Das brennende Tagebuch

Gedicht zum Thema Lebensweg

von  Fuchsiberlin

Stumm schaue ich auf die Wortbilder,
welche immer mehr verblassen.

Die Stille reißt nicht an irgend etwas,
sie klammert sich an die Zeiger der Uhr.

Es ist nicht fünf vor zwölf,
sondern dreiviertel vier, früh am Morgen.

Der Sekundennzeiger bewegt sich monoton,
immer weiter in Richtung Minute.

Doch im Tagebuch bleibt die Zeit stehen,
keine neuen emotionalen Fotos,
als wäre alles schon beschrieben worden.

An der Oberfläche des Ich-Buchs
treiben viele schiffbrüchige Gedanken.

Auf der Insel der Geretteten
wird das Selbstmitleid verjagt.

Die Mimik des Lächelns umarmt die Hoffnung,
während das Tagebuch verbrennt.

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Kommentare zu diesem Text

ichbinelvis1951 (64)
(03.04.12)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 04.04.12:
Hallo Klaus,

die Frage bleibt, das sehe ich so wie Du, wann nimmt ein jeder dies wahr? Manchmal vielleicht (zu) spät...

GlG
Jörg
Nimbus (37)
(03.04.12)
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 04.04.12:
Gute wie schlechte Erfahrungen, die ein jeder macht, gehören zum Leben dazu. Jeder entwickelt eigene Strategien, wie er damit umgeht. Mit den eher schlechten Erfahrungen kann sich ein Mensch weiterentwickeln, reifen. Wichtig ist jedoch, meiner Meinung nach, auch einen Abbschluß zu finden, in diesem Sinn das "brennende" Tagebuch, was jedooch nicht automatisch mit einer Verdrängung gleichzusetzen ist.

GlG
Jörg
Karmesin (20)
(03.04.12)
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 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 04.04.12:
Ich danke Dir sehr:)

GlG
Jörg
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