chatten...kapitel 1 der alltagstrist

Erzählung zum Thema Liebe & Schmerz

von  Bohemien

lars schlürfte genüßlich, die leicht übersüßte, nicht mehr ganz heiße tasse kaffee und saß wie so oft an einem sonntag nachmittag vor dem viereckigen kasten und starrte teils interessiert, teils gelangweilt in die sogenannte röhre.
es muß wieder mal so gegen 4 uhr am nachmittag gewesen sein, die zeit, in der sich bei lars in den letzten wochen, monaten immer dasselbe szenario abspielte.
seit dem ihn jennifer vor gut einem jahr verlassen hatte, die beiden waren sage und schreibe, ganze 7 jahre zusammengewesen, von da an ließ er sich gehen. er hatte überhaupt keinen antrieb sich aufzuraffen, sei es betätigungen sportlicher art, kulturelle veranstaltungen zu besuchen oder sich mit freunden zu treffen, wobei letztere sich mittlereweile weitgehends von ihm abgewandt hatten.
scheinbar genoß er die einsamkeit, in der sich leid und schmerzen, der vergangenen liebe viel intensiver anfühlen und spüren lassen.
seine arbeitswoche sah nicht nicht viel öder aus, wie die eines anderen arbeitsamen oder auch mal nur dienst nach vorschrift machenden mitgliedes unserer gesellschaft. lars arbeitete als verkäufer in einem riesigen warenhaus für unterhaltungselektronik. er ist dort seit nunmehr 9 jahren festangestellt, das heißt noch 1 jahr bis zum 10jährigen jubiläum und auch nur die gleiche zeit, bis zur sogenannten midlifecrises, die ja bekanntermaßen bei männern ab 35 jahren beginnt.
das der ausgeübte beruf, des angelernten verkäufers für alle arten von unterhaltungselektronik, sein größter traum gewesen sei, davon weit gefehlt. lars hat vor dieser zeit den wunsch verspürt, menschen, welche in notlagen jeglicher art geraten sind, sei es materiell oder jene, die in familien aufwachsen mußten, in denen nicht alles friede, freude, eierkuchen war, sondern in denen gewalt groß geschrieben wurde, diesen menschen wollte er einmal helfen.
er kam schnell zur soziologie, die ihm immateriell, mit jeder menge stoff versorgte. kaum ein gebiet der geisteswissenschaften überfügt über so ein hohes spektrum an literatur wie die sozialwissenschaften. also bewarb er sich mit seinem selbstangeeigneten laienwissen an einer universität, die diesen studiengang auch für fachabiturienten anbot.
vollen mutes und tatendrang nach eingegangener zusage, begann er mit dem studium. 4 semester später, er war zweimal durch eine matheklausur gefallen, schmiß er das studium in stadium völliger desillusioniertheit hin.
just zu diesem zeitpunkt, er war gerade am boden zerstört, in selbstmitleid versunken, trat jennifer in sein leben und somit ging es nicht beruflich, aber wnigstens gefühlsmäßig wieder nach oben.

fortsetzung folgt

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