Einsamer Vulkan...

Der Schmerz brach aus wie ein Vulkan.
Die heiße Lava ließ
eine Stadt der kindlichen Träume
brennen.

Die Stimmbänder wurden
von einer Lähmung befallen.
Ein verschluckter Schrei,
der die Außenwelt nicht erreichte.

Der Schrei eines Kindes,
dessen seelisches Rückrat nach der Geburt
und in den darauffolgenden Jahren
Stück für Stück gebrochen wurde.

Augenblicke bohrten sich ins Herz,
langsam begann ein Tumor in der Seele zu wachsen.

Mit den Jahren legte
sich ein Gewand der Lautlosigkeit auf die Kinder-Seele.

Ein Traum kroch
unter diesem Stoff der Stille
hervor,
und träumte von einem Sonnensegel,
welches zum Ort
der sehnsuchtserfüllenden Liebe führt.

Doch neben der Sehnsucht
wurde irgendwann ein Totenhemd plaziert,
der Tod und die Liebe, zwei ungleiche Partner,
wurden zu Verbündeten.

Keine Zeit zum Trauern,
zu jung, zu chaotisch,
zu schmerzend, zu  traurig
und arktischkalt
erlebte dieses Kind das Leben.

Selbstschutz einer jungen Seele,
mit einer Trauer wäre die Seele vielleicht endgültig
im Inferno
der in Flammen stehenden Innenwelt
verbrannt.

Allein mit dem Tod eines geliebten Menschen,
der Sehnsucht und der Liebe.
Wegetappen wurden immer beschwerlicher,
und große Hindernisse zum Alltag.
Der Kampf ums seelische Überleben wurde härter.

Das Denken erstaarte,
und die Gefühle explodierten
im immer wieder ausgebrochenen Vulkan.

Ein Schutzbunker wurde gebaut,
ein Raum,
in dem die Einsamkeit und die träumerische Fantasie
zuhause waren
und alles Geschehene überleben ließ.

Nach dem Wie fragt das Leben nicht,
als Erwachsener viele Jahre später
taucht diese Frage über dem rauchenden Vulkan auf.

Im Leben kann ein Vulkan immer wieder ausbrechen,
ein Ort des Schmerzes, der Trauer
und der unerfüllten Sehnsucht.

Jörg