Plus Minus

Erzählung zum Thema Allzu Menschliches

von  franky

*

Als Kind versuchte ich in die Sonne zu spucken
Und mit einem Pfannendeckel den Blitz abzuschießen.
Der Sonne verbieten sich hinter die Wolken zu verstecken
Da mich in den dünnen Kleidern recht fror.
Mit meinen kindlichen Gedanken den Rhythmus des Lebens zu erforschen.

Der Sohn des Nachbars war ein Tag mein Freund,
dann nächsten Tag wieder ein fieser Gegner
Er versuchte in meine Hose zu grabbschen und an mein Pinperl zu fingern.

Ich versuchte wage ein Plus Minus herzustellen. 
Aber einige Dinge blieben fast täglich gleich.

Wenn ich die letzten Stufen zum Schulzimmer schlich und der Lehrer schon den Unterricht begonnen hatte. Wenn dann meine gestotterte Entschuldigung dem Lehrer Schmid nicht reichte und ich eine schmerzende Kopfnuss kassierte.
Die Mama die so einen unerschöpflichen Vorrat an Ohrfeigen besaß, dass ich mal froh war, dass bei der kräftigen Watsche Blut aus der Nase schoss. Ein erzwungener Waffenstillstand trat in Kraft. Doch die lockere Hand von Mama vergaß recht bald wieder meine empfindliche Nase. Die kleinste Kleinigkeit brachte Mama dazu mich Mit verzerrt grinsender Fratze zu packen und mit der anderen Hand erbarmungslos zuzuschlagen. Wenn dann wieder Blut aus meinem Riecher schoss, trat einige stunden Schonzeit ein. 
Und doch liebte ich meine liebe einzige Mama.

*
© F. Puschnik


Anmerkung von franky:

Mama, längst verziehen...

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Kommentare zu diesem Text

Anne (56)
(05.11.11)
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 franky meinte dazu am 05.11.11:
Hallo liebe Anne,

Du bist mit diesem Tema voll vertraut. Man kann oft nicht sagen wo eigentlich die Katastrophe begann. Mama war mit fünf Kindern total überfordert. Das musste ich auslöffeln, da ich bis dahin der einzige Pup war.Indianer kennen keinen Schmerz...
Danke für deinen einfühlsamen Kommentar.

Auch dir mein Seelchen ein schönes Wochenende

Franky

 princess antwortete darauf am 05.11.11:
Lieber Franky,

was ich dieser Erzählung bemerkenswert, nee, was ich wirklich wunderbar finde, ist dieses im Frieden mit den Dingen sein, das für mich aus jeder einzelnen deiner Zeilen spürbar wird. Das geht mir richtig nahe. Und ich mag es sehr sehr gerne.

Herzliche Grüße, Ira
Steyk (61)
(05.11.11)
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