Wehemir und Zerfahrenheit - Ansturm in der Kinderstube.

Erzählung zum Thema Freude

von  franky

Wehemir tollt mit seiner sechsköpfigen Kinderschar durchs Gebüsch. Zweit jüngstes Töchterchen Janet sitzt in seinem Nacken und hält sich an Wehemirs Kopf und Ohren fest. Die Kinder sollen frühzeitig üben, stets den rechten Weg zu finden.
Paxel, Pexel, Pixel, Poxel  und Puxel sind ganz tolle Jungs. Sie können alle schon schwimmen und ganz passabel reiten. Weheline steht in der Burg hinter der Feuerstelle und bereitet das Mittagessen vor. Gebratene Lammkeule mit Schwarzwurzelgemüse, Kartoffelwaben und Löwenzahnsalat. Während der Arbeit streicht sie sich über den schon stark gewölbten Bauch, das Siebende Kind wird bald das Licht der Welt erblicken. „Was es wohl werden wird? Vielleicht ein Mädchen?;“ Die Wiege ist schon wieder neu bezogen und die kleinen Kissen geschüttelt. Klein Buxsel bekommt noch süßen Hirsebrei, damit sich Muskulatur zu einem strammen Mann entwickeln können. Die zweijährige Janet ist Papas Liebling, sie hat alle drei Arme von Wehemir besetzt, natürlich auch sein Herz.   
Weheline ist nachts ganz verrückt nach Wehemirs Männlichkeit, sie schling ihre Beine um Wehemirs breiten Rücken und versinkt in zahlreichen Orgasmen. . „Himmlisch, wie du mich begehst und aus allen Fugen stößt! Ja und dann von hinten! Tut das gut!“ Wehemir füllt seine Kostbaren Säfte in Wehelines unersättlichen Scheidenschlund. Weheline dreht sich wieder auf den Rücken und schließt Wehemir in ihre Arme: „Du bist mein geiler Vierundzwanzigstundenrenner.“ Sie küsst ihn stürmisch auf den Mund, was Wehemir gleich wieder anturnt. Nur so entstehen die kinderreichen Familien. 

    Zerfahrenheit besteigt ein Gedankenschiff und rudert durch den Weiher. Raffinesska lässt keinen Braten anbrennen, sie mischt sich auffällig in Zerfahrenheits buntem Gedankenblubbern. Sie spreizt ihm die offene Gabel entgegen und Zerfahrenheit klinkt willenlos ein. Raffinesska seufzt: „Oh, mach mir ein Kind, ein wunderschönes, süßes kleines Baby! Mach es mir, lege deinen ganzen Vitalus in meine Vagina.“ Zerfahrenheit streicht mit feinster Klinge Über die ausgebadeten Wohlluststrände. Als in vierzehn Tagen sich kein gewünschter Erfolg einstellte, nahm Raffinesska die Hormonbombe in Anspruch. Nach dieser Kur schlüpften fünf Eier in die Gebärmutter und wurden alle vom Zerfahrenheits Butterkegelsamen geschwängert. Raffinesska nahm diese Tatsache wohlwollend in sich auf. Gynäkologe Höhlenfeger hatte größte Mühe die fünf verschiedenen Herztöne zu orten und zu verifizieren. „Bei dieser großen Anzahl von Sprösslingen wird ein Teufelsschnitt nicht zu vermeiden sein.“ Raffinesska fauchte ihn ein luzifieses Schimpfwort in die Ohren. „Du wirst meinen schönen Bauch nicht zerschneiden!“ 

    In der alten Eiche bewegten sich Blätter, ein autorisiertes Krähenauge nimmt die Aktionen am Weiher wahr und protokolliert sie gewissenhaft.
  Der Meldezentrale liegt die Zweihundertjahre Zurückversetzung von Wehemir störend im Magen. „Jetzt ist es fast zu spät, was dagegen zu unternehmen.“ Bleibt nur abzuwarten, wie sich das entwickelt. In der Meldezentrale wird hinter Vorgehaltener Kralle was von Vergeltungs-Feldzug gemunkelt. Dem Teufel den Fehdehandschuh hinzuwerfen, ist nicht ohne Gefahr. Andererseits sitzt dem Teufel die überfallsartige Zwangsrasur seines Schädels noch im Nacken. General Krähpinow liegt eine genaue Beschreibung sämtlicher Liegenschaften des Teufels vor. Mit eine Denkfalte überm Schnabel kritzelt er mit einer Feder kleine Markierungen auf den Plan. „Das wird nicht leicht werden;“ Dann rafft er das Blatt zusammen und schiebt es in die oberste Lade seines prunkvollen Schreibtisches.           

    Die neun Monate Schwangerschaft wurden Raffinesska zur Qual. Die fünf munteren Wesen in ihren Bauch ließen sie gegen Ende zu fast keine Nacht ruhig schlafen. Zerfahrenheit trug seine schwangere, gestresste immer noch schöne Frau auf Händen. Er ließ da keinen Zweifel aufkommen, wie sehr er Raffinesska liebte, ob wohl sie ihn öfter mit Giftworten besprühte. Als es drei Tage vor dem berechnetem Termin so weit war, standen fünf Ammen mit frisch gewaschenen Brüsten bereit, um den ankommenden Nachwuchs mit Nahrung zu versorgen. Gynäkologe Höhlenfeger stand im Team mit einer Hebamme  einsatzbereit am Bett. Sein überflüssiges Stethoskop übergab er Zerfahrenheit, der sich der art geschmückt verdutzt betrachtete. Dann war es so weit! Der Körper von Raffinesska dehnte sich, presste ein Kind um das andere aus ihrem Körper. Nach dem Fünften dachte die Hebamme, es müsste die Nachgeburt kommen. Alle waren erstaunt, dass ein kleines Blondes Mädchen laut kreischend als Sechstes Mitglied in die Welt drängte. Raffinesska nahm es in ihre Arme und sagte mit heiserer Stimme: „Es soll: „Desibella“ heißen.“ Die anderen Fünf Sprösslinge waren alles Knaben. Zerfahrenheit schrieb auf einen Zettel: Einstern, Zweistern, Dreistern, Vierstern und Fünfstern. So kann sich jeder gut erkennen. Zerfahrenheit zog ein flaches, goldenes Etui aus der Brusttasche und entnahm Fünf kleine Armbänder als Namenschilder. Den fünf quicklebendigen Sprösslingen wurde Jedem nach Erscheinungsdatum ein Armband angelegt. Zerfahrenheit war ganz in den Anblick versunken, wie die fünf hübschen Ammen seine Nachkommen säugten. „Ich würde mich da auch nicht ungeschickt anstellen an solchen vollen Brüsten zu saugen.“ Raffinesska schien seine Gedanken zu erraten, zog ihn zu sich und führte die eine Brust an seinen Mund: „Du darfst auch Anteil an meinem großen Glück haben.“  Die andere Brust hatte Desibella in Besitz genommen. Mit ihren  kleinen Fingerchen krabbelte sie scheinbar unbewusst an Zerfahrenheits Ohr. Ein Fotograph hatte den gesamten Ablauf festgehalten. Er fragte schüchtern, ob er dieses Bild mit Zerfahrenheit, Desibella  und Raffinesska ins Netz stellen dürfe.
  Oh waia! Das könnte dem Teufel ganz schön an die Leber gehen! 
Doch daran dachte im Augenblick keiner.

© by F. J. Puschnik

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (05.06.12)
Das nenne ich eine fruchtbare Geschichte, Franky, voll praller Lebenslust.
LG
Ekki

 franky meinte dazu am 05.06.12:
Hi lieber Ekki,

Danke für deinen frisch fröhlichen Kommentar

Liebe Grüße

Franky
Steyk (61)
(06.06.12)
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