Er

Gedanke zum Thema Augenblick

von  theatralisch

Er
hat mich irgendwann einmal daran erinnert, dass sich das Wort Nebel rückwärts Leben lesen lässt.
Seitdem hatten wir es aufgegeben, Spaziergänge im Nebel als törichten Zeitvertreib anzusehen. Stattdessen vergruben wir unsere Köpfe im Dickicht der Nacht und stolzierten schweren Schrittes die Londoner Straßen entlang.
Wie ich ihn geliebt habe, diesen Menschen, welcher mich jahrelang begleitet hat, ohne auch nur den Hauch einer hoffnungslosen Verzweiflung zu verspüren, wenn ich ihm flennend in den Armen lag. Vielleicht stellt er so etwas wie meinen sinnlosen Zeitvertreib dar, als ich Hals über Kopf das Land verließ. Sinnlos im Sinne von vorübergehend, ohne jegliche Bedeutung zu dem, was mich damals wirklich beschäftigte. Befand mich auf der Flucht, zum einen vor mir selbst, zum anderen vor sämtlichen Gewalten, welche auf mich einprasselten wie sture Hagelkörner.


Anmerkung von theatralisch:

Everything comes back to you. It never fades away.

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Kommentare zu diesem Text

drogenbaron (20)
(25.06.06)
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 theatralisch meinte dazu am 26.06.06:
Ist eigentlich mehr oder weniger so gewollt.
War ein Gedanke, bzw ein Zitat, das ich übernahm und es dann etwas ausbaute. Vielmehr wollte ich nur einen kurzen Gedankengang wiedergeben, den ich übrigens usprünglich bloggte. Bin nämlich auch ein myblog.de Anhänger.;-)
Und: Natürllich danke ich dir für deine autentischen Worte.;-)

 Bergmann (03.12.06)
Vom Nebel zum Hagel - das ist ein gutes Bild.
DanKo (32)
(28.05.07)
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 theatralisch antwortete darauf am 28.05.07:
Mit 27/28 bist du aber schon ein fortgeschrittener Student. Aber ja, Freizeitbeschäftigung eher weniger, warum auch immer, und Gedanken können sich in ihrer Komplexität auch durch ganze Buchbände ziehen, ohne jemals einen wahren Stillstand zu erlangen. Gedanken können dir in all ihrer furchtlosen gleichermaßen grauenbehafteten Macht sämtliche Geister ausblasen und dich Schnitt für Schnitt der Existenz einer eindrucksvollen Beschaffenheit berauben und schlussendlich verharrst du nur noch im endlosscheinenden niemals enden wollenden Gedankenkonstrukt, ohne die progressive Wirkung und ohne einen einzigen Menschen, der am vorerst einseitig bestehenden Gedanken, der sich fortwährend zu einem regelrechten Spiegellabyrinth entwickelte, durch das du dich und deinen dich aufgreifend wollenden Gedanken zweifach und dreifach und vierfach zu ertragen hast und es donnert auf dich ein wie ein Blitzlichtgewitter aus betäubendem Anästhetikum, partizipieren könnte. Das scheint deinen auf dem Kies der ohnehin schon verjährten Vergessenheit ruhenden Schultern, wodurch du dich paralysiert auf dem Rücken auf hart durchdringenden Steinen bettest, den einzigen Gedanken aufgreifend, der dich schlussendlich vom nicht mehr enden wollenden Konstrukt befreien könnte - dein Ableben - nichts mehr anzuhaben.

Demzufolge sind Gedanken nicht schnappend, sondern vielmehr geisterhaft überlappend; dich beraubend im diesseitigen Menschentum; dir vergeltend deinen letzten Ruhm.

Tja, du verreckst und kommst auch nicht mehr hervor; dein Kopf steckt in Tiermägen und du wünscht dir nicht das baldige Ausscheiden, sondern...und irgendwann denkst du nur mehr an das Nichts.

Grüße ebenfalls,
Isabella
(Antwort korrigiert am 28.05.2007)
Locklin (48)
(25.10.07)
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 theatralisch schrieb daraufhin am 25.10.07:
"...und fahr zum Piccadilly-Circus."
Das wäre wunderbar.

Alles braucht einen Anfang. Ich erst recht.

Mach's gut
Isabella
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