Zärtlicher Tod

Alltagsgedicht zum Thema Tod

von  Fuchsiberlin

Die Sonne zaubert ein letztes Lächeln in das Gesicht,
und der Himmel zeigt an diesem Tag sein schönstes blaues Gewand.
Die Luft riecht nach blühenden Rosen.

Ein blaues Licht,
welches im ewigen Rythmus flackert,
kündigt die letzte Chance an.
Doch es ist zu spät.
Das Martinshorn spielt die letzte Lebensmelodie.

Ein Schatten geistert an den Häuserwänden entlang.
Es ist der Tod,
der zärtlich einem Menschen die Augen schließt.
Die Träume vom Fliegen über regenbogenfarbene Oasen werden wahr.

Das Antlitz des Todes
verwandelt sich in ein Paradies der neuen Zeit:
Schönheit pur.

Menschenansammlung,
und viele Stimmen im Durcheinander
versuchen den Chor der Hoffnung zu bilden.
Grelles weißes Licht, Erste-Hilfe-Versuch.

Doch die Zeit verliert sich im letzten Nebel,
es ist zu spät,
denn der Mensch befindet sich schon
auf dem Weg ins unendlich große Paradies.

Von seinem schweren Rucksack des Lebens befreit,
fühlt er sich schwerelos und schwebt von dannen,
am Horizont strahlt ein neuer Stern.

Ein Abdruck der Liebe
bleibt im Lebenssand auf Erden zurück

Copyright: Jörg S./2009


Anmerkung von Fuchsiberlin:

Mit diesem Gedicht möchte ich den Tod einmal von einer anderen Seite beschreiben.

Der Tod gehört zum Leben dazu und sollte kein Tabuthema sein.

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Kommentare zu diesem Text

Max (43)
(25.09.09)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 25.09.09:
Ich danke Dir für Deinen Hinweis und Deine ehrliche Meinung.
Ich denke mit Gedichten bzw. Gedankentexten verhält es sich wie mit Büchern:
Die Geschmäcker sind verschieden, und man kann nicht jeden Text mögen bzw. als lesenswert erachten, und kann als Autor auch nie erwarten, dass alle einen Text als gut empfinden.
(Antwort korrigiert am 25.09.2009)

 HarryStraight antwortete darauf am 22.12.15:
Da hat einer Grauen vor dem Tod... wenn er mal ernst beschrieben wird.
catwomen1956 (57)
(25.09.09)
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 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 25.09.09:
Liebe Marlies,

ich danke Dir ganz lieb.
Ich versuchte genau dies auch auszudrücken. Gerade der Tod betrifft einen Menschen im Lauf seines Lebens indirekt und direkt.

Ich hoffe, dass die dadurch bei dir verursachten Bilder der Vergangenheit nicht zu heftig und zu schmerzvoll waren.

Ganz liebe Grüsse
Jörg

 Ginkgoblatt (10.02.10)
So sind meine Gedanken auch daran. "Schöne Worte" und ein schönes Bild, dass sich in meinem Kopf malt. Der erste Vers ist ein Einstieg, wie man ihn nicht erwartet.
Wie scheinen ähnlich zu denken, denn ich habe auch einen Text mit gleichem Titel! KG Coline

 Fuchsiberlin äußerte darauf am 11.02.10:
Liebe Coline,

ja, der Anfang von meinem Gedicht lässt nicht vermuten, dass es sich um den Tod handeln könnte. Ich wollte dem Tod mit diesem Gedicht seinen Schrecken nehmen. Oh, das ist ja wirklich Wahnsinn, dass Du einen Text mit gleichem Titel verfasst hast. Ja, da denken wir, glaube ich, wirklich ähnlich, denn ein solcher Titel ist ja auch durchaus kein Standarttitel, sondern etwas ungewöhnlich.

Ich danke Dir sehr!

Ganz liebe Grüße
Jörg

 Ginkgoblatt ergänzte dazu am 11.02.10:
Gerade der Anfang ist es, der mir gefällt. Ja, es ist immer gut, dem Tod seinen Schrecken zu nehmen. Natürlich ist es unendlich schlimm, wenn jemand aus dem Leben gerissen wird, aber in dem Fall des Suizides verhällt es sich etwas anders. Die Umwelt ist manchmal nicht ganz unschuldig und für den Suizidanten ist der Tod dann zumindest besser als das Leben. Viele malen sich den Tod dann in schönen Farben... KG Coline

 Fuchsiberlin meinte dazu am 12.02.10:
Liebe Coline,

ja für die Hinterbliebenen ist es immer sehr sehr schmerzend und traurig und hinterlässt manchmal viele Fragen, auf die es nie mehr eine Antwort geben wird. Ja gerade bei einem Suizidanzten ist die Umwelt nicht immer ganz unschuldig, und ein Mensch, der einen Suizid begeht/beging, ist viel mehr als sehr verzweifelt, da starb viel viel mehr als nur Hoffnung...

Ganz liebe Grüße
Jörg

 HarryStraight (22.12.15)
Chor der Hoffnung, sehr schöne Formulierungen, die du "gewählt" hast.
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