Ich erlebe immer wieder Momente in meinem Leben,
da steigt das Fieberthermometer meiner Seele an.
Und die Angst wächst mit jedem Grad.
Das Leben empfinde ich dann als ein schlechtes Spiel,
in dem viele einen Gewinn herbeisehnen,
und doch letztendlich verlieren.
Und manch ein Gewinner erleidet einen Verlust,
weil er seinen Gewinn nicht zu wertschätzen wußte.
An der Losbude des Lebens
verteilt das Schicksal seine Lose,
oftmals ungerecht,
denn das Schicksal kennt keine Gerechtigkeit.
cut...
Schon von Geburt an lehrte mich das Leben:
"Kämpfe, sonst wirst du nicht überleben."
Fast verhungert, körperlich als auch emotional,
eine Mutter wurde nur auf einer Urkunde ausgewiesen.
Drei Kinder und drei Irrwege,
"dank" eines Krieges, den die Kinder nie wollten.
Sie liebte den Alkohol,
und dieser verdrängte drei Kinder vom Thron.
Und so wurde ich zu einem Seelenkrieger,
der gegen den Schmerz, die Verzweiflung,
die Trauer in seinem Leben kämpft(e).
Kämpfen muß(te),
denn diese Lektion wurde mir mit dem ersten Schrei erteilt.
In manchen Augenblicken,
da befinde ich mich nicht im Leben,
sondern irgendwo daneben, davor oder darüber,
und bin ein Zuschauer,
doch zum Applaudieren fehlt mir dann
der Glanz in den Augen.
Ich kämpfe dann dagegen an,
dass ich mich im Fieber meiner Seele nicht selbst verliere,
und mich der weiche Boden für immer aufnimmt.
Meine Augen suchen im Fieberdampf,
dies manchmal auch leicht blind, einen Halt,
denn dort wo sich vorher ein fester Asphalt befand,
ist nun ein schlammiger Boden.
So falle ich in die Tiefen meiner Seele ,
während der Kindheitstraumavulkan seine schmerzhafte Lava
in meine Gefühlswelt schleudert.
Irgendwann gelange ich dann an den Platz,
an dem meine Träume sich verewigten,
und Splitter der zerstörten Träume schmerzvoll
aus dem tiefen Seelenboden herausragen.
Doch dann spüre ich,
dass manch ein Traum nicht starb,
sondern nur als totgeglaubtes Herzstück des Lebens
vergraben wurde.
Denn der Grabstein trägt die Inschrift:
"Träume könnnen auch (wieder) erwachen,
gib der Zeit die Chance dazu".
Und so kämpfe ich mich dann aus
dem fiebrigheißen Vulkan meiner Seele
hinaus ins Leben.
Als Seelenkrieger,
der ich mit dem Tag meiner Geburt werden mußte.
Jörg S.
