Blütenblätterzerpflückt

Innerer Monolog zum Thema Alltag

von  franky

k.v. 5.06.06
*
1
Wattierte Stille schlingt sich um mein Ohr.
Nicht mal die zankbeflissenen Spatzen hört man schimpfen.
Freizüngige Gedanken flattern lose umher.
Schnappe einen und halte ihn fest.
Es ist eine ausgediente Liebeserklärung,
mit ungültigem Verfallsdatum.

2
Fehlerhaft ist die Nacht in ihrer Stille.
Es kotzen die betrunkenen Traumwandler ins Rinnsal. Wenn Nachfolgende den Halt verlieren,
ist es eine Leistung ohne Verbeugung.

3
Steile Mauern mit verschlossenen Fenstern
verteidigen sich gegen den Regen.
Die Stelle, wo gestern die fleissigen Weiber
den Markt befruchtet haben,
ist gänzlich ausgehungert.

Ich hebe einen verlorenen Cent auf
und werfe ihn in ein Schlüsselloch.
Es bringt keine Zinsen,
dafür Ärger mit dem Hausmeister.
Ich kann Meister nicht leiden,
sie sind meist angeboren, nicht angelernt.

4
Versuche die Straße unter meinen Beinen weg zu ziehen.
Finde überflüssige Worte,
sie lallen mich tollpatschig an.
schiebe sie in den Mund.
Sie bleiben im Halse stecken!
(Wie geht’s?)

Mir geht es blütenblätter zerpflückt
Den Tatsachen entrückt;
Ich will per tu vermeiden,
mich in Schuldgewänder kleiden.

© by F. J. Puschnik

*


Anmerkung von franky:

Immer dann, wenn ein Fest zu ende ist.

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Kommentare zu diesem Text

Silberfee (46)
(05.06.06)
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 franky meinte dazu am 05.06.06:
liebe manuela
es war ein streifzug durch eine stadt nach einem fest,
oder sonst eine veranstaltung.
du kennst so was auch...
danke für den sonnenstrahl!
ganz liebe grüsse franky :-)
Sebastian (37)
(06.06.06)
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 franky antwortete darauf am 06.06.06:
hast recht sebastian!
der teil steht ohne verbindung zum vorangegangenen im raum.
werde mir noch gedanken darüber machen;;;
danke für deinen kommentar.
lieben gruß aus vorarlberg franky

 souldeep (07.06.06)
ja, lieber franky,
ich denke ähnlich wie sebastian...
im vierten teil kannst du vielleicht die mitte etwas kürzen...bündeln und raffen...hm?
der schluss ist nämlich toll, finde ich.

mir gefällt diese kunstvolle sprache, die du hier für deinen monolog gewählt hast...leicht abstrakt und doch ganz klar nachfühlbar, finde ich.
einige wendungen sind kostbarkeiten...und das im alltagsmonolog...hach, fein gemacht!!!


nun denn:
bunte grüsse zu dir - du weisst, die buntheit im herzen meine ich!
kirsten :)

 franky schrieb daraufhin am 07.06.06:
liebe kirsten
danke für deinen tollen kommentar.
den teil werde ich etwas aufmöbeln,
so daß er sich vor den anderen drei nicht verstecken muß!
hast du auch den reinsten sonnenschein über dem berg?
claudia schläft, muß ganz leise schreiben...
drücke dich franky

 souldeep äußerte darauf am 07.06.06:
psst...die sonne ist seit nachmittag da und gegen abend immer wärmer, auch im licht! eine feine nacht dir, kirsten :)
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