Leben im Irgendwo

Kurzgeschichte zum Thema Lebensbetrachtung

von  Fuchsiberlin

Er kannte zwar seine Eltern,
doch im Herzen konnte von einem Kennenlernen
nie die Rede sein.

Ein offizielles Papier
wies seine Erzeuger als Eltern aus.

Doch das Dokument des Herzens blieb beim Wort
"Eltern" unbeschriftet.

Sein Zuhause war keine Heimat,
als Einzelgänger wurde er als Kind betrachtet,
doch allein, das wollte er nie sein.

Er lebte im Irgendwo
und doch in einem fernen Nirgendwo.
Träume erschufen eine Heimat der Fantasie.

Als schweigsames Kind war er elternperfekt,
doch reden mit seinem Herzen, das wollte keiner.

Nur ein Mensch verstand die stumme Sprache seines Herzens,
doch die Zeit mit seiner geliebten Schwester,
sie war von zu kurzer Dauer.

Cut...

Heute lebt er woanders,
auch im Irgendwo, aber nicht mehr im Nirgendwo.
Begleiter seines Lebens bleiben, oder sie gehen fort von ihm,
und manchmal geht auch er fort von ihnen,
weil er schweigt, zulange schweigt.

Doch im Leben gibt es keine Rosen ohne Dornen,
keinen Sonnenblumen ohne Kerne.
Jeder Mensch macht Fehler - große und kleine -,
doch trotzdem kann sein Herz ein Diamant für einen anderen bedeuten.

Freundlichkeit stößt manchmal an Mauern,
und Steine stürzen auf eine Seele.

Seine Gedanken erleben manchmal eine Flut,
Rosen am Ufer drohen zu ertrinken.

Die Liebe darf nicht ertrinken,
wahre Liebe lebt vom Geben ohne zu erwarten.

Er erlebt Momente,
an denen er fast am Ende ist,
und manchmal verteufelt er dann das Leben,
das Erlebte und manch einen Menschen,
der ihm das Messer in den Seelenrücken stieß.

Doch die Hoffnung erblüht mit jeder Sonnenblume,
und beim Sonnenaufgang versammelt sich
die Schar der vielen Sonnenstrahlen am Ort der Kraft.

Manch einer will ihm den Appetit für das Leben nehmen,
und manchmal hat er es satt,
zu erleben wozu auch heute noch Menschen fähig sein können.

Der Mut wird genährt,
der Mut zum Leben.

Manchmal, da möchte er fliegen,
doch ihm fehlen die Flügel.

Er, das Leben und die Welt,
für manch einen unverständlich,
für einen anderen dagegen auch harte Wirklichkeit.

Es leben sehr sehr viele "Er´s" und "Sie´s"
auf dieser Erde,
die in den gleichen oder ähnlichen Welten leben.

Jörg S.

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Kommentare zu diesem Text

DJtheFROG (36)
(04.10.09)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 04.10.09:
Hallo DJ,

dieser Text ist autobiografisch...

Ich danke Dir ganz lieb.

Was ganz wichtig ist, und mich ein Leben lang begleitet, das ist die Hoffnung nie aufzugeben. Es freut mich, dass mein Text gefühlvoll und auch mit der Hoffnung rüberkommt, die mich ein Leben lang begleitet.

Ich wünsche jedem Menschen, dass egal was immer auch passiert, er nie die Hoffnung verliert.

Ja, man steht nicht allein da, es geht sehr vielen Menschen so, und dies verbindet auch, denke ich.

Ganz liebe Grüsse
Jörg

 Dieter_Rotmund (05.10.09)
Nichts für ungut, aber das ist alles mögliche, aber sicherlich keine Kurzgeschichte!

 Fuchsiberlin antwortete darauf am 05.10.09:
Vielleicht hast Du recht, und es ist im klassischen Sinn keine Kurzgeschichte.

Doch ein Gedicht, dies ist es auch nicht.

Glg
Jörg

 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 06.10.09:
Von mir aus ist auch kein Gedicht, aber das ist noch lange kein Grund, kV-Nutzern, die eine Kurzgeschichte lesen wollen, zu verarschen. Wie wär's mit "Text"? Hm? Ist das wirklich so schwer???

 Fuchsiberlin äußerte darauf am 06.10.09:
Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich keinen damit "verarschen" wollte oder will, in dem ich diesen Text als Kurzgeschichte einstellte. Ich stellte diesen Text deshalb als Kurzgeschichte rein, weil ich diesen als eine solche empfand und empfinde.
Habe bitte ein wenig Nachsicht mit mir als Neuling auf diesem Portal.
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