Der unsichtbare Gast

Alltagsgedicht zum Thema Tod

von  Fuchsiberlin

Die Zeit bleibt stehen.
Im Raum der unfreiwillig Wartenden sinkt die Temperatur.
So wird die Atmosphäre eisig.

Die Bilder hören auf zu leben.
Tote Gesichter schauen durchs Glas.

Wartende Augen-Blicke treffen sich.
Die Zeit verlor sich im Sand der abgelaufenen Sanduhr.
Das Unglück expandiert.

In der Stille verliert sich der Mut zum Reden.
Lähmende Momente und erstarrte Körper.

Ein nebeliger Schleier hüllt den letzten Gast ein,
Gewand des Unheils.
Seine Gesichtszüge verdeckt die Dichte des Schleiers.

In seinen leblosen Augen funkeln Kreuze.
Ein Zettel in seiner Hand.
Er hält ihn hoch. Eine Liste von Namen.
Diese Worte bedeuten das Ende.

Das Leben flieht in diesem Moment
wie die Maus vor der Schlange.
In den letzten Winkeln ist Endstation.
Totenstille vor der Macht des Todes.
Es ist zu spät.

Ein eingraviertes Herz am Boden überlebt,
Liebe ist stärker als der Tod.

Jörg S.

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