Schritte..., Spuren...Das Du-ich-wir

Gedicht zum Thema Liebe und Freundschaft

von  Fuchsiberlin

Vielleicht ging ich im Leben zu oft
einen Schritt zu viel zurück.
Einen nach vorn und zwei rückwärts,
ergibt ein Minus von einem Schritt.

Doch ich glaube,
in manch einer minussteilkurvigen Spur lag auch ein Sinn:
Ver- und Aufarbeitung des Erlebten.

Irgendwo an einem Wegesrand
pflanzte ich Bäume,
Erinnerungen, die ewig blühen,
doch das überlebenswichtige Sonnenwasser
kehrte auch manch einem stämmigen Naturästler den Rücken zu.

Mein Zuhause baute ich auf Sand,
wenigstens nicht auf einem sumpfigen Untergrund.

Sand besitzt etwas Feines,
Milliarden kleine Körner erzählen eine Geschichte.
Eine, die nicht jeder lesen kann oder mag.
Wie viele Sandleser existieren auf dieser Welt?

In der Luft baute ich keine Schlösser, sondern Burgen,
denn ich mag diese, sie haben etwas Schützendes.
Doch Luft ist und bleibt Luft.

Ich schaute auf ein farbloses Blatt,
Jahrzehnte, und das Schweigen verlor sich im Nichts.

Nun blicke ich in deine Augen, lausche deinen Erzählungen.
Dein Land der Emotionen als passendes Puzzleteil zu meinem.

In unseren leeren Händen
halten wir noch zu viel gefangen,
lass uns die Hände öffnen,
denn wir haben nichts zu verlieren.

Hand in Hand laufen wir nun zwei Schritte nach vorn,
und wenn das Glück ein Dach über uns baut,
dann nur einen zurück.
Der Plus-eins-Gang im gefühltem Wir.

Unsere vier Augen verschmelzen zu einem Blick.
Zwei Gedanken,
nicht einer hiervon ist zu viel.

Wir wissen um den Verlust im Leben,
doch der Raum zwischen uns füllt sich mit Hoffnung.

Kein Hindernis,
dass sich dem anderen in den Weg stellt.

Drei Worte können manchmal zu viel sein,
nicht das Ausgesprochene zählt,
sondern das Gefühl im Herzen.

Vier Spuren,
und eine gemeinsame Spur fragt nicht.

Jörg S.


Anmerkung von Fuchsiberlin:

Zur Freundschaft gehört die Liebe,
und zur Liebe die Freundschaft.

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Kommentare zu diesem Text

SigrunAl-Badri (52)
(04.02.11)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 04.02.11:
Liebe Sigrun,

manchmal ist der Weg steinig und voller Hindernisse, ein anderes Mal flauschigweich.

Ganz liebe Dankesgrüße
Jörg
DerAutor (42)
(04.02.11)
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 04.02.11:
Hey John,

Tja Jörg, es liest sich sauber und fein, wie alle deine Werke.
Vielleicht sollte ichs mal mit unsauberer und grober Schreibweise versuchen.*g*
Ach nee, das ist nicht wirklich mein Ding.

Nee, nee John, ich gehöre wahrlich nicht zu den wirklich guten Dichtern, denn das hieße, ich wäre in einem Topf mit den wirklich (sehr) guten, und zur Topfwertminderung mag ich keinen Beitrag leisten. Ich schreibe einfach so, oder so, im Versuch des Dichtens, mal im Gefühlsrausch, ein anderes Mal im Gedanken-Bruch-Wahnsinn.

Den Verlust und die daraus resultierenden persönlichen Folgen beschreibst Du sehr passend.

Ich glaube schon daran, dass dieses Wir neben einem Du und Ich existieren kann, nicht 24 Stunden am Tag, aber doch von Herz zu Herz.

Trennungen gehören zum Leben, dann zerbricht ein Wir, weil das Du oder/ und das Ich vielleicht andere Wege suchte(n) oder zu dominant oder passiv wurde(n).

Ganz liebe Dankesgrüße
Jörg
DerAutor (42) schrieb daraufhin am 04.02.11:
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 Fuchsiberlin äußerte darauf am 05.02.11:
Der Stil bleibt auf jeden Fall.

Jo, das fasste ich auch als Kompliment auf, ich weiß ja wie Du es meinst:)

Ganz liebe Grüße
Jörg
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