Persönliches: Internet als Hilfe?

Text zum Thema Internet

von  Fuchsiberlin

Seit dem Tag, an dem ich die große Welt des www. betrat, da fragte ich mich immer wieder einmal:

Wie wäre es gewesen, wenn ich als Kind/Jugendlicher schon die Möglichkeit gehabt hätte, das Internet zu nutzen?

Wäre meine Einsamkeit dann an einem Ort der Zweisamkeit gelandet?

Wäre meine Verzweifelung auf den Datenautobahnen verloren gegangen?

Wäre meine damalige große Sehnsucht nach Liebe in einer www.-Oase gestillt worden?

Hätte ich meinen Schmerz an einem Datenbank-Platz ablegen können, und mich dann befreit fühlen können?

Hätte jemand meine stillen Tränen aufgefangen und mich virtuell umarmt?

Wäre ich dann nicht zum Bahnhof gegangen und wäre somit nicht das Opfer von Pädos geworden?

Hätte mir jemand in dieser großen www-Welt helfen können?

Hätte ich überhaupt mein Schweigen brechen können, oder wäre ich an einer Mauer des www. gelandet?

Ich weiß es nicht...

Doch ich befürchte::

Ich wäre auch damals im Netz als Kind/Jugendlicher, so wie ich es damals im realen Leben wurde, ein leichtes Opfer für die Raubtiere in weißen Anzügen, hinter denen sich das Grauen befand, die manchmal ein Lächeln auf den Lippen hatten, und hinter dem sich die Fratze des Teufels befand, geworden.

Denn das Netz ist voller Raubtiere, und sie verstecken sich hinter schön geschminkten Worten, um ihre Opfer einzufangen.

Denn:

Schöne Worte kann selbst der böseste Mensch schreiben, auch wenn sie ohne Inhalt, oder mit dem Grauen, welches man nicht sehen kann, gefüllt sind.

Jörg S.

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Kommentare zu diesem Text

janna (60)
(26.01.10)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 26.01.10:
Hallio Janna,

ja, gerade weil die Mimik, die Gestik, der Tonfall in den Worten fehlen, ist im Netz noch mehr Vorsicht angebracht. Das stimmt, dass man nicht immer alles glauben sollte und auch auf seine warnenden Antennen achten sollte, wenn diese sich bemerkbar machen. Und gerade Eltern sollten ihre Kinder hier auch aufklären, informieren und sich für die Internetgewohnheiten ihrer Kinder interessieren.

Inwieweit ein schriftliches Profil eventuell vor einem Reinfall schützen kann, dies hängt auch damit zusammen wie persönlich und authentisch dieses ist, glaube ich.

Ganz liebe Grüße
Jörg
KoKa (41) antwortete darauf am 26.01.10:
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 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 26.01.10:
Hallo KoKa,

manches, und manchmal auch vieles liegt zwischen den Zeilen im Dazwischen, da stimme ich Dir zu. Die Frage ist immer, ob wir es erkennen - spüren - können, oder manchmal auch fehl interpretieren, weil wir dies aus unserer ureigenen Sicht versuchen, oder versuchen uns in etwas hineinzufühlen, was wir nicht nachempfinden können.

Es ist eine Gratwanderung zwischen dem Glauben an das Gute und zwischen Mißtrauen.

Ich persönlich bin der Meinung, dass eine Authenzität, die erzwungen wird, oft auch dementsprechend nicht authentisch rüberkommt, denn irgendwo gibt es dann meistens in einem Text eine Passage, die zeigt, dass der Autor diese Authenzität erzwingen wollte. Das mit dem Sich-die-Texte-laut-vorzulesen halt ich für eine sehr gute Idee, denn dadurch wird vielleicht auch manches bewußter.

Es ist oftmals auch eine Frage der Interpretation eines Textes. Ein Text kann vom Leser ganz anders interpretiert werden, als es der Autor beabsichtigte.

Der Autor schreibt aus seinem Ich heraus, das heißt Gedanken und Gefühle begleiten ihn beim Schreiben, welche dies sind, dies ist für den Leser nicht immer ersichtlich. Der Leser interpretiert einen Text aus seinem Ich heraus.

Dies ist jetzt eine rein subjektive Meinung meinerseits.

Ganz liebe Grüße
Jörg
(Antwort korrigiert am 26.01.2010)
KoKa (41) äußerte darauf am 26.01.10:
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janna (60) ergänzte dazu am 26.01.10:
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KoKa (41) meinte dazu am 26.01.10:
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 26.01.10:
Hallo KoKa,

es ist wahrlich ein schweres Unterfangen, insbesondere wenn man, wie es in der Regel der Fall ist, den Hintergrund des Textes, die Biographie des Autors nicht kennt. Ja, die Kommentare und auch die Antworten geben oftmals einen größeren Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt des Autors und des Komentierenden als manche Gedichte. In erster Linie sollte der Text eines Autors als solches bewertet werden. Wenn der Autor dagegen auf den biografischen Wert seines Werkes hinweist, dann wird dies schon etwas schwieriger, denn dann sieht man auch den Autor noch mehr als Menschen und nicht "nur" als Autor.
Es ist dann ein Abwägen, inwieweit man auf den Text und auf den Autor als Menschen dann eingeht, denn gerade im Internet können Worte schnell ein Mißverständnis auslösen, da die Mimik, die Gestik und der Tonfall in der Stimme des Gegenübers fehlen. Ich denke man sollte da auch seinem Bauchgefühl vertrauen.

Ganz liebe Grüße
Jörg

 Fuchsiberlin meinte dazu am 26.01.10:
Hallo Jana,

ja, wenn man genau hinschaut, dann kann man wohl manches entdecken. Insbesondere, so wie Du es schilderst, ob ein/e Schreiber/in immer wieder seinen/ihren Nick wechselt und andere Angaben ins Profil schreibt, denn irgendwo verrät sich diese/r User/in von selbst, da sie/er ihre/seine Ausdrucksfähigkeit, ihren/seinen Sprachschatz etc. nicht so einfach verändern kann.

Ganz liebe Grüße
Jörg
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