Wolkenkino oder: "Das Kino der Nacht"

Gedicht zum Thema Erinnerung

von  Fuchsiberlin

Kalter Asphalt,
eine Straße ohne Blech mit viel Motorik,
manch ein Seelenzimmer auf vier Rädern bleibt zuhause.

Raumwechsel, Alltagsfahrten und -Läufe.
Nachts versucht der Mond den Gong zu berühren,
doch die Wolken verweigern
ihm den Zutritt zur Kapelle der Sehenden.

Ein scheinbar endloser Film zieht mit seinen Bildern
an den samtweichen und dennoch dunklen Gebilden des Himmels vorbei.

Schützende Engelsblicke verglühen
in einer Sternschnuppe.

Tote leben wieder,
Verlorene werden gefunden,
Vergessene tauchen in Erinnerungen auf.
Verdrängtes tritt in den Vordergrund.

Die Straßenlaterne spendet eine geraubte Wärme,
und mich frierts.

Das Kunstlicht wirkt im Labyrinth der vielen Bilder
wie ein Irrlicht.
Kühl wirft das Licht seinen Schatten,
der Atem bebt im Laufen.

Auf der Suche nach dem Unentdecktem
(ver-) brennt so manch ein Traum,
und die Asche fliegt mit dem Wind der Erinnerungen
ins Irgendwo.

Worte können das Baumaterial für Mauern bedeuten,
und Buchstaben bauen Stein für Stein eine Grenze.

Manch ein Satz lebt, gefühlt und bildhaft.

Das Kino der Erinnerungen öffnete seine Türen.

Jörg S.

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