Stern der Nacht

Gedicht zum Thema Geschwisterliebe

von  Fuchsiberlin

In der Tiefe der Nacht,
weit nach Mitternacht, legt sich der Nebel
schwer auf die Stadt.
Erreicht ihn, und er fragt sich, was nun geschieht.

Strassen wirken so leer,
wie ein Meer, welches alle Schiffe auf seinen Grund zog.

Orientierungslos und ziellos
irrt er umher, die Stadt so vertraut und doch jetzt so fremd,
wie das Nirgendwo im Irgendwo im tiefen Fall der Zeit.

In ihm steigt Angst auf, eine Angst aus vergangener Zeit -Kindheit -,
die ihn irritierend an den kalten Häuserschluchten der Einsamkeit
und dem hellen Schein des Neons einer heilen Welt vorbeilaufen lässt.

Seine Schritte langsam und schwer,
denn Gefühle dieses Allein-Fühlens sind für ihn schwer ertragbar.

Aus dem Irgendwo dieser Stadt
empfängt sein Herz Musik.

Doch die Töne erklingen vom Horizont, zu fern,
um diesen Ort jetzt zu erreichen.

Er schaut hinauf zum Himmel dieser Welt,
Durch den Tränen-Nebel schimmert ein roter Stern.

Dieser Stern ist sein Begleiter dieser Nacht.
Ort seines Schutzengels. 
In den Armen seiner strahlenden Liebe schläft er ein.

Zulange war er im letzten schwarzen Turm gefangen.
Einsame Gefühle, die keiner wahrnahm, wahrnehmen wollte oder konnte.

Fernab des Irgendwo, weit entfernt vom Neon dieser Stadt
In stiller Einsamkeit schrie er seine Schmerzen in jede Nacht hinaus .
Doch die schwarzen Wölfe lachten über ihn.

Seine Tränen flossen aus dem Turmfenster 
in die Welt der unendlichen Lebensströme hinab.

Doch seine Tränen versickerten im Untergrund des
nichtgezeigten stillen Wassers der Trauer.

Die Nacht befreite ihn aus diesem Turm,
traumwandernd berührte er sachte die Tür,
die nach draussen führt.

Er wachte auf.

Und schlief nach einiger Zeit in den warmen Armen
seines einzigen Begleiters dieser Nacht ein:

Seinem Stern der Liebe.
Ein Lächeln im Herzen.

In Gedenken.

Jörg S.


Anmerkung von Fuchsiberlin:

In Gedenken an meine geliebte Schwester.

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