Lächeln in meinem Gesicht

Innerer Monolog zum Thema Melancholie

von  franky

*

Eigentlich bin ich traurig;
ich weiß warum.
Es ist wegen den Augenblicken,
die so lang sind wie Tage.
Es klingt mir im Ohr weiter,
Worte einer vertrauten Stimme;

es sind Zeilen die ich
dazwischen hinein legen muß.
Sie sind vollwertig,
keine Lückenbüsser.

das Schönste liegt oft knapp daneben,
nicht präzise auf Milimeter genau auf den Punkt.
Mir ist nichts verloren gegangen,
ich habe alles behalten.

Ein  schwacher Strahl
einer fast untergegangenen Sonne
Er wärmt meine Hände.
Es leuchtet wie Lächeln über mein Gesicht.

Warum hat die Zeit keinen Boden?
Es fällt alles unbarmherzig durch,
kommt als Gestern wieder zurück.

Ich stehe immer nur da
und halte in beiden Händen was fest;
Es ist nicht mehr und nicht weniger.
Ich denke mehr könnte ich auch nicht ertragen.

Zu viel Ertragenes wird unerträglich,
zu viel Verlorenes unermesslich,
zu viel Erträumtes unersätzlich.
Dann schwindet das Lächeln aus meinem  Gesicht.

© F. J. Puschnik

*


Anmerkung von franky:

Ein geschenktes Lächeln verliert nie den Wert.

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Kommentare zu diesem Text


 Füllertintentanz (22.06.06)
Hallo Franky, Ein ganz wunderbar zärtlicher Text, der einen fast behutsam an die Hand zu nehmen scheint, um auf die großartigen Winzigkeiten des Lebens aufmerksam zu machen.Gefällt mir wirklich gut!
Ein empfangenes Lächeln verliert tatsächlich nicht an Wert. Sogar das Gegenteil ist oft der Fall. In der Erinnerung gewinnt es häufig noch eines dazu.
Herzliche Grüße,
Sandra

 franky meinte dazu am 22.06.06:
liebe sandra
danke für deine anerkennenden worte.
dein kommentar wird von eigener lebenserfahrung geprägt.
ein lächeln kostet so wenig;
mach aber denjenigen reich
der es geschenkt bekommt.
einen sonnengruß für deine seele
von franky ***

 souldeep (04.11.07)
es ist die unmöglichkeit, die uns manchmal quält,
das ungelebte, das uns am boden hält, wo wir
doch oft lieber zu fliegen wünschten...

es ist die unfassbarkeit, zeit zu begreifen, sie
zu fassen, zu beherrschen, zu besiegen, wo wir
doch so gerne mal anhalten und ausdehnen wollten...

es ist diese sehnsüchtigkeit, die uns beutelt,
das unerfüllte, das in unsren seelen lastet, wo wir
doch manch gute gründe zur vollen freude haben...

es ist leben eben.



:)
kunstvoll versponnen mit deiner eigenen sicht,
lieber franky.

ich freu mich dran und grüsse dich von herzen
kirsten

 franky antwortete darauf am 05.11.07:
Hey liebe Kirsten,

Vielen Dank für deinen wunderschönen Kommentar und den Sternchen.
Ja die Zeit anhalten und das Licht aus vollem Becher trinken;
Wir können nur uns selbst beherrschen und jeden Tag mit neugier erwarten, erleben mit all unseren Sinnen.
Ganz viele liebe Grüsse
von
Franky:-)
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