Der Biß der Angst

Gedicht zum Thema Kinder/ Kindheit

von  Fuchsiberlin

Als Junge wurdest du
vom Vampir der Angst gebissen.
Der rote Fluß überflutete deine Welt.

Das eiserne Tor der Einsamkeit
öffnete sich für die Angst.

Die Verzweifelung krallte sich diese Emotion,
um mit ihr den Tanz der Dunkelheit zu vollführen.

Ich hörte viele Stimmen,
geschwätzige bis durcheinandergewirbelten Tonfolgen
drangen in mein Ich.

Doch sie redeten nicht mit mir,
sondern mit sich und mit anderen.

In meinem Gefängnis redete ich zu Gott und zu mir,
kindlich-naiv,
dennoch blieb die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Diese wartete an den Gittern meiner
verschlossenen Zuflucht,
und versprach dem Jungen,der ich war,
im Irgendwann der Zukunft
mit mir gemeindsam in die Freiheit zu fliegen.

Ich hätte schon sehr früh als Kind Hilfe gebraucht,
doch meine Angst
und mein selbstgebautes Gefängnis des Lebens
blieb anderen verborgen.

Mein Gefängnis wurde zur unsichtbaren Hölle,
eine Welt, die nur ich erlebte, sah und spürte.
Das Trauma wurde
für zwei Jahre meiner Kindheit
zum Wärter.

Manch eine Angst spüre ich noch heute,
doch als mittlerweile Erwachsener kann ich
in der Gegenwart mehr tun, mir mehr helfen,
als damals,
wo ich ein hilfloser Junge war.

Jörg S.

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Kommentare zu diesem Text

Manu (56)
(22.07.10)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 22.07.10:
Hallio Milla,

Deine Worte unterstreiche ich doppelt!

Ganz liebe Dankesgrüße
Jörg
SigrunAl-Badri (50)
(22.07.10)
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 22.07.10:
Liebe Sigrun,

ich glaube, dies geschieht öfters als man denkt/glaubt...Und leider wird auch manchmal seitens des Umfelds manches verschwiegen oder schweigend "übersehen".

Ja, es bedeutet wahrlich eine große Kraftanstrengnung, und einen sehr sehr langen schweren Weg, um dies zu schaffen.

Ich stimme mit Dir überein, dass es leider auch im heutigen Infozeitalter noch Menschen gibt, die sich mit manchem nicht auseinandersetzen wollen oder können.

Ich danke Dir ganz lieb.

Ganz liebe Grüße
Jörg
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