Jahresabrechnung.

Text zum Thema Gerechtigkeit/ Ungerechtigkeit

von  franky

*

Wir beladen eine Wage mit unseren Taten,
eine von den ganz alten, Rechts und Links zwei Messingschahlen
Die an den Enden eines Balken aufgehängt sind.
In der Mitte ein langer spitzer Zeiger,
der bei Gleichgewicht sich natlos in einen Spalt versteckt.
Rechts kommen die Guten Taten und links die weniger Guten.
Nun sitze ich da und mir will nichts Rechtes einfallen.
Als ob ich die letzten 53 Wochen nicht gelebt hätte.
Wo sind den meine guten Taten?
Die können sich ja nicht in Rauch aufgelöst haben…
Ja und die Schlechten;
Die dürften sich auch nicht in Dunst und Luft verflüchtigt haben. 

Ein Versprechen dass ich nicht gehalten habe, kommt in die linke Schale.
Da kippt der Zeiger schon nach links!
Oh und nun eine Gute, eine die das wieder ausgleicht; 
Einen traurigen Menschen aufmerksam zugehört
Und verständnisvoll zugeredet
Damit seine Seele wieder strahlen kann*
Das klappt fast, doch der Zeiger ist noch leicht sichtbar.
Eine kleine Notlüge aus den Ärmel geschüttelt
Um den Hausfrieden nicht zu gefährden.
Hm da schlägt der Zeiger gar stark nach Links…

Wo! Wo ist jetzt eine passende gute halbwegs gute Tat…
Den Wunsch befolgen, die Kissen auf dem Sofa in Ordnung bringen
jedes mal wenn man nach dem Mittagschlaf aufsteht.
Das ist nichts Gutes, das ist doch selbstverständlich…
Dann eine halbe Stunde absitzen und zuhören
was sich im Beruf alles getan hat,
damit die Lebensbatterie sich wieder aufladen kann.
Das ist so zwischen gut und Selbstverständlich.

Oh das wird noch ein hartes stück Arbeit.
Über sich selbst zu Gericht sitzen
Bringt einem ganz schön zum Schwitzen.
Es wird sich nie auf den Punkt genau ausgehn, 
Ein Soll oder Haben wird immer zu Buche stehn.
Die große Sonne der Liebe hat stets eine Hand voll Hoffnung
für einen gerechten Ausgleich im Tresor.

© F. Puschnik

*


Anmerkung von franky:

Wwünsche noch viel Geduld bei der Buchhaltung.

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Kommentare zu diesem Text


 waldmädchen (01.01.10)
sollte man das leben in gute und schlechte taten aufteilen
was sind die schlechten?
jemandem absichtlich und böswillig schaden oder schmerz zufügen
und die guten?
den samariter spielen
ist es nicht eigenartig zu wiegen?
was ist leben?
leben ist jetzt
fühlen was man selbst fühlt
fühlen was der andere fühlt
die richtigen worte finden
mut zur umarmung haben
jeden abend danke sagen
jeden abend dinge finden die gut waren - an dem was gewesen ist
einfach jeden morgen begrüssen und mit offenem herzen leben
in sich selbst hineinhören
wer man ist und tun was man wirklich will
hab mut und
sei du selbst

silvia
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