herbstlich

Gedankengedicht zum Thema Jahreszeiten

von  Bohemien

eine wallnuss, schrumplig braun
ein fuchsmaul voller schaum
blätter fallen nicht herab
und pferde laufen trab


herbstmomente, kurzweilzeit
und die kälte ist noch weit
lutschbonbon mit anismark
die milch gerührt in speisequark



süße speisen, warmer brei
mir ist das alles einerlei
nur blaue hände sehn nicht aus
verkriech mich in mein schneckenhaus

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Kommentare zu diesem Text


 Lala (01.11.11)
Hallo Bohemien,

ich hadere mit dem Fuchsmaul. Sind das Brombeeren? Und ich hadere auch mit den blauen Fingern. Ist dem LyrI kalt? Ist es einer jener, die lieber Winterschlaf halten würden, weil sie mit blauen Händen, wie ein Grashüpfer, nicht an ihrer Geige zirpen können und im Herbst, spätestens im Winter sterben müssen? Aber warum Schneckenhaus? Metapher für Überwinterungshöhle?

Dein herbstlich finde ich recht spannend, weil ich hier den Herbst herauslesen kann, als die Ankündigung eines wenig komfortablen Endes. Etwas durch und durch Ungemütlichem statt wohlig, breiigen Heimeligen oder gar widerlich Süßem.
Allerdings hätte ich mir dafür die letzte Strophe schärfer gewürt gewünscht. Da sie es nicht ist, bin ich wohl auf dem Holzweg.

Kastanienbraun grüßt

Lala
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