plagiat oder nur derselbe gedanke...
Gedanke zum Thema Gedichte/Lyrik
von Bohemien
Kommentare zu diesem Text
Hallo Bo.
Prinzipiell ein guter und sehr logischer Gedanke zum Thema "Plagiate". Unter der Bedingung, dass sich hinter dem Begriff ein Diebstahl verbergen könnte, wäre es auch durchaus zutreffend. Allerdings geht es um den Urheberschutz ... was nur im ersten Moment das Gleiche ist, obwohl es sich doch gleich äußert: "wer zuerst kommt ...".
Selbstverständlich sind Menschen in der Lage die gleichen Gedanken zu haben, die gleichen Ideen oder die gleichen Inspirationen. Nicht alles ist Diebstahl, was da so an Gleichem präsentiert wird. Aber auch nicht alles ist verboten, was eigentlich gestohlen wurde (oder extrem stark "entlehnt").
Um allen Verwirrungen vorzubeugen wurde das Recht des Ersten eingeführt. Es gilt im Patentrecht, im Urheberrecht, im Titelschutz, im Markenrecht und an vielen anderen Stellen. Versucht wird die Idee, die Aussage, der Inhalt, der Aufbau oder andere strukturelle Grundzüge zu schützen. Der Zweite ist dadurch aber nicht als Bösewicht gebrandmarkt, sondern verliert nur das Recht auf die Vermarktung der Idee. Erst bei wiederholten Auffälligkeiten oder einem beweisbaren Abkupfern wird es ernst.
Was wäre, wenn zwei Kettensägenhersteller gleichzeitig ein neues Prinzip zum Patent anmelden würden? Was, wenn zwei Musiker oder zwei Firmen den gleichen Namen eintragen ließen? - Es ist das gleiche Problem. Nur mit einem Unterschied: sie könnten in unterschiedlichen Staaten das Recht zugesprochen bekommen und wir kennen ja die Sache mit dem Bestands- und Vertrauensschutz: es wäre egal, ob einer nachweisen könnte, dass seine Idee viel älter wäre. Nationale Regeln gelten dann (das kennen wir vom Patentrecht).
Was aber passiert, wenn es einen generellen internationalen Schutz gibt; etwa bei Doktorarbeiten? - Nun ... da kann es passieren (und ist schon mehrfach passiert), dass jemand nach einem oder zwei Jahren Arbeit mit einer Veröffentlichung des gleichen Themas konfrontiert wird. Und dann? - Abhaken und neu anfangen; - mit einem neuen Thema!
Bei deutschen Texten der Belletristik ist das leichter. Die Wahrscheinlichkeit für eine sekundengleiche Veröffentlichung ist sehr gering. Und wer den frühesten Nachweis anbringt gewinnt.
Na ja ... nicht immer ... gerade bei den Grundideen kann es haarig werden. Gerichte müssen sich dann damit auseinandersetzen und entscheiden. Das ist teuer, unsicher und es kann Jahre dauern. Da wünscht man sich eine schnelle und nachvollziehbare Lösung.
Du siehst: das Problem endet nicht beim Thema "gleichzeitige Veröffentlichung", es endet auch nicht bei gleichen oder sehr ähnlichen Texten. Hier könnte man die Rechte einfach teilen und jeden seinen Schnitt machen lassen (wenn es gar nicht anders geht). Bei Ideen und Inspirationen wird das plötzlich sehr schwierig ...
Bei Deinen beiden Gedichtsbeispielen wäre es einfacher. Es ist Lyrik! - Kein Mensch verdient sich damit eine goldene Nase.
Hier würde, soweit eine absolute Gleichheit der Veröffentlichung bestünde (also nicht innerhalb eines Forums ...), das Urheberrecht geteilt. Kein Problem: es geht ja nicht um Geld.
*zwinker*
Liebe Grüße,
Andreas
Prinzipiell ein guter und sehr logischer Gedanke zum Thema "Plagiate". Unter der Bedingung, dass sich hinter dem Begriff ein Diebstahl verbergen könnte, wäre es auch durchaus zutreffend. Allerdings geht es um den Urheberschutz ... was nur im ersten Moment das Gleiche ist, obwohl es sich doch gleich äußert: "wer zuerst kommt ...".
Selbstverständlich sind Menschen in der Lage die gleichen Gedanken zu haben, die gleichen Ideen oder die gleichen Inspirationen. Nicht alles ist Diebstahl, was da so an Gleichem präsentiert wird. Aber auch nicht alles ist verboten, was eigentlich gestohlen wurde (oder extrem stark "entlehnt").
Um allen Verwirrungen vorzubeugen wurde das Recht des Ersten eingeführt. Es gilt im Patentrecht, im Urheberrecht, im Titelschutz, im Markenrecht und an vielen anderen Stellen. Versucht wird die Idee, die Aussage, der Inhalt, der Aufbau oder andere strukturelle Grundzüge zu schützen. Der Zweite ist dadurch aber nicht als Bösewicht gebrandmarkt, sondern verliert nur das Recht auf die Vermarktung der Idee. Erst bei wiederholten Auffälligkeiten oder einem beweisbaren Abkupfern wird es ernst.
Was wäre, wenn zwei Kettensägenhersteller gleichzeitig ein neues Prinzip zum Patent anmelden würden? Was, wenn zwei Musiker oder zwei Firmen den gleichen Namen eintragen ließen? - Es ist das gleiche Problem. Nur mit einem Unterschied: sie könnten in unterschiedlichen Staaten das Recht zugesprochen bekommen und wir kennen ja die Sache mit dem Bestands- und Vertrauensschutz: es wäre egal, ob einer nachweisen könnte, dass seine Idee viel älter wäre. Nationale Regeln gelten dann (das kennen wir vom Patentrecht).
Was aber passiert, wenn es einen generellen internationalen Schutz gibt; etwa bei Doktorarbeiten? - Nun ... da kann es passieren (und ist schon mehrfach passiert), dass jemand nach einem oder zwei Jahren Arbeit mit einer Veröffentlichung des gleichen Themas konfrontiert wird. Und dann? - Abhaken und neu anfangen; - mit einem neuen Thema!
Bei deutschen Texten der Belletristik ist das leichter. Die Wahrscheinlichkeit für eine sekundengleiche Veröffentlichung ist sehr gering. Und wer den frühesten Nachweis anbringt gewinnt.
Na ja ... nicht immer ... gerade bei den Grundideen kann es haarig werden. Gerichte müssen sich dann damit auseinandersetzen und entscheiden. Das ist teuer, unsicher und es kann Jahre dauern. Da wünscht man sich eine schnelle und nachvollziehbare Lösung.
Du siehst: das Problem endet nicht beim Thema "gleichzeitige Veröffentlichung", es endet auch nicht bei gleichen oder sehr ähnlichen Texten. Hier könnte man die Rechte einfach teilen und jeden seinen Schnitt machen lassen (wenn es gar nicht anders geht). Bei Ideen und Inspirationen wird das plötzlich sehr schwierig ...
Bei Deinen beiden Gedichtsbeispielen wäre es einfacher. Es ist Lyrik! - Kein Mensch verdient sich damit eine goldene Nase.
Hier würde, soweit eine absolute Gleichheit der Veröffentlichung bestünde (also nicht innerhalb eines Forums ...), das Urheberrecht geteilt. Kein Problem: es geht ja nicht um Geld.
*zwinker*
Liebe Grüße,
Andreas
lieber andreas, vielen dank für deinen ausführlichen und interessanten kommentar..liebe grüße dir bo
Klopfstock (60)
(19.09.07)
(19.09.07)
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ich danke dir auch sehr für deinen ausführlichen kommentar..ja, jedes wort wurde wohl schnon mal gesagt und geschrieben..liebe grüße dir bo
mmazzurro (56)
(19.09.07)
(19.09.07)
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danke dir für deine meinung..liebe grüße bo