Lebenswanderer

Alltagsgedicht zum Thema Lebensweg

von  Fuchsiberlin

Er läuft auf dem Weg
seiner unsichtbaren und dennoch fühlbaren Bestimmung.
Einen Weg, welcher aus vielen Tagen und vielen Nächten geformt wurde.
Das Schicksal wurde zum Wegweiser.

Steinig, hügelig, hindernis- und dornenreich,
rosenblätterweich, gräserzart und blütensanft,
ob sehr hart oder seidigweich,
der Lebenswanderer geht auf seinen Weg immer weiter.

Unterwegs erblickt er ausgestorbene Orte,
versunkene Ruinen, menschenleer,
wortlose, steinerne Erlebniswelt einer vergangenen Zeit.

Am Rand bahnte sich eine Rose ihren Weg in die Freiheit.
Die Seele verweilt in einsamen Momenten
zwischen den stummen Steinen.
Fragen bleiben unbeantwortet.

Im Nebel verschwinden für Momente
die Häuser der Gegenwart.
Städte des Lebens, und viele Menschen
versammeln sich zum erlebnisreichen Kirmestaumel der Zeit,
doch das Herz des Wanderes,
es flieht manchmal vor diesem Sinnesrausch.

Irgendwo brennen neonfarbige Lichter,
die Oberflächlichkeit zeigt zu oft nur ihren Schein,
im Schatten verliert sich manch ein Weg.
Laufen, immer weiterlaufen,
denn ein Sternenlicht brennt auch für dich.

Nicht stehenbleiben,
sonst erlischt vielleicht ein Licht,
und die Chance verliert sich irrend in der Dunkelheit.

Ein Sinneswandel taucht im Tal der Erkenntnis auf:
Leben bedeutet ewiges Lernen.
Der Sinn des Lebens
liegt im Beschreiten des eigenen Weges,
und den dabei gefühlten Augenblicken.

Hier und dort beginnt eine Wanderung durch Wüsten hindurch,
die Sonne brennt, es droht die Verdurstung der Seele.
Urplötzlich taucht eine Oase auf,
keine Fata Morgana,
Träume weisen den Weg durch den heißen Sand der Sehnsucht.

Rasten und nicht rosten,
auftanken vor dem hohen Aufstieg
am Himmelsberg der Hoffnung.

Lebenswege werden beschritten,
aus Tag und Nacht geformt.
Das Schicksal stellt die Wegweiser auf,
und die Seele beschriftet sie.

Copyright Jörg S./2009

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Kommentare zu diesem Text

D_Epperlein (57)
(06.10.09)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 06.10.09:
Ich danke Dir für Deine Meinung und persönlichen Gedanken zu meinem Gedicht. Ich versuche mit meinen Texten, soweit es mir möglich ist, immer die Fantasie des Lesers anzuregen, so dass dieser sich eigene Gedanken machen kann.

Ganz liebe Grüße
Jörg
elvis1951 (59)
(21.07.10)
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