Sturm des Schicksals...

Gedicht zum Thema Schicksal

von  Fuchsiberlin

Ein Sturm peitscht
durch die Gedankenstraßen.

Fensterglas zittert
und Türen stemmen sich gegen
den orkanartigen und unerwünschten Eindringling.

In der Großstadt "Seele"
flackern unruhig die Lichter.
Kein Stop-and-go, Unfallgefahr besteht.

Eine Stadt, die viel zu riesig ist,
um sie zu kennen,
und doch ist diese für manch einen
ein viel zu kleiner Zwergenstaat,
um Freiheit zu spüren.

Manch eine Hoffnung versucht sich
an einer Hausmauer festzukrallen,
und die Verzweifelung spuckt stilles Blut.

Die Trauer gräbt und gräbt sich
durch den Asphalt.
ein Abgrund entsteht,
und die Tränen fließen in diesen hinein.
Ein stummer See,
in dem die Fische des Lebens fehlen.

Sonnenblumen-Träume drohen zu brechen,
Wünsche mit den Ästen vom Baum abzustürzen.
Die Natur der Gefühle im Bruch.
Zukunftsmelodien befinden sich in der Gefahr,
in dem reißenden Bach unterzugehen.

Der Nervenautomat
spuckt Ängste aus.
"Haste mal n'en Euro?"
Geld macht nicht glücklich(er)...

Das Theater spielt ein Stück Pantomine.
Worte bleiben gelähmt
hinter der Bühne stehen.

Im Kino läuft in der Endlosschleife die Vergangenheit,
Bilder erstarren im schwarz-weiß.
Töne beißen sich an der Leinwand fest.

Aus Verwüstung droht
an manchen Stellen der Stadt
eine Wüste zu werden.
Schutzlos dem Sonnenvulkan ausgesetzt.
Brennendheißer Sand, überall Sand,
und die Suche nach der Oase.

Der Sturm bricht Mauern und Schutzwälle,
und die Knoten der Schiffe am Fluß werden gelöst.
Leere Boote werden zum Spielball der Flut,
Ufer bleiben stumm,
kein Engel drückt den Alarmknopf.

Ein Seelensturm hinterläßt in der Stadt
an manchen Plätzen mehr,
und an anderen geschützten Ecken weniger
an Zerstörung.

Zurück bleibt eine Erkenntnis
und manch eine Frage,
deren Antwort sich unter den Trümmern befindet.

Ein Architekt und ein Neuaufbau
sind dann gefragt.

Ein Sturm,
den jede Großstadt "Seele"
treffen kann.

Jörg S.

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(10.05.10)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 11.05.10:
Liebe Gerda,

ich danke Dir sehr für Deine lieben Worte und Deine Empfehlung. Der Seelen-Großstadtvergleich fiel mir spontan ein, und daraus bastelte ich dann ein Gedicht.

Ganz liebe Grüße
Jörg
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