Der Kanarienvobel

Satire zum Thema Vernunft/ Unvernunft

von  franky

Der Kanarienvogel.

Wer flattert so eilig durch Zimmer und Küche?
Auf der Zunge stets paar saftige Flüche.
Der Kanarie ist es mit Feder und Tinte,
er holt aus der Ecke die geladene Flinte.

Du spinnst doch! So früh am morgen schon fluchen!
Du könntest es auch mit Beten versuchen;
Vergebens! Ich hab schon um Gnade gewinselt,
es nützt nichts, er hat kein Auge geblinzelt.

Jetzt muss er dran glauben, mit Flügel und Bart,
dann wird er ganz still hinterm Friedhof verscharrt.
Oder ich fahr hinaus auf den See im Boot,
versenk ihn ins Wasser, zu Wasser und Brot.

Dann bist Du verschwunden zwischen Binsen und Algen.
Du bist nicht mal würdig für Henker und Galgen.
Doch plötzlich wird dem Vogel bang und noch bänger.
Der Schnabel wird ganz lang und noch länger.

Auf der Stirn, Perlen von Schweiß.
Er macht sich Gedanken, die ich noch nicht weiß.
Da steht die Flinte mit Kieme und Korn,
vergessen die Brille aus Gläsern und Horn.

Traurig senkt er seinen fähigen Schwanz,
wer fluchen will muss auch beweisen, er kann's.
Zur Busse frisst er nur Erbsen und Spargel
und nennt sich von nun an: Claforiennagel.

(Dieses Gedicht entstand aus einem Wortspiel
über den Titel: Hotel Californien von den Eagles.)


Anmerkung von franky:

Stammt aus meiner Berufsmusikerzeit.

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