Was wissen wir über uns, was wollen wir wissen...?

Gedicht zum Thema Menschen

von  Fuchsiberlin

"Wissen" wird groß geschrieben,
doch du weißt zu wenig über mich,
"kennen" wird klein geschrieben.

Vielleicht willst du meine Seele fortwährend
auch nur lächelnd tanzen sehen.
Wenn meine Mundwinkel gelähmt sind,
verstehst du meine Welt nicht mehr.

Ich zeigte dir einiges
aus dem Land meiner Erlebnisse,
doch für dich gilt vielleicht nur:

"Himmel und Hölle sind kein Paar,
die Wahrheit soll keine Worte enthalten,
die ich nicht hören will."
 
Ich bin Erwachsener und manchmal auch Kind,
die Welt sehe ich mit vier Augen.

Dann erlebe ich Momente,
da irrt mein Schiff mit eingezogenen Segeln
ziellos auf dem Meer herum.
Dann rette ich mich in die Einsamkeit,
ich mag dann keinen Menschen an meiner Seite,
denn ich mag mich selbst ja auch nicht immer.

Wenn ich mich in den Alltag
unter die Menschen begebe,
so suche ich manchmal nach bekannten Gesichtern,
doch alle erscheinen mir so fremd,
vielleicht erkenne ich dann nicht mal dich.

Und du fragst nicht nach dem Wie, Warum oder Was.
Ich schweige. Keine Antworten,
nicht alles ist zu verstehen.
Manches will ein Mensch vielleicht auch nicht verstehen.
Das Signal steht auf Rot.

Keine Lösung,
jedoch ein Sich-voneinander-entfernen.
Wenn die Wahrheit als Wunsch zerstört wird,
dann mag ich auch nicht mehr reden.

Eine operierte Wahrheit
kann schnell zur kosmetischen werden,
und zu vieles wurde dann begraben.

Ich gehe den Weg meines Herzens,
und mein Kopf geht dabei vielleicht manchmal verloren,
doch ich hoffe,
dass ich mich nie um den Verstand bringe.

"Wissen", groß geschrieben,
doch was weißt du über mich, was weiß ich über dich?

Vielleicht oft (viel) zu wenig,
um beurteilen zu können.

Jörg S.

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