen werden.
Wenn du den Graffitisprayern entgegen arbeiten willst, solltest du die Wände mit Efeu bewachsen lassen.
Auf der anderen Seite kannst du sie bitten, dass sie dir eine Auftragsarbeit machen, welche mit einem Konzept verbunden ist.
Liebe grüsse
Obar75

 HEMM meinte dazu am 23.01.07:
Hallo Obar,
möchte ich festhalten, dass diese Kommentare nicht mit der Qualität deiner Texte zu tun haben, es sind nur Meinungen von mir zum Text!
Deine Idee mit dem Efeu ist gut, ich komme heute und male dein Auto an, oder du lasst schnell Efeu darüber wachsen.
Graffitisprayer sind für mich das Letzte. Sie sind nicht in der Lage ihre „Werke“ ? Auf eigenem Eigentum zu präsentieren.
Wenn ich den GSP entgegen arbeiten möchte, erhalten sie eine Anzeige und blechen bis sie nicht mehr das Geld haben für ihre Farbe. Sie beschädigen Eigentum anderer oder Eigentum aller.
Warum nimmt er sich nicht ein Brett, ein großes Blatt Papier oder ein großes Tuch als Untergrund.
Wir schreiben ein Buch und es kostet viel Geld (Material, Verlag ect.) oder hier im KV, der Maler verwendet teures Material, haben Graffitispayer andere rechte?
Habe die Fassade von einem Künstler wunderschön herrichten lassen, er lebte davon (von der Bezahlung) 3 Monate, durch die Graffiti ist das alles zerstört. Hat ein GSP das Recht andere Werke zu zerstören?
Wir machen jetzt hier in der Stadt einen literarischen Park, den ersten in Europa, oder soll ich gehen und meine Gedichte mit starken Kleber auf Hauswände zu kleben oder auf anderes Eigentum.
GSP möchte man gerne, und es wird auch von manchen Kunstexperten???? gesagt, als Künstler hinstellen, doch für mich sind sie das LETZTE was ich mit Kunst in Verbindung bringen würde. Sie sind keine Künstler, da sie keine Ideen haben wie sie ihre Taten, sprich Kunst? Präsentieren könnten. Eine meiner Malerinnen im Verein hat eine Bilderhaustellung zusammengestellt und ihre Bilder bei einem bekannten Heurigen ausgestellt. Einige Tage später war auf jedem Bild ein kleines Graffiti. Sie musste alle ihre Werke vernichten. LG HEMM

 obar75 meinte dazu am 23.01.07:
Hallo Hemm,
ich finde es gut, mit dir so ausführlich zu diskutieren.
Ich gebe dir vollkommen Recht, das sich Graffitisprayer nicht den Regeln der Gemeinschaft unterordnen wollen.
Eher trachten sie danach gewisse (nicht alle) Regeln zu brechen.
Auf der anderen Seite besitzen die Sprayer innerhalb ihrer eigenen Gemeinschaft einen Ehrenkodex, sie sind also nicht komplett regellos, sondern ihre Regeln kollidieren mit den Regeln der „Hauptkultur“.
Aber wenn sie kein Geld mehr haben, um Farben zu kaufen, werden sie anfangen die Sprühdosen zu klauen, so wird das Problem eher noch verschärft.
Die Graffitisprayer haben auch ihre eigenen Bücher, wo sie Skizzen reinmalen bzw. es gibt auch Stellen, wo man legal malen kann und die Farben, die einmal aus der Sprühdose raus sind, gehen nicht mehr in die Sprühdose rein, also eine Möglichkeit der bewussten Lenkung der Aktivitäten der Graffitisprayer.
Graffitisprayer kaufen sich auch ihre Dosen und suchen nach legalen Flächen, wo sie malen können.
Sind diese nicht vorhanden, dann wird halt einfach illegal gemalt.
Das Zerstören von anderen Graffitis widerspricht dem Ehrenkodex der Sprayer, ein Graffitisprayer sollte immer etwas Besseres über das Bild machen, als derjenige, den er übermalt.
Wenn du deine Gedichte mittels Kleber an Hauswände und andrem Eigentum klebst, dann wäre dieses eine Form von Streetart.
Streetart sind häufig Schablonengraffitis und Sticker, welche kunstvoll gestaltet sind.
Harald Nägeli, der Sprayer von Zürich, der hat wenigstens noch eine originelle Aussage im öffentlichen Raum hinterlassen und die Menschen zum nachdenken provoziert.
Liebe grüsse
Obar75

 HEMM meinte dazu am 23.01.07:
Hallo obar, ich finde es nicht gut hier so ausführlich unser Gedanken darüber zu schreiben. Das würde im Tagebuch oder bei der Privatbox besser sein, da wir ja damit den Sinn dieser Kommentar-Seite widersprechen. Hier sollte man über die Texte berichten.
Ich habe schon lange nicht mehr über GSP nachgedacht, doch eines ist klar, es sind, wie überall immer nur wenige die anderen Schaden zufügen oder für den jeweiligen Menschen wertvolle Dinge zerstören. Ob sie die Dosen klauen oder ob geschädigte sagen "i bring den um der das gemacht hat" beides ist falsch. Warum muss man den GSP was zur Verfügung stellen, haben die selbst keine Ideen? wo sie ohne Sachbeschädigungen ihre Kunst ( wie auch wir ) ausüben. Ich bin auch nicht mehr so jung wie du, um diese Typen zu verstehen, hab ich deshalb weniger Rechte? Ich verstehe sie auch nicht, große Schäden anzurichten um aufzufallen, ist das das Ziel, was dann oder was ist danach, hat er etwas geleistet? Ja so manche Politiker, auch bei uns haben den GSP Wände, Häuser und mehr zu austoben übergeben, hast du als Autor schon was bekommen? Einen Vorschlag: Mieten wir eine große Halle mit lauter Wände und machen wir einen Wettbewerb für GSP. Ich glaube du wirst sagen, das war alles schon da. Na schön und warum gehen sie dann immer noch auf die Wände anderer? Es gibt Dominotage, Lesungen, Konzerte warum nicht GSP Tage, es findet sich meistens keiner, das zu organisieren, das ist nämlich Arbeit, harte freiwillige Arbeit.
Nun gut, würde sagen machen wir darüber ein Ende, wir beide kommen da sicher auf keinen einstimmigen Nenner.
Freue mich schon auf deine weiteren Texte, da du ja nicht nur über GSP schreibst, hast übrigens eine sehr breite Palette über was du so alles schreibst. LG HEMM

 obar75 meinte dazu am 24.01.07:
Hallo Hemm,
ich habe kein Problem damit, dass wir hier uns damit auseinandersetzen, weil vielleicht auch andere Mensch dadurch angeregt werden, sich mit unseren Gedanken auseinanderzusetzen und außerdem sind die Gedanken doch frei, oder?
Sicherlich haben sie auch eigene Ideen und setzen diese um, aber leider sind diese Leute eher die Minderheit in der Szene.
Denke doch mal an „Loomit“, der in seiner Heimatstadt München (also nicht weit weg von dir) als gefeierter Künstler gilt und sogar schon einen Kunstpreis der Stadt erhalten hat.
Jeder Mensch hat die gleichen Rechte, so sehe ich das, oder siehst du das anders?
Die Graffitisprayer sind meistens Jugendliche und das Jugendamt versucht so die sonst illegalen Aktivitäten zu kanalisieren.
Das „Malen“ im illegalen Bereich ist wie ein Räuber-und-Gendarm-Spiel, es geht darum, die anderen zu besiegen bzw. eine Schlacht zu gewinnen.
Außerdem spielt der illegale Reiz dabei eine sehr große Rolle.
Anbei noch ein interessanter Link für dich, wo das Jugendamt mit Graffitisprayern zusammen arbeitet:
 Klich mich!
liebe grüsse
obar75
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram