Des bösen Königs Aprilscherz

Ballade zum Thema Mystik

von  franky

*

Des bösen Königs Aprilscherz

Alle die am Platze stehen
wollen schon das Opfer sehen.
König stolz, im Festgewand,
hebt zum Zeichen seine Hand.

Diener schinden mit Gewalt,
hin zum Richtplatz die Gestalt.
Doch was hier kam an gekrochen,
waren nur mehr Haut und Knochen.

Ärgerlich der König schrie:
„Dieser Mensch befriedigt nie!
Nur des Henkers fetter Leib
und mein angetrautes Weib,
könnten uns die Wonne bringen!
Doch wer wird die Keule schwingen?“

Beide stehen wie versteinert,
im Geiste schon vom Beil zerkleinert.
Dieses war doch nur ein Scherz,
gestern war der letzte März.

Schadenfroh der König spricht:
„Dies ist meine Absicht nicht!
Wer mit einem Schlag sich traut,
die Köpfe von den Beiden haut,
bekommt ein kostbares Geschenk,
zu diesem Tage Angedenk.“

Jeder fühlte sich zu schwach;
Nur ein kleines Männchen sprach:
„Ich will diesen Schlag vollführen,
aber jeder soll es spüren.“

Dann  erhob er sich mit Hohn,
wie der Turm von Babylon.
„Nun gibt es kein Entrinnen mehr,
bringt mir diese Opfer her!“
Beide stehn zum Volk gekehrt,
ein letzter Wunsch wird noch gewehrt.

Mit gehobener Stimme spricht,
der Henker laut: Es bangt mir nicht.
Scheinen soll nach meinem Tod,
nach jedem Tag das Abendrot.
Mein Unrecht will ich büßen,
nicht im Feuer schmachten müssen.“

Das Männchen schlägt, ein Donner grollt!
Des Henkers Kopf zu Boden rollt.

Der König klatscht sich auf die Schenkel,
verdrossen diesem Wortgeplänkel.
Sein Weib wäre noch zu richten;
doch niemand kann sie sichten.

Unbemerkt ist sie entflohn,
es hält sie doch kein Königsthron.

Das Männchen tat die Keule wetzen,
um der Farce ein End zu setzen.
Dann tritt er vor des Königs Thron:
„Du bist des Teufels schlimmster Sohn!“

Indes der König schändlich flucht
Trifft das Beil mit voller Wucht.
Die schwüle Luft ein Blitz erhellt;
der König tot vom Stuhle fällt.
Wie Erlösung von dem Banne,
flieht die Seele aus dem Manne.

Wo erst der böse König war,
sitzt nun ein junges Königspaar.

Die Menschen nun vor Freude tanzen!
Frei von Tod und Diskrepanzen
Das alte Männchen ward verschwunden,
von nun an zählt man Sonnenstunden.

© by F. J. Puschnik

*


Anmerkung von franky:

Es könnte sich so im Mittelalter zugetragen haben;

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Kommentare zu diesem Text


 Traumreisende (21.06.06)
da ich es ja schon vorab lesen durfte.. hier noch mal meine bewunderung,
glg silvi

 franky meinte dazu am 21.06.06:
liebe silvi
mein geheimer engel...
danke für deine tolle hilfe!
habe noch einen kleinen kater auf meinem kopf sitzen: MIAU!!!
umarme dich und lieben dank für deinen kommentar.
liebe sonnengrüsse franky
Klabautermann (57)
(21.06.06)
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 franky antwortete darauf am 21.06.06:
hallo lieber udo
danke für deine anerkennden worte.
das mit den silben muß ich versuchen zu reparieren;
aber es muß besser werden, sonst laß ich es lieber wie es ist, vielleicht habe ich heute noch einen
geistesblitz!
wünsche dir einen schönen sommertag franky:-)
C.S.Steinberg (43)
(21.06.06)
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 franky schrieb daraufhin am 21.06.06:
vielen dank für dein kommentar.
habe versucht da etwas mehr metrik hinein zu bringen,
ich muß gestehen: ich bin kein meistro auf diesem gebiet. vielleicht klappt es nun...
liebe grüsse nach dem mittagsschlaf
franky
Natriem (31)
(21.06.06)
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 franky äußerte darauf am 21.06.06:
hallo natriem
ja das könnte so gewesen sein.
danke für dein netten kommentar.
liebe abendgrüsse
franky
kHaosprinz (26)
(27.12.08)
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 franky ergänzte dazu am 28.12.08:
Dein Besuch freut mich sehr lieber KHaosprinz,
Das Thema passt eigentlich garnicht in unsere Zeit, vielleicht deshalb interessant...

Liebe Grüsse und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2009
von
Franky***
kHaosprinz (26) meinte dazu am 28.12.08:
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