Kreativbettler...Gedankenkreisel...

Tagebuch zum Thema Schreiben

von  Fuchsiberlin

Kreativarm stehe ich neben der Location der schillernd bunten Wörter,
und bettele um eine Gabe.
Die Neonlichtreklame über diesem Laden der falschen Versprechungen lacht mich mit ihrem flackerndem Licht aus.
Doch Stop! Ich bettele doch dort nicht um fantasievolle Wortwelten.
Es wären ja dann auch nicht meine produzierten Buchstabenfarben, sondern erbettelte.

Wie oft nun das "Wort "betteln" in den letzten Sätzen vorkam?
Zu oft, und die Monotonie applaudiert still.

Kreativbettler!? Kann es so etwas geben!?

Warum nicht, aber ich bitte lieber meine Gedankenwerkstatt um milde Gaben des Gedanken-bungee-jumpings.

Doch das Werkzeug in dieser liegt leblos auf den Tischen der Fantasieproduktion herum. Der Zeichenstift benötigt einen Anspitzer, zu stumpf, doch dieser versucht in seiner erbärmlichen Situation gar noch zu tanzen. Welch ein sinnloses Vorhaben.

Der stumpfgewordene Zeichner lässt Buchstaben "Backe backe Kuchen spielen", dementsprechend schaut das Bild aus. Sandkastenspielereien produzieren keine ausdrucksstarken Bilder.
Die Metaphern spielen gerade das Spiel "Such mich..."

Der Geruch von Arbeitslosigkeit liegt über den Räumen der ehemaligen kreativen Betriebssamkeit. Die Schere schneidet monoton Buchstaben aus, klebt sie zu undefinierbaren Sätzen zusammen, und irgendwer baut Papierflieger daraus. Guten Flug!

"Wir sind gleich wieder für sie da, nach nur einem Werbespot..." Ach wie einfach die Welt doch funktionieren kann.

Mediale Wortfabriken bestehen aus Gedanken-Designern und ABC-Promis, äh quatsch, natürlich ABC-Nötigungsmaschinen. Irgendwo dazwischen tummeln sich das Haltbarkeitsdatum und die Konservierungsmaschinerie. Schimmel gegen ewige Haltbarkeit. Gefühle und Mainstream kämpfen um die Quote der Buchstabenvampire. "Bei uns sitzen sie in der ersten Reihe, und die GEZ sitzt direkt neben ihnen." Zapping, die neue Kultur im Medienwahn, doch Sender A wirkt wie Sender B, und  so wurde das neue Berufsbild des "Ideen-Kopierers" geboren. Hinsetzen, stehenbleiben, umfallen oder das TV ausschalten? Der Zuschauer entscheidet und die Quote wird zum Vampir.

Zurück zum Eigentlichen, ich schweifte zu sehr ab.

Statt um eine Kreativ-Gabe für einen Gedankensprung zu betteln, konsumiere ich dann doch lieber jetzt Kreativität, oder einfach ausgedrückt: Ich lese.

Nun gut, ich bleibe trotzdem irgendwo in meinem Innersten heute ein Kreativbettler.

Was bleibt übrig?

Ein ganz liebes Danke an all die Leser , Kommentatoren, sachlichen und hilfreichen Kritiker meiner Texte und an die Mitautoren, die in sachlicher Form argumentativ eine andere Meinung als die meinige äußerten. Desweiteren danke ich denen ganz lieb, die meine Texte empfahlen.

Na hoppsala, dies klingt ja wie ein "Ein-Autor-auf-Abschiedstournee." Frei nach dem Motto: Was war, das war einmal, was ist, das ist nunmal so, was bleibt das bleibt vielleicht irgendwo, und dennoch werden wir als die Nie-alles-wissen-könnenden Geschöpfe immer mit einigen Fragezeichen in der Denk-und Herzfabrik behaftet sein.

Quatschissimo, kein Abschied wird hier angekündigt, sondern hier wird der eigentümliche Versuch unternommen, Gedanken aus dem Bauch heraus in Worten auszudrücken. Die Farbe dazu kann nicht mitgeliefert werden.

Worte besitzen die Kraft zu zeichnen, und das Auge erblickt hinter schwarzen Buchstabenstraßen auch Farben.

"Wir sind gleich wieder für sie da..."

Zeit ist Geld, und wann wird dieses "gleich" sein.
Zähle die Sekunden, aber hier an dieser Stelle doch lieber die Stunden.

Ach, welch ein mühsames monotones Unterfangen:
Stundeneinmaleins.

Wer hat heut schon Zeit? Zeit mutiert zum Jäger, doch wer jagt wen: Die Zeit den Menschen oder der Mensch die Zeit. Opfer der Zeit oder Gewinn des Zeitnehmens.

Der Tag verfügt über satte 24 Stunden. Prioritäten lassen das Erlebnisthermometer in seinen gefühlten Temperaturen steigen oder fallen. Oder das Pflichtprogramm wird beim Diebstahl der Zeit erwischt.

Tagebuchgedanken, spontanes Geschreibsel, oder der zwanghafte Versuch sich als ABC-Bettler einen Was-auch-immer-für-einen-Ruf zu erwerben!?

Keine Ahnung.

Ahnungslos beende ich diesen spontan geschriebenen Text.

Aaaah, ein Gedankenblitz scheucht mir eine Idee in das kreativarme Zentrum:
"Rücke vor bis auf Los, und nehme dir ein bisschen "Ahnung":

Dieser Eintrag wird als "Tagebuch"-Thema seine Veröffentlichung finden.

Jörg S.

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