ein widerlicher burger...

Short Story zum Thema Sinn/ Sinnlosigkeit

von  Bohemien

ein widerlicher burger kommt über die theke geflogen, schlecht belegt und ziemlich mager, der käse lauwarm noch und das brötchen alt LOKALWECHSEL sauerkraut, eisbein und kartoffelpüree, schön heiß und deftig. dazu passend ein großes weißbier.hier läßt es sich aushalten LOKALWECHSEL, da die bedienung schnippisch war und unverschämt arrogant. irisches bier, kilkenny,guiness, murphys
KEIN LOKALWECHSEL.wir bleiben beim murphys. schön dunkel mit weicher schaumkrone, nicht so hart wie guiness, geschmeidig, auch die frauen
KEIN LOKALWECHSEL. pissen, unbedingt jetzt, dringend-wo sind die toiletten, die treppe runter links
wie immer, beim iren. die band beginnt zu spielen, stimmungshoch, auch bei uns
KEIN LOKALWECHSEL plötzlich, erinnerungen-moralischen-depris. kein murphys mehr
frauenhass, selbstmitleid, kein frauenhass, selbsthass
und was bleibt-LOKALWECHSEL, nein direkt nach hause jetzt
allein, schwer liegt das sauerkraut im magen, es dreht sich alles, dein bett ist ein karusell, du kannst dich kaum halten
ORTSWECHSEL, auf den boden, gedankenniederschläge
verregneter blick, kotzen kannst du nicht, das fettige eisbein hatte vorgesorgt. GEDANKENWECHSEL-ab morgen, wirst du sie vergessen, nie mehr trinken, nichts mehr essen
kein ire mehr und kein karusell
zwei tage später
ein widerlicher burger kommt über die theke geflogen...

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Kommentare zu diesem Text


 Isaban (18.01.08)
Lieber Bo,
dein Text weist wirklich die meisten stilistischen Mittel einer Short Story auf. Es wird eine ganz bestimmte Begebenheit in einem einzelnen, kurzen Erzählstrang und nur die Sicht des Erzähler-Ichs, die Sprache ist auf das Wesentliche reduziert, der Text besitzt eine Pointe und einen offenen Schluss... Warum dann diese Zeilenbrüche? So, wie es da steht ist es ein Prosagedicht.
Zum Inhalt kann ich nur sagen: Durchaus bildliche Beschreibung eines bestimmten Erlebens des des Erzähler-Ichs, interessante Milieuschilderung in einem alkoholseligen, etwas naiven Ich-wäre-eigentlich-gern-Bukowski-Stil mit für meinen persönlichen Geschmack etwas zu viel Infos über Verbleib von Körperflüssigkeiten und Mageninhalt. Wirklich deutlich möchte ich noch einmal sagen, dass dir Prosa sehr viel mehr zu liegen scheint, als Gereimtes.

Liebe Grüße,
Sabine
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