Zerfahrenheit auf der Suche.

Geschichte zum Thema Abenteuer

von  franky

*
Zerfahrenheit auf der Suche.
Jeden Tag bestieg er sein Pferd Nüston, ohne je den Gedanken umzukehrn. Er war längst im Erdteil Sommer eingetroffen, wo sich kein Augenzeuge über den Aufenthalt von Wehemir finden ließ. Das Nirgendwo wollte ihm was Weiß machen, doch so blauäugig war Zerfahrenheit nicht, ihm glauben zu schenken. Als Zerfahrenheit eines Tages an einem großen Wasser stand, schüttelte sogar Nüston seine Mähne und schnaubte: Wau! Er trabte los und tauchte in die Fluten, um sich den Wanderstaub aus dem Fell zu spülen. Frisch geduscht stieg er wieder an Land und schüttelte sich, so dass Zerfahrenheit auch von oben bis unten naßgebudelt wurde. Zerfahrenheit beeindruckte das nicht, ließ seine Blicke über die unendlich scheinende Wasserfläche bis zum Horizont schweifen. Seine Gedanken flogen einen Moment zurück an das Himmelblaue Himmelbett und die schöne Frau. Er wollte  das alles in kleinen Portionen genießen und nicht so vehement serviert bekommen.
Die Neugier ließ ständig einen kleinen Zipfel unter der Decke hervorlugen. „Wenn du mich schürst, dann zeige ich dir gefundenes Fressen!“ Zerfahrenheit schenkte ihr keine Aufmerksamkeit. Er bewunderte die riesige Sonne, wie sie majestätisch ins Blau des Meeres
Abstieg und mit den letzten Strahlen den Himmel in Flammen setzte. „Ob der Fluss Wehemir bis hier mitgenommen hat und er nun hilflos da draußen herumirrt;“ De Neugier: “Schür mich, schür mich"! Ich weiß etwas“ Nachdenklich lutschte Zerfahrenheit an seinen kleinen Butterkegel an der Hand. „Meinetwegen!“ „Was wird die schon auf Lager haben.“ 
Nüston suchte die Umgebung nach saftigen Grashalmen ab. Zerfahrenheit schlürfte Muscheln aus, dabei hätte er sich bei nahe einen Schneidezahn an einer perle ausgebissen. Er betrachtete sie mit Leuchtenden Augen. „Sie ist ein wunderschöner kleiner Schatz.“
Zerfahrenheit bezog sein warmes weiches Nachtlager aus feinem Meeressand. Die Wellen wiegten ihn mit ihren beruhigenden Rhythmus in einen tiefen Schlaf.  Im Traum sah er wie Wehemir mit einem Weib vor einem Altar stand Und sie zu Frau und Mann getraut wurden.  Zerfahrenheit erkannte die Schöne Frau Aus dem Himmelblauen Himmelbett. „Nein!“ schrie Zerfahrenheit im Traum: „Das darfst du nicht machen, die wird dich zerstören!“ 
Die Neugier zog ihr Zipfel unter die Decke zurück, wartete bis sie wieder geschürt wurde. 
Der neue Tag empfing sie mit lauten Worten! Hohe Wellen rollten an das Ufer, nagten gierig an dem Schlummersand von Zerfahrenheit. Nüston zupfte ungeduldig an Zerfahrenheits Hemdärmel. Trunken von bösen Träumen Rappelte Zerfahrenheit sich auf und nahm auf dem Rücken des Frischgebadeten Nüston Platz. Eine Übelriechende Wutkeule schwang sich über den Süderdteil und rührte im großen Wasserschlund, als wollte sie Rache nehmen:
„Muss eine neue Braut für den Boss finden!“
Der ergraute weise Rabe hatte ein gut funktionierendes Beobachtungsnetzwerk in diesem Land installiert. Jeder wichtige Posten wurde mit Qualifizierten Krähenaugen ausgestattet. Mit Verblüffung  registrierten sie Zerfahrenheits Spuren nahe dem Meere. Eine alte Kriegskrähe funkte: „Dem armen Schlucker auf dem Huftier werden wir kein Auge aushacken!“ Von allen Seiten Zustimmendes Echo.
Der Morrrenfrosch ritt auf einem gesattelten Schwein zum nächsten Moor um einen Irrlichter-Event beizuwohnen. Als er bei Nüston zum Überholen ansetzte, machte Zerfahrenheit große ungläubige Augen. „Denen ist die Eile ganz schön auf die Pelle gerückt!“ Nüston schenkte diesem Gefährt abfälliges Schnauben. Ein Krähengeschwader von 5 Vögeln überflog sie in dieselbe Richtung, als wollten sie Erkundigungen einziehen. In Zerfahrenheit erzeugte das eine eigenartige Stimmung, Wie: „Gefahr in Verzug.“ 
Fleißige Helfer sind im Begriff einen riesigen Mrorentempel zu errichten. Eine Halle, wo demnächst ein Karsting für eine Morrenprinzessin stattfinden sollte. 10 brüde, nackte Frauengestalten wälzen sich im Morrnschlamm, um sich von Gewissensdünkel freizufegen. Disc Jockey Lucifon wird sie dann einer breiten Publikumschürie vorstellen. Der Person mit dem verführerischsten Wimpernklappern wird eine Krone aufgesetzt. Mit Pferdebalsam wird sie dann zur Teufelsbraut geweiht. Alles wartet gespannt auf die Ankunft des Morrenfrosches auf dem Sattelschwein.Die Bosheit formt ihre Finger zu Schaufeln und gräbt Mitte des Weges zum Moor eine Fallgrube. Deckt sie dann mit lockeren Ästen und Gras zu. „Das Schwein soll sich hier seine Beine brechen!“ Ich will sie dann auf dem Spieß schreiend überm Schwefelfeuer braten. Die Eitelkeit sträubt sich nur einen Finger für andere krumm zu machen, Sie hängt provozierend ihren Sympatiestrahler an die Decke des Zeltes. 
Die zehn mit Schlamm panierten Frauengestalten werden in zehn vorgeheizten Backöfen geschoben und so mit Scham und Schande garniert. Ein Hochstapler fährt seine Arme aus, um Luftgebinde zu winden. Vielleicht könnte er einige der zehn Schmutzfinken zu einem Tête à Tête überreden. So ein Quicki wäre auch nicht zu verachten.
Ein Wimpernschlag der Versuchung lauert hinter allen Ecken um Zerfahrenheit die Suche nach Wehemir zu erschweren. Die Mittagspause legten Nüston und Zerfahrenheit kurz vor Tageshälfte nahe eines Schlauen Gebüsches am Wegesrande ein. Ein Stein hieß sie mit der Inschrift Willkommen: „Ich bin der Weg, befolge mich.“ Zerfahrenheit dachte: „Wie soll ich einen Stein befolgen, der führt ja zu nichts!“  Viele Kleinigkeiten sind wichtig Für einen gelungenen Zieleinlauf. Der Feldhase Hackenhüpfer bietet Nüston Rüben an, die Nüston dankend annimmt. Zu Zerfahrenheit Näselt der Hüpfer: „
Der Weg führt zum Moor, Hüte dich davor.
Kurz vor dem Ziel wurden dem Sattelschwein die Beine schwer und die Fettaugen quollen ihm aus dem Schweinskopf. Da liegt so ein dummes Geäst auf dem Weg: „Schwupp!“ Da stürzte das Sattelschwein kopfüber in das Loch und der Moorfrosch flog im hohen Bogen auf das Dach des Morrentempels. Die Bosheit war mit einem Hechtsprung am Tatort und zerrte das am eigenen Spieß schreiende Sattelschwein über das Schwefelfeuer und briet es samt Sattel für den Siegesschmaus am Abend. Der Morrenfrosch am Dach erholte sich bald von seiner unsanften Höhenlandung. Er hörte von weitem die letzten kläglichen Schreie seines
Sattelschweins am Schwefelgrill. „Da hatte ich aber teuflisches Höllenglück!“
„Aber wie komme ich nun aus dieser Höhe nach unten? Ein Sprung mit meinen Morrenfroschschenkeln würde mir den Gar ausmachen.“  In einiger Entfernung betrachtete ein hungriger Krähenspion auf einem Baum Den scheinbar wehrlosen Frosch auf dem Dach. Die Krähe „Der gebe mehr als eine Mahlzeit ab;“ Das Krähenauge fixierte den schiffbrüchigen am Dach und stürzte dann auf die vermeintliche Beute. Doch beim ersten Schnabelhieb verwandelte sich der Morrenfrosch in einen teuflischen Prinzen. Die Krähe stürzte wie vom Blitz getroffen tot vom Dach. Mit den Fäusten trommelte der Prinz aufs Dach, da stieg ein grell blinkender Feuerstuhl aus dem Nichts empor. Alle im Morrentempel wussten: Jetzt ist der Chef angekommen.“
Die Neugier hatte schon einen zum Platzen gefüllten Ranzen und wollte dass Zerfahrenheit sie schürte. Als Zerfahrenheit seinen Alltag abgelegt hatte und sich anschickte einen
gemütlichen Schlafsack zu füllen, schob Neugier ein ganz großes Zipfel unter der Decke hervor und zirpte Mit listiger Stimme: „Schüre mich, schüre mich, ich platze vor geilsten Neuigkeiten!“ Zerfahrenheit meinte nur trocken: „Meinetwegen.“ Indessen wurde im Morrentempel eine neue Teufelsbraut erkoren. Eine von den Zehn gesuhlten und dann geschminkten Weibsbildern verfügte über Das breiteste Moschuslächeln. Ihr linker Fuß wurde dann mit Pferdebalsam für Einen Pferdefuß gesalbt. Nun konnte sie Seelen für ihren Angetrauten einfangen. Sie Saugte das Hirn der toten Krähe aus, so verfügte sie nun auch über die totale Übersicht des Funkverkehrs vom Erdteils Sommer.
Zerfahrenheit hatte keine Ahnung in welcher Gefahr er sich nun befand. Der Teufel würde sich an ihm rächen, da er mit seiner früheren Braut im Bett war, ohne dass sie seine Seele in die Hölle schicken konnte. Ein Himmlischer Traum fiel über Zerfahrenheits Seele! Ein Engel schwebte aus dem Nichts der Dunkelheit auf ihn nieder und knöpfte seine Hose auf und spielte mit seinem Butterkegel. Das Glied wurde lang und länger! Der Engel raffte seine Kleider hoch, kniete sich über Zerfahrenheit und führte den Butterkegel in sich ein.
Es lief so weich und Himmlisch! Zerfahrenheit wollte zum Stoßgebet ansetzen, da erhob sich der vermeintliche Engel und zischte mit Funkengetöse ab. Erschrocken erwachte Zerfahrenheit und konnte seine aufgeknöpfte Hose Und den aufgeregten Butterkegel sehn. In diesem Moment war ihm klar: „Ein Teufelsweib ist wieder unterwegs!“ „Ich muss verdammt auf der Hut sein!“ Die Neugier hatte ihr Zipfel noch nicht ganz eingezogen, sie zirpte wie eine
Frühlingsgrille im Morgenfleiß. Ihr ranzen war noch nicht ganz von Neuigkeiten
geleert. „Schür mich, schür mich, du wirst staunen!“ Doch Zerfahrenheit hatte sich wieder auf den Schlafsack gelegt, murmelte was: „Mach was du willst, tu was andere auch nicht lassen können.“ Nüston wurde geweckt. „Warum steigst du so früh auf meinen rücken  Zerfahrenheit?“ Verwundert erklang eine helle Frauenstimme in seinen Ohren:“ Komm du liebes Pferdchen, sollst mich in die Nacht begleiten.“ Mit Samtfingern kraulte der
Engel in seiner Mähne. Nüston galoppierte den weg dehn auch das Sattelschwein genommen hatte. Kurz vor dem Moor lagen mitten am Wege in einer Grube Äste und Blätter. Nüston erschrak und bäumte sich auf, stieß ein lautes Wiehern aus, drehte sich auf der Hinterhand um und im wilden Galopp ging es zurück zu Zerfahrenheit. Die Frau riss es durch die Kehrtwendung vom Rücken des Pferdes und segelte unsanft an die Wand des Morrentempels.
So endete der erste Einsatz der neuen Teufelsbraut. Nüston war vor Einbruch des Morgens wieder an der Seite seines Herrn, der vom Zwischenfall nichts bemerkt hatte.
Das Irgendwo erschien mit seinem Lianengesicht, „Lieber Zerfahrenheit, Nirgendwo will dich irreführen, damit du deinen Freund Wehemir nie finden wirst!“ Die Neugierde kam wie eine Schneckenfurie unter der Decke hervor und schleimte Dem Eindringling mit weißer Pfefferspucke aus dem Weg.

*
© F. Puschnik

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram