Das salzige Brot und das Wandei

Text zum Thema Lebensbetrachtung

von  Fuchsiberlin

Salzig schmeckt das Brot,
Tränenbelag.

Wirf dein Mitleid
bitte in den Wasserkocher.
Im Verdampfen der heißen klaren Flüssigkeit
entsteht etwas anderes.

Bist du brotlos,
erfährt dein Schweigen manchmal von außen
eine subjektive Interpretation der persönlichen Stille.

Schmier dein Brot mit einem X-belag,
und du hörst von irgendeinem ein ABC,
in dem das X fehlt.

Ein X schmeckt nicht jedem,
und doch wird jemand ein solches Brot
in einem stillen Geschmacks-Verständnis verspeisen.

Geschmäcker sind und  bleiben verschieden.

Frühstücksbruch.

„Ich mag weichgekochte Eier,
harte Eier kannste an die Wand werfen,
kein Fliessen, nur ein harter Fleck bleibt zurück,
hart bleibt hart".

" Du bezeichnest mich als weicheigekocht?
Das geht mir an der abgekühlten Kochplatte vorbei,
wirf doch deine hartgekochten Eier in eine andere Richtung.
Versuche es mit der Wand,
oder benutze einen Spiegel als Ziel",
kein Ratschlag, denn ein Rat kann erschlagend wirken.

Kochplattenbruch.

Ein weichgekochtes Ei landet auf dem Boden.
Die Realität flieht.
Gedanken kreisen um einen Mantel,
der nicht (mehr) vor der Kälte schützt.

Seine Lippen zittern,
durch unausgesprochene Worte gelenkt.

Ein Lächeln friert nicht.

Träume können fern der Wahrheit leben,
doch manchmal wäre ein schneller Betrug dieser heilsamer.

Gefühlte endlose Hoffnungen belasten vielleicht irgendwann,
In den Taschen eines schützenden Mantels
existiert eine Platzbegrenzung.

Realität, Träume, Fiktion, Vision, Wahrheit, Lüge,
der Mensch als Schöpfer vieler (Re-)Aktionen.
Du bist Mensch, er ist es ebenso.

Auf dem Brot entstand eine Salzkruste,
Getrocknetes Gefühl.

Das Ei lacht, weich-oder hartgekocht,
jedem das Ei, welches er bevorzugt.

Versuche es mal an die Wand zu werfen,
und deute das Bild.

Er isst nun sein Brot.

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Kommentare zu diesem Text

SigrunAl-Badri (52)
(06.09.11)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 06.09.11:
Liebe Sigruun,

es ist nicht immer einfach, aber wann iost schon das gesamte Leben ein gerade weicher Weg!? Ein Lernprozess, der seine Zeit benötigt.

Ganz liebe Dankesgrüße
Jörg
Dolphilia (48)
(06.09.11)
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 06.09.11:
Du erkanntest gut eine Schwäche, die ich manchmal im Schreibwahn an den Tag lege. Ich erschaffe dann einen Wortdschungel, in denen sich unterschiedliche Gedanken im Labyrinth der Worte tummeln.

In solchen Texten baue ich manchmal dann ein Wort ein, welches auf "bruch" endet, um zum neuen Gedankenbaum den Weg zu ebnen.

Ooch, ick bin doch nicht böse, dieser Titel hat was wirklich humoristisches. Sonst suche ich nicht lange nach einem Titel, aber bei diesem Text fiel mit keen besserer ein. Vielleicht könnte ein Wandei als moderne Kunst durchgehen. Auweia-Autsch.

Und es lacht sich doch außerhalb des Kellers viel besser:)

Ganz liebe Dankes-Grüße
Jörg
(Antwort korrigiert am 06.09.2011)
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