Ihre unbeantworteten "www.-Fragen"

Kurzgeschichte zum Thema Internet

von  Fuchsiberlin

Alleine sitzt sitzt sie vor dem PC,
loggt sich ein ins große www.

Sie schaut fragend auf den Monitor,
der ihr ihre (w)ieso - (w)eshalb - (w)arum-Fragen
nicht beantworten kann.

Vielleicht unterdrückt sie Tränen,
und ist sich dessen nicht einmal bewußt.
Doch ihre vielen ungeweinten Tränen des Lebens
sind ein Baustoff ihrer Seelenfenster.

Augenblicke öffnen die Tür zur großen virtuellen Welt,
doch im leeren Chatroom redet sie mit sich selbst.

Auf dem Schreibtisch vor ihr
liegen die Hoffnung und Verzweifelung
und krabbeln sich.

Der Schmerz
frißt sich in die Tatstatur hinein,
und die Traurigkeit
klammert sich an den Monitor.

Sie weiß, dass die Hoffnung siegen wird,
denn diese ging letztendlich immer aus den Kampf
der Mächte der Hoffnung und der Liebe
gegen den Schmerz,
die Verzweifelung und Trauer hervor.

Manchmal tanzt sie zu erinnerungsstarker Musik
aus den achtziger Jahren,
und dann wirft ihr Herz keine Schatten auf die Töne.

Dieser Tanz wiegt sie dann in viele Träume,
und leichtfüßig sich tänzerisch bewegend
trällert sie die die alten Songs,
die von Liebe und Glück erzählen.

Doch auch der CD-Player verweigert ihr
auf ihre vielen Fragen die Antworten.

Und so schaltet sie diesen wieder aus.

Die Stille greift sich nun ihre Einsamkeit,
oder ists die Einsamkeit,
die zum stillen Greifer wird?

Sie fühlt sich einsam,
und sie spürt, dass diese Welt des www.
sie kaum aus ihrer selbstgebauten Burg
wird befreien können.

Vor dem Burgtor steht die Depression
und wartet darauf,
daß die Zugbrücke heruntergelassen wird,
und man ihr Einlaß gewährt.

"Das Leben schwimmt auf einer anderen Welle",
denkt sie gedankenverloren,
und schaltet den PC ab.

Fortsetzung folgt?
Vielleicht.

Jörg S.

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Kommentare zu diesem Text

Dolphilia (48)
(23.06.10)
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janna (61) meinte dazu am 23.06.10:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Fuchsiberlin antwortete darauf am 28.06.10:
@ Dolphi,

kenne ich auch noch *g*, ich glaube es endete mit "...und wer nicht fragt bleibt dumm", oder!?

@Janna,

nööö, nicht alles ist "weh"...

Ganz liebe Grussis an Euch zwei
Jörg
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