Der zerbrochene Fluch.

Kurzprosa zum Thema Streit

von  franky

*
Der  zerbrochene  Fluch.

Der Unterteufel war gerade mit dem schmücken des schwarzen
Weihnachtsbaumes fertig. Er hatte ihn natürlich an der Decke befestigt, die
Spitze mit Schwanz verziert zeigte zum Boden. Die fetten Klunker von
Schmiergeld baumelten als Schmuck nach unten. Er war zum Heulen fett und
klebrig vor Lügenkleister. Der Unterteufel kniff sich in die linke Arschbacke
und rollte aus dem Keller Ein stinkendes Fass, es dampfte nach Schwefel und
Schmieröl. Der Wein für das Festmahl. Wie jedes Jahr wünschte der Chef
Käsefondue mit Knoblauch und Schwarzwurzel als Beilage. Über das Höllenfeuer
blubberte schon die Käsemasse. Chefteufel Schlackerflamm der Stinkigste 
schwang sich auf seinen siebenschwänzigen Teufelsthron um sein Festmahl zu
verschmatzen. Dazu der stinkendste Schwefelwein, da schlugen noch die Flammen
aus dem Teufelsmaul. Mit seiner schwarzen Kohlengabel spiesst er Stück für Stück
auf und schlang es in seinen Schlund. Plötzlich wurde es kälter als sonst.
Dabei  hatte  jeder einen heißen Ranzen und feuerrote Ohren. 
Wäre  der Mülleimer nicht so voll gestopft gewesen, der Chefteufel hätte ihn
voll gekotzt. Da ihm kein anderes Gefäß zur Verfügung stand, würgte er es
vorläufig noch hinunter. Nachläufig passierte dann folgender Scheiß.
Das Käsefondue hatte sich plötzlich fürchterlich den Arsch verbrannt, so  dass
es gegen den Himmel stank. Auch der Teufelsgeselle hielt sich den Riecher zu.
Deshalb musste er Stunden strafweise Kopf stehen. Das ärgerte ihn um so mehr, da
er zwischen durch bis in den Himmel blinzeln musste. Er schlug dabei wütend
mit seinem Schwanz um sich, dass sogar das Feuer Gefahr lief in der Hölle
auszulöschen. Die Gefahr lief so weit, dass er die Wände mit sauren Rahm
besudelte. Eine Feuerbowle stand schon gemixt auf dem Tisch. Das  Telefon
klingelte, er wollte hin springen aber sein strenger Gebieter untersagte es ihm
mit einem unmissverständlichem Fußtritt. Sein strenger Chef nahm den Hörer ab
und kicherte was unverständliches in die Muschel. Dann wandte er sich zum
Teufel und ermahnte ihn empört: Wirst du noch einmal einen Fluch so
leichtfertig zerbrechen? Das hätte so einen herrlichen Frontalzusammenstoß
gegeben, mit Feuer und so! Die dummen Hohlköpfe waren bestimmt nicht auf ein
Ende vorbereitet. So ist das gute Geschäft durch die Latten gegangen.
Das alles wegen dem verbrannten Käsefondue.
Er nahm in einem bequemen Stuhl Platz und betrachtete einen Fernsehschirm mit
vielen Autobahnen. Wo sich Auto kreuzten und überschlugen. Da sah er ein rotes
Cabriolet mit weit überhöhter Geschwindigkeit daher flitzen. „Potz Blitz!“
schrie er laut! Klemmte eine Elektrolupe ins Auge und begann zu fluchen
dass alle Ampeln rot wurden vor Scham. Sogar der liebe Gott hielt sich die Ohren
zu. Das Auto steuerte unvermeidlich in einen Abgrund. Der große Boss hatte
den klaren Blick des Lenkers verschleiert und ihm ein kurzes black out ins Hirn
gepflanzt. So dass sich alles Blech verbog! Glassplitter durch die Gegend
klirrten! Bei einem Aufprall auf einen Baum platzte der Benzintank!
Alles fing Feuer und der Autolenker verbrannte bis zur Unkenntlichkeit.
"Was ist mit seiner Seele, ist sie schlecht? Schlecht und verdorben genug"?
Der Teufel öffnet spontan den Haupteingang.
Da geschah was  ganz urkomisches! Das schwarze Tor ließ sich nicht öffnen;
"Zum Teufel"! Schrie der Teufel! Das Tor ergriff den Teufel
und verschluckte ihn in sein Feuerloch.
Zwei Engel flogen aus dem Himmelgewölbe und brachten der Seele des Autolenkers
zwei Goldflügel. Die hatte es beim Unfall aus dem Auto geschleudert. Mit
diesen Flügeln kehrte die Seele in den Himmel zurück. Bei dem rasenden
Autofahrer handelte es sich um einen Kurier vom lieben Gott zum Höllenfürsten.
Nun wird der Teufel nie erfahren was der liebe Gott ihm sagen wollte.
Gott wollte den Chefteufel auf ein Wellness Wochenende in die Sahara einladen.
So hat der Teufel wegen seines dummen Gehabes sich selbst um seinen
Lohn gebracht.

© by F. J. Puschnik

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Anmerkung von franky:

Wehe dem, der flucht!

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Kommentare zu diesem Text


 Füllertintentanz (20.12.06)
schmunzel, welch ungewöhnlich stinkende Teufelsworte aus deiner Feder... Es hat mir irre Spass gemacht, ich konnte herrlich lachen. Schlimmer kann man die Hölle wohl kaum beschreiben. Auch das Ende hat mir gut gefallen.
Verflucht noch mal... lächel... Ich grüße dich, Sandra

 franky meinte dazu am 20.12.06:
Hallo liebe Sandra,
dein kommentar tut mir gut. es ist zum lachen gedacht und du hast den rechten weg gefunden... es soll auch der verstossene engel was zu weihnachten bekommen! wenn er zu dof ist es zu bekommen, dan Selber schuld, diese Nuss!
lach zurück liebe Sandra
wünsche dir ein schönes weihnatsfest mit lichter und so...
auch mit sonne für dein herz und deine Seele
von Franky
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