Die Wanderer

Gedankengedicht zum Thema Schwermütigkeit

von  DerHerrSchädel

Die Wanderer

Die Finger greifen schwer, die Knochen knacken
Die müden Glieder sind geplagt von Schmerz.
Der Kopf hängt träg und steif im Nacken.
Die Augen wandern dunkel himmelwärts...

...zum Firmament.
Verdüstert ist das Antlitz, angstbeschwert.
Der Sonne Aura blendet und verbrennt
Die spröde Haut, die leblos, ausgezehrt.

Weit ist des Tages Weg und weit entfernt
Das Ziel, der kühlen Nächte Unterwelt.
Dem Kinde gleich, das ängstlich laufen lernt.
Ein Greis, den jedes Trippelschrittchen quält.

Kraftvoll ist die Sonne, golden ihre Zier.
Ein mächt’ges Auge mit des Feuers Zorn
Das gierig auf die öden Lande stiert.
Es reißt sie auf, gleich einem spitzen Dorn.

Ein kühles Grab ist oft herbeigesehnt.
Was wir nur wünschen ist die tiefe Nacht.
Auf einer Klippe steht der Tod, er lehnt
An einer Sanduhr, die uns Hoffnung macht.

Doch steht sie still, kein Körnchen fällt.
Die Uhr umfasst hat kalt die Knochenhand.
Freund Hein, hast du die Arbeit eingestellt?
Er hüllt sich schweigsam ein in sein Gewand.

Fernab ein Band den Horizont Versperrt.
Ein Sturm kommt auf, laut hören wir sein Grollen.
Wir setzen uns, denn Flucht scheint nun verwehrt,
Von dunklen Stunden die nicht weichen wollen.

(März 2007)

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (11.02.08)
Ein kraftvolles Gedicht überr einen Menschen, der seine Kraft verloren hat. Starke, eindrucksvolle Bilder, die berühren. LG

 DerHerrSchädel meinte dazu am 12.02.08:
Sehr präzise, du hast es auf den Punkt gebracht. Thanx.

LG

Schädel

 Sternenpferd (14.11.16)
hmm...
recht düster dennoch gut getroffen zum thema

hat was
lg m.

 DerHerrSchädel antwortete darauf am 14.11.16:
Uralter Schinken... Danke fürs Lob!

Grüße

DerHerrSchädel

 TrekanBelluvitsh (23.11.18)
Ein wunderbar düsteres Gedicht.

Thema Schwermut? Ich würde sagen: Thema Jetzt. Aber ich habe auch zuweilen pessimistische Anwandlungen...
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