Die letzte Pille

Alltagsgedicht zum Thema Drogen/ Alkohol

von  Fuchsiberlin

Sonnenstrahlen brechen durch dunkle Mauern.
Kalte Steine beginnen sich zu wärmen.

Rosarot strahlt das Dach der Zeit.
Das Haus der bunten Pillen lebt.

Sie wollte doch nur lächeln, anstatt zu weinen,
sie sehnte sich doch nur nach Liebe, und fror im ewigen Eis.

Mit jeder bunten Pille stirbt ein Teil.
der Körper beginnt zu versagen - Sturz.

Die Gedanken verhindern das Leben.
Die benebelte Wand wird zum Widerstand.

Der Boden beginnt zu zittern,
der Körper zuckt wild im letzten Kampf.

Vertrockenete Augen überspielen die Traurigkeit.
Das Gehirn mutiert zu einem roboterhaften Wahn.

Das letzte Bedürfnis "Leben" geht im Pillenrausch
wie ein leckgeschlagenes Boot in der Flut unter.

Die Zeit bleibt hinter dem falschen Glück stehen.
Die letzte Sonne verschwindet
hinter der kalten Wand der chemischen Reaktion.

Letzte Reaktionen,
denn es ist kurz vor zwölf.
Erste Hilfe - Erste Hilfe- zu spät - zu spät...,
denn die bunten Pillen siegten.

Die Mauern fallen in sich zusammen.
Das Haus der bunten Pillen wurde zur Ruine.
Exitus.

Jörg S. / 2009

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Ginkgoblatt (02.10.09)
Mir läuft ein Schauer über den Rücken. Traurige Zeilen, die traurige Bilder malen - aber viel zu oft, ist es so. KG Coline

 Fuchsiberlin meinte dazu am 02.10.09:
Leider bedeutet dies für viele Menschen grausame Realität.

Ich danke Dir ganz lieb für Deinen Kommentar.

Ganz liebe Grüsse
Jörg
VomLebenVerraten (28)
(12.10.09)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Fuchsiberlin antwortete darauf am 12.10.09:
Leider ist dies zu oft für zu viele Realität. Und die Chemie wird zum emotionalen Blendfaktor.

Ganz liebe Dankes-Grüsse
Jörg
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram