Letzte gefühlte Gedanken?

Alltagsgedicht zum Thema Tod

von  Fuchsiberlin

Stille Kerzen und ein Mensch liegt
in der letzten Heimstatt seines Lebens.
Augen-Blicke sind verschlossen.
Regungslosigkeit im ewigen Schlaf.

Und im letzten Zustand der ewigen Ruhe
fragt dieser sich, wohin die Reise jetzt geht.

Die Sterne werden bald immer grösser werden.
Leicht wie die Wolken des Himmels, so fühlt er sich.

Er weiss, der Himmel kommt bald näher,
doch er denkt:

"Ich lebe nun bald in der Sternenwelt,
doch mit dir konnte ich nie zu den Sternen fliegen"

Und so wird aus seinem flüsterndem Herzen
ein leichtes und verzweifeltes Schreien:

"Weine bitte nicht,
und verlasse mich bitte noch nicht,
bleibe bitte noch einen Moment bei mir.

Streichele bitte in Gedanken
noch einmal zärtlich mein Gesicht und umarme mich liebevoll.
Gib mir bitte einen letzten Kuss."

Doch seine Worte verlieren sich in der Ewigekeit.

Er hört, wie sie sich alle in der Kapelle hinsetzen,
leises Murmeln verlorener Worte.

Und er denkt sich:
"Sie reden jetzt vielleicht über mich,
und ich kann ihnen nicht antworten"

In der Kapelle ist es kalt,
Herzen, die frieren
und einige wenige Herzen, die nicht frieren.

"Ich möchte euch, meine Lieben,
noch einmal sanft berühren,
zärtlich umarmen."
Sein letzter Wunsch verliert sich
im aufsteigenden Rauch der Kerzen.

"Spürt ihr wie nahe ich euch bin?
Wie ich zu euch gehe, und mich von euch verabschiede?"
Letzte Fragen verhallen still im Gemäuer der letzten Worte.

Der Mann im schwarzen Gewand
erzählt über das Leben des Verstorbenen.
Abschiedsworte.

Die Seele des Ewig-Ruhenden denkt:
"Hey, ich möchte euch doch noch soviel erzählen."
Doch der letzte Wunsch verstummt in der Ewigkeit.

Und der Sarg wird aus der Kapelle getragen...

Letzte gefühlte Gedanken einer verstorbenen Seele?

Jörg S.

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Kommentare zu diesem Text


 Ginkgoblatt (10.02.10)
Vielleicht...

 Fuchsiberlin meinte dazu am 11.02.10:
Ja, vielleicht..., liebe Coline

Ich danke Dir sehr!

Ganz liebe Grüße
Jörg
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