Im fremden Augenblick

Gedicht zum Thema Leben/Tod

von  Fuchsiberlin

Das Spiel mit dem Leben findet
fernab eines monitären Casino-like statt.

Lebendiges ist und bleibt unbezahlbar und wertfrei.

Kein Game mit Menschen,
das Spiel mit dem eigenem Leben grenzt ab und aus.

Irgendwo zeigt ein Flipperautomat aus den siebziger Jahren
ein „Game-over“ an.

Ein im Leben Verstorbener verfasste 
im Vorhof der inneren Hölle
Briefe,
und übergab sie dem letzten Gesandten.

Das Fühlen schaltete das Denken aus.
Gedachtes irrwegte im Schlund eines Anders-Empfindens.

Ein Lächeln verbot das Gesicht.
Die Mimik unterließ die Wertschätzung des Lebens.

Äußerlich vernehmbare Wortfetzereien prallten
an der Mauer der Heuchlerei ab,
Mitleidiges entwickelte ein Contra zur Hilfe.

Eine stumme übersehene Gestik
produzierte ein Missverstehen am laufendem Meter.

Im inneren Kerker Geschenktes
verschafft nicht immer Ruhe,

Die Isolation schreit nach einer Therapie,
doch zu manch innerem Gefängnis
bleibt der Schlüssel im Land des Niemands verloren.

Fragende Blicke spiegeln sich in Augen wieder,
das Drehbuch formuliert die Szenarien.

Gekreuzte Hirnbahnen
erschufen gesichtsähnliche Bilder.

Blut saugt sich ins Papier,
Gefühltes verschwindet am anderen Ende der Zeichnerbuntstifte.

Übersehene Schönheit verliert sich im Status des Erblindens,
die Schrift-Tarnfarbe findet sich in dem Brief des Sterbenden wieder.

Der Augenblick legt die Fesseln an das Leben an,
die Qual vor dem Sterben heftet sich an den leblosen Augenblick.

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